Untersuchung zur Antikörperkinetik gegen Equines Influenzavirus bei der Grundimmunisierung von Fohlen : Vergleich zweier Impfprotokolle
In der durchgeführten Studie (erste Publikation) wurde die gleichzeitige und zeitlich getrennte Grundimmunisierung gegen die equinen Alphaherpesviren 1 und 4, Gattung Varicellovirus, Unterfamilie Alphaherpesvirinae, Familie Herpesviridae, und das equine Influenza-A-Virus, Gattung Alphainfluenzavirus, Familie Orthomyxoviridae, miteinander verglichen. Ihre umgangssprachlichen Bezeichnungen sind equines Herpesvirus 1 und 4 (EHV-1/4) und equines Influenzavirus (EIV). Eine Infektion mit diesen Erregern führt zu deutlichen klinischen respiratorischen Beschwerden, Leistungseinbußen, Unterbrechungen der Trainingspläne und gelegentlich zur Absage von Pferdesportveranstaltungen. Die Impfung wird dringend empfohlen und ist von vielen Pferdesportverbänden vorgeschrieben. Da es nur wenige Studienergebnisse über die Auswirkungen einer gleichzeitigen Impfung auf die Antikörperreaktion auf EHV- und EIV-Impfstoffe gibt, werden diese in der Regel getrennt verabreicht, oft im Abstand von zwei Wochen. In einer früheren Studie zur Auffrischungsimpfung bei adulten Vollblut-Rennpferden hatte die gleichzeitige Impfung mit inaktivierten EHV- und EIV-Impfstoffen, die beide jeweils ein Carbopol-Adjuvans enthielten, keine negativen Auswirkungen auf die Antikörperreaktion. In der vorliegenden Studie wurden die Untersuchungen auf die gleichzeitige bzw. zeitlich getrennte Grundimmunisierung von Warmblutfohlen ausgedehnt. In dieser Feldstudie wurde die Immunantwort auf einen EHV-Impfstoff mit Carbopol-Adjuvans (Equip EHV-1,4® - Zoetis Deutschland GmbH, Berlin) und einen ISCOM-basierten EI-Impfstoff (Equip FT® - Zoetis Deutschland GmbH, Berlin) verglichen, die im Abstand von zwei Wochen oder gleichzeitig verabreicht wurden. Es wurden keine unerwünschten Nebenwirkungen beobachtet, das Muster der EI- und EHV-Antikörperantwort war in beiden Gruppen ähnlich, und es gab keinen Hinweis darauf, dass eine simultane Grundimmunisierung von Fohlen die humorale Immunantwort negativ beeinträchtigt. Die Ergebnisse sind für Pferdebesitzer und vor allem Züchter von Bedeutung, die durch eine Simultan-Impfung gegen Influenza, Herpes und Tetanus die Tierarztkosten sowie den personellen und bürokratischen Aufwand reduzieren können. Um es den Tierärzten und Tierärztinnen zu erleichtern, ihre Kunden bzgl. Zeitpunkt und Impfschema für die Grundimmunisierung gegen das equine Influenzavirus bei Fohlen anhand der individuellen Situation (Impfstatus der Stute vor der Geburt, Alter des Fohlens bei der Erstimpfung, Infektionsdruck, Verfügbarkeit der Impfstoffe und Praktikabilität) auf wissenschaftlicher Basis zu beraten, wurde zudem eine Literaturübersicht (zweite Publikation) angefertigt. Das equine Influenzavirus (EIV) ist hochgradig ansteckend und verursacht fast weltweit Ausbrüche von Atemwegserkrankungen bei Pferden. Besonders gefährdet für eine Infektion mit EIV sind vor allem „naive“ Pferde, die bisher noch keinen Kontakt zu EIV hatten oder die keine oder nur eine unvollständige Grundimmunisierung erhalten haben. Es soll ein Überblick über die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Immunantwort von Fohlen auf eine Impfung gegeben werden, die sich aufgrund von zahlreichen Einflussfaktoren von der unterscheidet, die erwachsene Pferde zeigen. Es wird auf die Qualität und die Inhaltsstoffe des Kolostrums (Antikörper, Zytokine und andere maternale Zellen) und deren Einfluss bei der Immunantwort von Fohlen eingegangen. Auch die Fragen in welchem Alter ein Fohlen die erste Impfung der Grundimmunisierung gegen EIV bekommen sollte, sowie welches Impfschema dabei zu empfehlen ist, werden durch eine Zusammenfassung der Ergebnisse zahlreicher wissenschaftlicher Studien diskutiert. Aufgrund der durchgeführten Studie sowie aufgrund von zahlreichen neuen Erkenntnissen in Bezug auf die Grundimmunisierung von Fohlen gegen Influenza ist zusammenfassend zu sagen, dass das Verkürzen der Impfintervalle zu einer geringeren humoralen Immunantwort gegen EI führt, dass das Wechseln der Impfstoff-Typen zu einer höheren humoralen Immunantwort gegen EI führt und eine Simultan-Impfung gegen Influenza, Herpes und Tetanus sich nicht nachteilig auf die humorale Immunantwort gegen EI auswirkt.
