Charakterisierung der Einstreuqualität, der Exkrementeverteilung und des Tierverhaltens bei unterschiedlicher Boden- und Raumgestaltung in der Masthühnerhaltung
Heutzutage verlangen die Konsumenten in der Europäischen Union beim Kauf von Hühnerfleisch ein hohes Maß an Tiergesundheit und Tierwohl in der Produktion. Standardmäßig werden die Masthühner in der Europäischen Union auf einer eingestreuten Bodenplatte gehalten. Dadurch dient das Einstreumaterial nicht nur zum Auffangen von Feuchtigkeit, sondern bietet den Hühnern die Möglichkeit, ihr tierartspezifisches Verhalten wie Scharren, Picken und Sandbaden auszuüben. Jedoch prädisponiert eine nasse Einstreu, welche im Laufe der Mast vor allem zwischen der Futter- und Wasserlinie entsteht, für die Entstehung von Fußballenveränderungen und stellt damit mitunter das Hauptproblem für die Gesundheit der Fußballen der Hühner und somit das Wohlergehen der Tiere dar. Um einerseits die Gesundheit der Masthühner zu verbessern und andererseits den Tieren die Möglichkeit zu geben, ihr Repertoire an tierartspezifischen Verhaltensweisen zu erweitern, wurden partielle trapezförmige perforierte Ebenen unterhalb der Wasserlinie integriert und deren Wirkung auf Tiergesundheit und Tierwohl analysiert. Zudem wurden die Ställe, bestückt mit 15.100 Masthühnern (Ross 308) beider Geschlechter, zusätzlich mit Kameras ausgestattet und in die Bereiche Futter, Tränke und Komfort unterteilt, um somit die Unterschiede in der Einstreuqualität, sowie in der Verteilung der Masthühner besser beurteilen zu können. Beide Gruppen wurden dabei mittels einer kommerziellen Drei-Phasen-Fütterung gefüttert. Um die Gesundheit der Masthühner besser beurteilen zu können, wurde anhand einer regelmäßigen Untersuchung die Wachstumsleistung bestimmt sowie die Fußballengesundheit mit dem FPD-Score nach MAYNE et al. (2007a) bewertet. Die Qualität der Einstreu wurde anhand verschiedener Parameter, wie der Bestimmung des Trockensubstanzgehaltes, dem Stickstoffgehalt, dem Brennwert und der Stärke, bewertet. Die Kameraaufzeichnung wurde anhand eines Algorithmus‘ ausgewertet, welcher die Hühner im Kameraerfassungsbereich zählte und die Quadratmeter jedes Kamerabildes bestimmte. Daraus ergaben sich die Anzahl der Tiere pro Quadratmeter, die genutzt wurde um die Verteilung der Tiere zwischen den Ställen, innerhalb der Bereiche, an Tag und bei Nacht und an den unterschiedlichen Probentagen zu untersuchen. Abschließend wurde analysiert, ob die Einstreuqualität mit der Anzahl der Tiere pro Quadratmeter korreliert. In der ersten Veröffentlichung wurde festgestellt, dass die partiell perforierten Ebenen unterhalb der Wasserlinie keine Auswirkungen auf die Wachstumsleistung der Hühner hatten. Die Einstreuqualität hingegen, vor allem in den Bereichen Tränke und Komfort, wurde positiv beeinflusst. In den ersten 14 Tagen wies der Versuchsstall im Komfortbereich höhere Trockensubtanzwerte mit 772 g/kg TS im Vergleich zum Kontrollstall mit 722 g/kg TS (p = 0,0001) auf. Daneben zeigte der Tränkebereich in der ganzen Mastperiode erhöhte Trockensubstanzwerte im Versuchsstall im Vergleich zum Kontrollstall mit p = 0,0001. Hingegen wurden die Brennwertgehalte durch die perforierten Ebenen, mit niedrigeren Werten im Tränkebereich im Vergleich zur Kontrolle, beeinflusst. Ein weiterer Einfluss durch die trapezförmigen Ebenen war bezüglich der Fußballengesundheit der Masthühner zu erkennen. Dabei hatten die Ebenen bis Tag 14 einen negativen Einfluss auf den FPD-Score, im weiteren Verlauf der Mastphase jedoch einen positiven Effekt, wobei die Veränderung der Fußballen in beiden Ställen marginal waren und keine nekrotischen Veränderung zu sehen waren. Ein ähnliches Bild spiegelten auch die durchschnittlichen Gesamtwerte des QS-kamerabasierten Fußballen-Scoring des Schlachthofes von den fünf Durchgängen wider, bei denen ein Wert von 8,80 im Versuchsstall und 22,2 im Kontrollstall (p = 0,026) festgestellt wurde. Eine partiell perforierte Ebene unterhalb der Wasserlinie hatte demnach einen Einfluss auf die Feuchtigkeit der Einstreu und wirkte sich positiv auf die Fußballengesundheit der Masthühner am Ende der der Mast aus, was auf eine Verbesserung des Tierwohls hindeutet. In den Untersuchungen, die der zweiten Veröffentlichung zu Grunde liegen, wurde festgestellt, dass die partiellen trapezförmigen Ebenen unterhalb der Wasserlinie einen Einfluss auf die Bewegung der Hühner im Stall hatten. Dabei wurden die Masthühner tagsüber häufiger im Komfortbereich, mit 14,4 Tiere/m2 und nachts häufiger im Tränkebereich auf der Ebene, mit 15,0 Tiere/m2 gezählt. Werden die Tiere an den Lebenstagen 7, 14, 21 und 28 beobachtet, nutzten die Masthühner die Ebene im Tränkebereich innerhalb der ersten 14 Tage am häufigsten und suchen ab Tag 21 frequentierter den Komfortbereich auf. Eine Korrelation zwischen dem Trockensubstanzgehalt der Einstreu und der Anzahl der Tiere pro Quadratmeter wurde an Tag 7 im Futterbereich (p = 0,039) und Tag 28 im Tränkebereich (p = 0,044) beobachtet. Die Ergebnisse der Veröffentlichung zeigen, dass sich die Masthühner in bestimmten Bereichen des Stalls vermehrt aufhielten, in denen sie die Möglichkeit hatten, zu unterschiedlichen Tageszeiten artspezifische Verhaltensweisen auszuüben. So zeigten sie Scharren, Picken und Staubbaden im Komfortbereich oder nutzten die perforierten Ebenen in der Nacht um anti-prädatorische Verhaltensmuster auszuüben. Einerseits hatten die partiellen trapezförmigen Ebenen unterhalb der Wasserlinie einen Effekt auf die Einstreuqualität, sodass die Fußballengesundheit der Masthühner positiv beeinflusst wurde. Andererseits gaben die erhöhten Ebenen den Hühnern die Möglichkeit, andere Verhaltensmuster auszuleben. Schlussfolgernd hatten die partiell perforierten Ebenen unterhalb der Wasserlinie einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere, indem die Fußballengesundheit bei unveränderten Leistungsparametern verbessert wurde und die Hühner zudem die Möglichkeit hatten ihre tierartspezifischen Verhaltensvariationen besser auszuleben.
