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Needle-Arthroskopie von Hüft- und Kniegelenk : Vergleichende Beurteilung des Gelenkknorpels und des Ligamentum teres des Hüftgelenks und der Kreuzbänder und Menisken des Kniegelenks anhand von Arthroskopie- und Arthrotomiebefunden an Hundekadavern

Die Arthroskopie hat sich seit den Anfängen in der Veterinärmedizin in den frühen 1970er Jahren stetig weiterentwickelt (BEALE et al. 2003). Mittlerweile ist sie die Methode der Wahl für die Diagnostik von Gelenkoberfläche und intraartikulären Strukturen verschiedener Gelenke (GRAND et al. 2014). Auch technisch wurden die Gerätschaften immer weiter entwickelt, sodass es heute möglich ist, mit einer Optik zu arbeiten, die lediglich 1mm im Durchmesser misst.

Ziel dieser Studie war es, zu evaluieren, wie gut die Aussagekraft des Bildmaterials der 1mm-Optik in Bezug auf bestimmte Gelenkbestandteile im Hüft- und Kniegelenk ist. Hierfür wurden jeweils 30 Hüft- und Kniegelenke von Hundekadavern, welche ein Gewicht von über 20kg aufwiesen, untersucht. Der Zugang zur Hüfte erfolgte, wie bei BEALE et al. (2003) beschrieben, mittig in das Gelenk. Im Bereich des Kniegelenks wurde jedoch die Vorgehensweise modifiziert. Der Zugang erfolgte parallel des Ligamentum patellae direkt auf die Kreuzbänder gerichtet und nicht nach dorsal. Im Anschluss wurde eine Arthrotomie der Gelenke durchgeführt.

Zur Beurteilung wurden relative Häufigkeiten der Darstellbarkeit, ein Intra-Rater-Agreement zwischen Arthroskopie und Arthrotomie und ein Inter-Rater-Agreement zwischen einem erfahrenen und nicht-erfahrenen Untersucher berechnet. Bei den Untersuchern wurde unterschieden ob Erfahrungen im Bereich der Durchführung und Auswertung einer Arthroskopie vorlagen oder nicht. Die Ergebnisse der Darstellbarkeit variierten stark zwischen einer guten, eingeschränkten und gar keiner Darstellbarkeit. Die statistischen Werte des Intra- und Inter-Rater-Agreements zeigten hingegen eine gute bis sehr gute Übereinstimmung.

Die Varianz in der Darstellbarkeit lässt sich möglicherweise auf die abweichende Handhabung der 1mm-Optik im Vergleich zur Standard-Arthroskopie zurückführen. Somit könnte die Darstellbarkeit mutmaßlich mit zunehmender Fertigkeit gesteigert werden. Die Ergebnisse des Intra-Rater-Agreements belegen, dass die 1mm-Optik eine gute Aussagekraft über den Zustand intraartikulärer Strukturen besitzt und somit gut im Bereich des Hüft- und Kniegelenks eingesetzt werden kann. Die erhobenen Werte des Inter-Rater-Agreements weisen darauf hin, dass zur Auswertung, anders als zur Handhabung, eine weitreichende Erfahrung im Bereich der Arthroskopie nicht zwingend notwendig ist.

Dennoch muss berücksichtigt werden, dass es sich bei dieser Studie um eine reine Kadaverstudie handelt. Es sind weitere In-vivo-Studien notwendig, um die Aussagekraft und Handhabung der Optik zu untermauern. Außerdem empfiehlt es sich, weitere Studien an kleineren bzw. leichteren Hunden und ggf. auch an Katzen durchzuführen.

Arthroscopy has evolved steadily since its beginnings in veterinary medicine in the early 1970s (BEALE et al. 2003). It is now the method of choice for the diagnosis of joint surfaces and intra-articular structures of various joints (GRAND et al. 2014). Also technically the equipment has been developed further and further, so that today it is possible to work with an optic that measures only 1mm in diameter.

The aim of this study was to evaluate the significance of the image material of the 1 mm optics with regard to certain joint components in the hip and knee joint. For this purpose, 30 hip and 30 knee joints of dog cadavers weighing more than 20 kg each were examined. The hip was accessed as described by BEALE et al. (2003) in the middle of the joint. In the area of the knee joint, however, the procedure was modified. The approach was parallel to the ligamentum patellae directly directed to the cruciate ligaments and not dorsally. Subsequently, an arthrotomy of the joints was performed.

Relative frequencies of presentability, an intra-rater agreement between arthroscopy and arthrotomy, and an inter-rater agreement between an experienced and non-experienced examiner were calculated for assessment. Investigators were distinguished whether or not they had experience in performing and evaluating arthroscopy. The results of imageability varied greatly between good, limited, and no imageability. In contrast, the statistical values of intra- and inter-rater agreement showed good to very good agreement.

The variance in imageability can possibly be attributed to the different handling of the 1-mm optic compared with standard arthroscopy. Thus, the imageability could presumably be increased with increasing skill. The results of the intra-rater agreement prove that the 1mm optic has a good informative value about the condition of intra-articular structures and can therefore be used well in the area of the hip and knee joint. The collected values of the inter-rater agreement indicate that for evaluation, unlike handling, extensive experience in the field of arthroscopy is not mandatory.

Nevertheless, it must be taken into account that this study is a pure cadaveric study. Further in vivo studies are needed to substantiate the validity and handling of the optic. In addition, it is recommended to perform further studies on smaller or lighter dogs and possibly also on cats.

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