Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)TiHo eLib

Einsatz der Partnerwahl von Stuten im praktischen Besamungsmanagement von Pferden

Der Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem von Vertebraten. Bei Pferden beeinflusst die MHC - gebundene soziale Signalgebung die mütterlichen Entscheidungen über die Aufrechterhaltung einer Trächtigkeit in einem frühen Stadium. Ziel der vorliegenden Studie war es, diese aktuellen Erkenntnisse zur MHC - gebundenen sozialen Signalgebung zwischen Hengst und Stute hinsichtlich des praktischen Nutzens in einem kommerziellen künstlichen Besamungsmanagement von Pferden zu untersuchen. Hierfür wurden Stuten, die sich im Östrus befanden, in eine Versuchsgruppe, welche während dem Besamungsregime Kontakt zu einem in einem Hengstauswahlverfahren ermittelten präferierten Stimulationshengst hatten oder in eine Kontrollgruppe ohne Hengstkontakt eingeteilt. Das Besamungs- und Managementregime aller Stuten war gleich. Von den total 68 Stuten mit Kontakt zum von ihnen gewählten Stimulationshengst wurden 45 Stuten (66,18%) trächtig, von den 75 Stuten ohne Hengstkontakt ebenfalls 45 (60,00%). Dies stellt einen nicht signifikanten Unterschied dar. In Zusammenfassung konnte mit den von uns entwickelten Hengstwahlverfahren mit oder ohne Sichtblende und anschließendem permanentem Kontakt mit dem präferierten Hengst während des Zeitraums der Besamungen keine signifikante Verbesserung der Trächtigkeitsrate erreicht werden gegenüber Stuten ohne Wahl eines präferierten Hengstes und ohne Hengstkontakt während des Besamungsmanagements. Weitere Optimierungen des Hengstwahlverfahrens sind nötig, um die aktuellen Erkenntnisse zur MHC - gebundenen sozialen Signalgebung zwischen Hengst und Stute gewinnbringend in der Pferdezucht umsetzen zu können.

The MHC plays an important role in the immune system of vertebrates. In the horse, MHC - bound social signaling was additionally found to influence maternal decisions about maintaining pregnancy at an early stage. The aim of the present study was to investigate the current findings on MHC - bound social signaling between stallion and mare in terms of practical use in a commercial artificial insemination management of horses. For this purpose, mares, that were in estrus, were divided into an experimental group, that had contact with a preferred stimulation stallion determined in a stallion selection procedure during the insemination regime, and a control group without stallion contact. The insemination and management regime of both groups was the same. Of the total 68 mares with contact to their chosen stimulation stallion, 45 mares (66.18%) became pregnant, and of the 75 mares without stallion contact, 45 (60.00%) also became pregnant. This is a non - significant difference (p = 0.52). In summary, the stallion selection procedures we developed with or without visual blinds and subsequent permanent contact with the preferred stallion during the period of inseminations did not significantly improve pregnancy rates compared to mares with-out selection of a preferred stallion and without stallion contact during insemination management. Further improvement of the stallion selection procedure is necessary to profitably implement the current findings on MHC - linked social signaling between stallion and mare in horse breeding.

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