Today, consumers of European commercial broiler products demand a high level of animal health and welfare. As standard practice, broilers in the European Union are kept on a concrete floor that is littered once at the beginning. This means that the wood shavings not only serve to collect moisture, but also offer the broilers the opportunity to exercise their species-specific behavior, such as scratching, pecking and sand bathing. However, wet litter, which occurs during fattening, especially between the feeding and drinking lines, causes the main problem for the health of the broilers' foot pads and thus the welfare of the birds. In order to improve the health of the broilers on the one hand and to give the birds the opportunity to expand their repertoire of species-specific behavior on the other, partial trapezoidal perforated slatted floors below the waterline were interspersed and analysed. For this purpose, the barns, consisting of 15,100 Ross 308 broilers of both sexes, were additionally equipped with cameras and divided into the areas of feeding, drinking and comfort in order to better assess the differences in litter quality as well as in the distribution of the broilers. Both groups were fed a commercial three-phase diet, which was also checked weekly. In order to be able to better assess the health of the broilers, the growth performance was determined on the basis of a regular animal score and the foot pads were scored with the FPD score according to MAYNE et al. (2007a). The quality of the litter was assessed using various parameters such as dry matter, nitrogen content, calorific value and starch. The camera recording was evaluated using an algorithm so that the broilers in the camera area were counted and the square metres of each camera image were determined. This yielded the animals per square metre, which was used to examine the animals in between the barns, within the areas, during the day and at night and on the different sample days. Finally, the quality of the bedding was correlated with the number of animals per square metre. In the first study it was found that the partial slatted flooring below the waterline had no effect on the growth performance of the broilers. The litter quality, on the other hand, was positively influenced, especially in the drinking and comfort areas. In the first 14 days in the comfort area, the experimental barn had higher dry matter values with 772 g/kg DM compared to the control barn 722 g/kg DM (p = 0,0001). In addition, the drinking area showed higher dry matter values throughout the fattening period with p = 0,0001. On the other hand, the calorific values are negatively influenced by the slatted flooring, with lower values in the drinking area compared to the control barn. A further influence of the trapezoidal slatted flooring can be seen in the foot pad health of the broilers. The slatted flooring had a negative influence on the FPD score up to day 14, but a positive effect in the further course of the fattening phase, which is also reflected in the camera-based footpad scoring of the slaughterhouse with a value of 8.80 in the experimental group and 22.2 in the control group (p = 0,026). A partial slatted flooring below the waterline, therefore, has an influence on the moisture content of the litter and has a positive effect on the foot pad health of the broilers at the end of fattening, indicating an improvement in the welfare of the birds. In the second study, the partial trapezoidal slatted flooring below the waterline were found to have an influence on the flow of animals in the barn. Here, broilers were counted more often in the comfort area during the day, with 14.4 birds/m2, and more often at night, with 15.0 birds/m2 in the drinking area on the slatted flooring. If the broilers were observed on the litter sample days, the broilers used the slatted flooring most frequently within the first 14 days and frequented the comfort area from day 21 onwards. A correlation between dry matter and the number of birds per square metre was observed on day 7 in the feeding area (p = 0,039) and day 28 in the drinking area (p = 0,044). The results of the study show that broilers spent more time in certain areas of the barn where they had the opportunity to perform species-specific behaviors at different times of the day, such as scratching, pecking and dust-bathing in the comfort area or using the perforated levels at night to perform their anti-predatory behavioral pattern. Retrospectively, the partial trapezoidal slatted flooring below the waterline has on the one hand an effect on the litter quality, so that the foot pad health of the broilers is positively influenced. On the other hand, the slatted flooring gives the broilers the opportunity to perform other behavioral patterns. In conclusion, the slatted flooring has a positive influence on the health and welfare of the birds.
Preview
Cite
Access Statistic
