Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)TiHo eLib

Zusammenhänge von Haltungs- und Tierwohlparametern mit Ergebnissen eines Novel-Object-Tests in Legehennenbetrieben

Die vorliegende Arbeit thematisiert den Zusammenhang von Haltungs- und Tierwohlparametern in der Legehennenhaltung mit den Ergebnissen eines Novel-Object-Tests. Während der Legeperiode wurden die überwachten Herden von kommerziellen Betrieben viermal besucht. Der Novel-Object-Test kann dazu verwendet werden, die Ängstlichkeit einer Herde zu beurteilen und damit den emotionalen Status zu erfassen. Die durchschnittliche Anzahl der Hennen, die sich um das Novel-Object versammeln, stellt die Ausprägung der Ängstlichkeit einer Herde dar. Aus der vorliegenden Studie geht hervor, dass eine Zunahme der Ängstlichkeit der Herde mit einer Zunahme von Federschäden und Kannibalismus verbunden ist. Die Ängstlichkeit nahm auch mit dem Alter der Hennen und der Herdengröße zu. Weiße Hennen zeigten ein ängstlicheres Verhalten als braune Hennen. Hennen in Stallhaltung zeigten eine stärkere Angstreaktion als Hennen in Freilandhaltung. Damit zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Studie, dass Ängstlichkeit weitreichende Auswirkungen auf das Wohlergehen der Tiere haben kann und sie auch durch Haltungsparameter beeinflusst wird. Es sollte generell in Nutztierhaltungen ein Bewusstsein für den emotionalen Status eines Tieres bzw. einer Herde geschaffen werden, um auch zu sehen welche Möglichkeiten eine betreuende Person hat dies zu erkennen und Einfluss auf diesen Status zu nehmen. In den heutigen Formen der Nutztierhaltungen ist es besonders wichtig das Herdenmanagement flexibler zu gestalten und den Bedürfnissen der Tiere anzupassen, um so ein möglichst hohes Maß an Tierwohl zu erhalten, was sich auch in einer höheren Produktivität widerspiegeln kann. Neben Haltungsparametern wie der Einsatz von Beschäftigungsmaterial sollte auch die Mensch-Tier-Beziehung eine Rolle spielen, da sie einen starken Einfluss auf das Verhalten der Tiere haben kann. Durch die regelmäßige Durchführung des Novel-Object-Tests ist es durchaus möglich frühzeitig Veränderungen im Angstverhalten der Tiere zu erkennen und damit durch Anpassung der Haltungsbedingungen möglicherweise Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus zu verhindern.

This study investigates the relationship between housing and animal welfare parameters in laying hen husbandry and the results of a Novel Object Test. During the laying period, monitored flocks from commercial farms were visited four times. The Novel-Object test can be used to measure the fearfulness of a flock and thus to assess its emotional status. The average number of hens gathered around the Novel-Object provides an indication of the fearfulness of a flock. From the present study, an increase in flock fearfulness was associated with an increase in feather damage and cannibalism. Fearfulness also increased with hen age and flock size. White hens showed more fearful behavior than brown hens. Hens kept in barns showed a greater fearful response than hens kept in free-range systems. Thus, the results of the present study show that fearfulness can have widespread effects on animal welfare and it is also influenced by husbandry parameters. In general, an awareness of the emotional status of an animal or a herd should be created in livestock farms in order to also see what possibilities a person caring for the animal has to recognize this and to influence this status. In today's forms of livestock farming, it is particularly important to make herd management more flexible and to adapt it to the needs of the animals in order to achieve the highest possible level of animal welfare, which can also be reflected in higher productivity. In addition to husbandry parameters such as the use of enrichment material, the human-animal relationship should also be considered, as it can have a strong influence on animal behavior. By regularly performing the Novel Object Test, it is quite possible to detect changes in the fear behavior of the animals at an early stage and thus possibly prevent behavioral disorders such as feather pecking and cannibalism by adapting the housing conditions.

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