In the study conducted (first publication), concurrent and separate primary vaccination against equid alphaherpesviruses 1 and 4, genus Varicellovirus, subfamily Alphaherpesvirinae, family Herpesviridae, and equine influenza A Virus, genus Alphainfluenzavirus, family Orthomyxoviridae, was compared. Their usual names are equine herpesvirus 1 and 4 (EHV-1/4) and equine influenza virus (EIV). Infection with these pathogens is associated with severe respiratory signs, loss of performance, interruption of training schedules, and on occasion, cancellation of equestrian events. Vaccination is highly recommended, and for some disciplines it is a mandatory requirement of the relevant authorities. As there is a lack of information relating to the impact of concurrent vaccination on the antibody response to EHV and EIV vaccines, they are usually administered separately, often two weeks apart. In a previous study of booster vaccination in adult Thoroughbred racehorses, concurrent vaccination with whole-virus inactivated carbopol-adjuvanted EHV and EIV vaccines did not impact the antibody response negatively. In the current study, investigations were extended to concurrent versus separate primary vaccination of warmblood foals. In this field study, the immune response to an EHV vaccine with carbopol adjuvant (Equip EHV-1,4® - Zoetis Deutschland GmbH, Berlin) and an ISCOM-based EI vaccine (Equip FT® - Zoetis Deutschland GmbH, Berlin) administered two weeks apart or concurrently was compared. No adverse clinical reactions were observed, the pattern of EI and EHV antibody response was similar for both groups, and there was no evidence that concurrent primary vaccination of foals compromised the humoral immune response. The results are of relevance for horse owners and especially breeders, who wish to reduce veterinary costs as well as personnel and bureaucratic efforts by vaccinating concurrently against influenza, herpes and tetanus. In order to make it easier for veterinarians to advise their clients on the timing and vaccination schedule for primary vaccination against equine influenza virus in foals based on the individual situation (vaccination status of the mare before foaling, age of the foal at first vaccination, infection pressure, availability of vaccines and practicability) on a scientific basis, a literature review (second publication) was written. Equine influenza virus (EIV) is highly contagious and causes outbreaks of respiratory disease in horses almost all over the world. Particularly at risk for infection with EIV are "naïve" horses that have had no previous contact with EIV or that have received no or only incomplete primary vaccination. An overview will be given of the scientific findings to date on the immune response of foals to vaccination, which differs from that shown by adult horses due to numerous influencing factors. It will deal with the ingredients of the colostrum (antibodies, cytokines and other maternal cells) and their influence on the immune response of foals. The questions at which age a foal should receive the first vaccination of the primary vaccination against EIV, as well as which vaccination schedule is recommended, are also discussed by summarising the results of numerous scientific studies. Based on the study conducted as well as on numerous new scientific findings regarding the primary vaccination of foals against influenza, it can be summarised that shortening the vaccination intervals leads to a lower humoral immune response against EI, that switching vaccine types leads to a higher humoral immune response against EI and that simultaneous vaccination against influenza, herpes and tetanus does not compromise the humoral immune response against EI.
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