Genetische Modifizierung von Schweineherzen während normothermer ex vivo Perfusion
Um ein für die Organtransplantation vorgesehenes Herz in der Zeit bis zur Transplantation in einem physiologischen Zustand zu konservieren, dabei zu überwachen und auch einzugreifen und dabei das Herz genetisch zu modifizieren, steht heutzutage die ex vivo-Perfusion unter normothermen Bedingungen zur Verfügung. In dieser Dissertation sollte die bereits in der Humanmedizin etablierte Methode der ex vivo-Herzperfusion angewendet werden. Ferner sollte ein optimiertes Verfahren zur genetischen Modifizierung von Herzen mittels lentiviraler Vektoren, die für sogenannte bestimmte shRNAs kodieren und diese in das Genom der Wirtszelle einbauen, etabliert werden. Hierzu sollte eine Evaluation der optimalen Parameter für die Perfusion erfolgen. Außerdem sollte die Anwendbarkeit des Krebs-Henseleit-Puffer als neues Perfusionsmedium überprüft werden. Das gesonderte Augenmerk lag auf dem Effekt, den die Perfusion auf das Herzgewebe hatte. Zwei Vektoren mit unterschiedlichen Reportergenen, die zum einen für Nanoluciferase und zum anderen für neongreen kodieren, wurden auf ihre Anwendbarkeit getestet. Nanoluciferaseaktivität konnte hierbei mittels Lumineszenzmessung im Überstand der kultivierten Gewebsproben und Zellen nachgewiesen werden, während neongreen-positive Zellen unter dem GFP-Signal im Fluoreszenzmikroskop grün-fluoreszierend erschienen. Insgesamt wurden sechs Herzen von Lewe Miniaturschweinen perfundiert. Ein Protokoll für eine ex vivo-Herzperfusion mit Krebs-Henseleit-Puffer als Perfusionslösung konnte etabliert werden. Gleichzeitig konnte gezeigt werden, dass mit Zugabe von lentiviralen Vektoren während der Perfusion eine genetische Modifizierung des Herzens nachweislich erfolgreich möglich ist. Beide Reportergene konnten nachgewiesen werden. Histologische Veränderungen sowie die Aktivierung des Gewebes nach der Perfusion konnten sowohl bei mit Vektor perfundierten Herzen als auch bei Herzen der Kontrollgruppe, die ohne Vektor perfundiert wurden, festgestellt werden. Derartige Veränderungen sind bereits in anderen Publikationen über Herzperfusionen beschrieben worden und auf die Methode an sich zurückzuführen. Es konnte keine irreversible Schädigung des Herzens, die sich nachteilig auf eine zukünftige Transplantation auswirken könnte, festgestellt werden.
In order to preserve a heart intended for organ transplantation in a physiological state during the time until transplantation, to monitor and also to intervene and thereby genetically modify the heart, ex vivo perfusion under normothermic conditions is available nowadays. In this dissertation, the method of ex vivo cardiac perfusion, which is already established in human medicine, should be applied. Furthermore, an optimized method for the genetic modification of hearts by using lentiviral vectors coding for so-called specific shRNAs and incorporating them into the genome of the host cell should be established. For this purpose, an evaluation of the optimal parameters for perfusion should be performed. In addition, the applicability of the Krebs-Henseleit buffer as a new perfusion medium was to be tested. Separate attention was paid to the effect that perfusion had on cardiac tissue. Two vectors with different reporter genes, one encoding nanoluciferase and the other neongreen, were tested for their applicability. Nanoluciferase activity could be detected here by luminescence measurement in the supernatant of the cultured tissue samples and cells, while neongreen-positive cells appeared green-fluorescent under the GFP signal in the fluorescence microscope. A total of six hearts from Lewe miniature pigs were perfused. A protocol for ex vivo heart perfusion using Krebs-Henseleit buffer as perfusion solution was established. At the same time, it was shown that with addition of lentiviral vectors during perfusion, genetic modification of the heart could be demonstrated to be successful. Both reporter genes could be detected. Histological changes as well as tissue activation after perfusion could be detected in hearts perfused with vector as well as in hearts of the control group perfused without vector. Such changes have already been described in other publications on cardiac perfusion and are due to the method itself. No irreversible damage to the heart that could be detrimental to future transplantation could be observed.
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