Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)TiHo eLib

Evaluierung von Maßnahmen zur Prävention des Eintrags von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in landwirtschaftliche Schweinehaltungen in Niedersachsen

In den letzten 17 Jahren hat sich die ASP zu einer zunehmenden Bedrohung für die Schweinehalter/innen in Deutschland entwickelt. Es ist möglich einen Eintrag der ASP in Schweinehaltungen durch die Einhaltung strenger Biosicherheitsmaßnahmen zu verhindern. Die Verantwortung für die Umsetzung der Biosicherheitsmaßnahmen und den Schutz ihrer Betriebe haben die Tierhalter/innen.

Ziel dieser Arbeit war es, das Niveau der Biosicherheit in niedersächsischen Schweinebetrieben zu evaluieren, mögliche Gründe für Defizite zu identifizieren und Ansätze zur Verbesserung der Informations- und Fortbildungsangebote für Schweinehalter/innen zu formulieren. Zu diesem Zweck wurden Schweinehalter/innen in offenen strukturierten Interviews zu ihren Entscheidungen über Biosicherheitsmaßnahmen befragt und die umgesetzten Maßnahmen in ihren Betrieben bewertet. In Manuskript I wurden die Interviews mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet und Einflussfaktoren auf die Entscheidungen der Schweinehalter/innen identifiziert. In Manuskript II wurde die Biosicherheit in den Betrieben evaluiert und mögliche Gründe für einzelne defizitäre Maßnahmen anhand der Aussagen aus den Interviews genauer untersucht.

Insgesamt ist in vielen Betrieben ein hohes Maß an Biosicherheit etabliert. Defizite in der Biosicherheit sind nicht durch fehlendes Wissen oder eine abweichende Wahrnehmung der Tierhalter/innen erklärbar. Gesetzliche Vorgaben und Risikoempfinden sind primäre Faktoren, um Schweinehalter/innen zu motivieren. Für eine nachhaltige Verbesserung der Biosicherheit ist aber die Erhöhung der Bereitschaft der Schweinehalter/innen für eine nachhaltige Umsetzung der notwendigen Biosicherheitsmaßnahmen in  ihren Betrieben entscheidend. Dafür muss die Beratung vor Ort bedarfsorientierter gestaltet werden. Um ihre Rollen als Betriebsberater/innen oder Kontrolleur/innen zufriedenstellend erfüllen zu können müssen Tierärzt/innen in der Ausbildung oder in Fortbildungen in Kommunikation und Konfliktbewältigung ausgebildet werden. Außerdem muss die Kommunikation zwischen wichtigen Ansprechpartner/innen wie den bestandsbetreuenden Tierärzt/innen und den Veterinärämtern verbessert werden.

 

 

In the last 17 years, African swine fever has become an increasing threat to pig farmers in Germany. It is possible to prevent the introduction of ASF into a pig farm by implementing strict biosecurity measures. The responsibility for implementing biosecurity measures and protecting their farms lies with the pig farmers.

The aim of this work was to evaluate the level of biosecurity in pig farms in Lower Saxony, to identify possible reasons for deficits in the implementation of these measures and to formulate approaches for improving the information and training offered to pig farmers. To this end, pig farmers were interviewed in open structured interviews about their decisions on biosecurity measures. In addition, the implemented biosecurity measures on their farms were evaluated using a checklist. In Manuscript I, the interviews were analysed using qualitative content analysis and factors influencing the implementation of biosecurity measures on the farms were identified. In Manuscript II, the biosecurity on the farms was evaluated and possible reasons for deficits in individual measures were examined more closely on the basis of statements from the interviews.

Overall, most farmers had established a high level of biosecurity on their farms. Identified deficits in biosecurity cannot be explained by a lack of knowledge or a deviating perception of the farmers. The farmers named legal requirements and risk perception as reasons for the implementation of biosecurity measures. However, for a sustainable improvement in biosecurity, increasing farmers' motivation is crucial. Therefore, on-site advice needs to be tailored to the farmers’ circumstances. In order to be able to fulfil their roles as farm advisors or inspectors satisfactorily, veterinarians need to be trained in communication and conflict management during their education or in further training. In addition, communication between important stakeholders such as veterinary practitioners and veterinary officials needs to be improved.

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