Untersuchungen zur Beeinflussung von Hormonrezeptoren, Entzündungsmediatoren und der Prostaglandin E Synthase 2 des bovinen entzündeten Endometriums durch genetische Selektion von Färsen sowie einer inszenierten Mastitis durch S. aureus oder E. coli
Hochleistungskühe in der Milchwirtschaft leiden oft unter Euter- und Uterusentzündungen zu Beginn der Laktation. Die Folge kann eine reduzierte Fertilität durch, unter anderem, einen abnormalen Brunstzyklus sein. Um leistungsstarke Zuchtmerkmale für die Kühe zu erreichen, werden die verwendeten Zuchtbullen einer genetischen Selektion unterzogen. Dabei zeigte es sich, dass ein QTL auf dem Chromosom BTA 18 für eine niedrigere somatische Zellzahl in der Milch verantwortlich ist. Ist QTL enthalten, so werden die Tiere dem Q Genotypen zugeordnet, fehlt es, so handelt es sich um den q Genotyp. Frühere Forschungen bewiesen, dass Rinder des Q Genotyps seltener an Metritis und Mastitis erkrankten. In dieser Studie wurde der Einfluss von BTA 18 und einer Endometritis auf die Lokalisation und das Vorkommen von Hormonrezeptoren (OXTR, PTGFR, PTGER2) sowie die Expression von Zytokinen und der PTGES2 im Endometrium untersucht. Weiterhin wurde der Einfluss einer durch Inokulation von E. coli bzw. S. aureus induzierten Mastitis auf das Endometrium beobachtet. Das Ziel dieser Studie war es zu klären, ob die reduzierte Fertilität von Rindern, die zu Beginn der Laktation unter Euterentzündungen leiden, durch Veränderungen dieser Parameter erklärt werden kann. Genetisch selektierte Färsen wurden in der Klinik für Rinder der Tierärztlichen Hochschule Hannover aufgestallt und täglich klinisch untersucht. Den Versuchstieren wurde 36 Tage ± 3 Tage postpartum S. aureus (n=24) bzw. E. coli (n=12) in die zwei hinteren Euterviertel bzw. das rechte hintere Viertel injiziert. 96 bzw. 24 Stunden (E. coli Gruppe) später wurden diese Kühe mittels Bolzenschuss getötet und zu diesem Zeitpunkt Uterusproben entnommen. Die Inzidenz der klinischen Endometritis innerhalb der S. aureus Gruppe zeigte, wenn auch nicht statistisch signifikant, dass die q Tiere häufiger betroffen waren. Dies bestätigte sich jedoch nicht in der E. coli Gruppe. Immunhistochemisch zeigte sich kein Unterschied innerhalb der Lokalisation und des Vorkommens von PTGER2 in beiden Pathogengruppen. Bei der Untersuchung des OXTR innerhalb der S. aureus Gruppe, konnte ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen dem Anteil gefärbter Kerne des Stratum compactums und der Kerne der Zellen der Gefäße zwischen q und Q Tieren festgestellt werden. Innerhalb der E. coli Gruppe zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen dem Anteil gefärbten Zytoplasmas des luminalen Epithels von Q und q Kühen sowie innerhalb des Perimetriums. Das Vorkommen und die Lokalisation des PTGFR in beiden Pathogengruppen wies keine signifikanten Unterschiede auf. Alle drei Rezeptoren wurden in allen Proben auf mRNA Ebene mittels konventioneller RT-PCR und anschließender Gelelektrophorese nachgewiesen. Mithilfe der qRT-PCR wurde die Genexpression von IL-6, TNF und PTGES2 gemessen, wobei die Regulierung der Gene der q Tiere mit derjenigen der Q Tiere verglichen wurde. Die mRNAGenexpression von IL-6 innerhalb der S. aureus Gruppe wurde in den q Kühen um das 1,75-fache und in der E. coli Gruppe um das 1,35-fache heraufreguliert. In der S. aureus Gruppe konnte eine Heraufregulierung der Genexpression von TNF innerhalb der q Tiere um das 1,08-fache und innerhalb der E. coli Gruppe eine Herabregulierung um das 0,67-fache festgestellt werden. Die Genexpression von PTGES2 war in den Tieren, die an einer durch S. aureus bzw. E. coli induzierten Mastitis litten, in den q Kühen um das 0,98-fache bzw. 0,95-fache in Bezug auf die Q Kühe, herabreguliert. In der vorgelegten Arbeit konnten nicht signifikante Einflüsse des QTL für die SCC des Chromosoms BTA 18 auf die endometriale Gesundheit, das Vorkommen von Hormonrezeptoren und die Genexpression von Zytokinen und PTGES2 nachgewiesen werden. Weiterführende Untersuchungen sind unabdingbar, um den genetischen Einfluss des BTA 18 auf die Fertilität von Hochleistungskühen zu erforschen.
High-yielding dairy cows often suffer from udder and uterine inflammation at the beginning of lactation. This may lead to reduced fertility due to, among other things, an abnormal oestrus cycle. To achieve high-performance breeding traits for the cows, the breeding bulls used are subjected to genetic selection. It was found that a QTL on chromosome BTA 18 is responsible for a lower somatic cell count in milk. The animals containing this QTL were called cows with the Q genotype, whereas those without were called the q genotype. Cattle with the Q genotype also showed a lower incidence of metritis and mastitis. In this study, the influence of BTA 18 and endometritis on the localisation and presence of hormone receptors (OXTR, PTGFR, PTGER2) as well as the expression of cytokines and PTGES2 in the endometrium was investigated. Furthermore, the influence of induced mastitis by E. coli or S. aureus on the endometrium was examined. The aim of this study was to clarify whether this can explain the reduced fertility of cattle suffering from udder inflammation at the beginning of lactation. Genetically selected heifers were kept at the Clinic for Cattle of the University of Veterinary Medicine Hanover and clinically examined daily. The experimental animals were injected 36 days ± 3 days postpartum with S. aureus (n=24) or E. coli (n=12) into the two hind quarters of the udder or the right hind quarter. 96 or 24 hours (E. coli group) later, these cows were killed by bolt gun and uterine samples were taken at this time. The incidence of clinical endometritis within the S. aureus group showed, not statistically significantly, that the q animals were more frequently affected. However, this was not confirmed in the E. coli group. Immunohistochemistry showed no difference within the localisation and presence of PTGER2 in both pathogen groups. When examining the OXTR within the S. aureus group, a statistically significant difference was found between the proportion of stained nuclei of the Stratum compactum and the nuclei of the vessels between q and Q animals. Within the E. coli group, there were significant differences between the proportion of stained cytoplasm of the luminal epithelia of Q and q cows and within the perimetrium. The presence and localisation of PTGFR in both pathogen groups showed no significant differences. All three receptors were detected in all samples by gel electrophoresis. Using qRT-PCR, the gene expression of IL-6, TNF and PTGES2 was measured, and the regulation of the gene from the q animals was compared with that of the Q animals. The gene expression of IL-6 within the S. aureus group was up-regulated 1.75-fold in the q cows and 1.35-fold in the E. coli group. In the S. aureus group, an up-regulation of the gene expression of TNF within the q animals by 1.08-fold and within the E. coli group a down-regulation by 0.67-fold could be detected. The gene expression of PTGES2 was down-regulated in the animals suffering from S. aureus- or E. coli-induced mastitis by 0.98- fold in the q cows and 0.95-fold in relation to the Q cows. In the presented work, non-significant influences of the QTL for the SCC of chromosome BTA 18 on endometrial health, the presence of hormone receptors and the gene expression of cytokines and PTGES2 in the endometrium could be detected. Further studies are essential to investigate the genetic influence of BTA 18 on fertility in high-yielding cows.
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