Untersuchung zur Vergleichbarkeit von konventionell erzeugten Nativ-Bildern mit virtuellen Nativ-Bildern (Virtual Non-Contrast) der detektorbasierten Spektral-Computertomographie
Die Entdeckung und Nutzung der ionisierenden Röntgenstrahlung in der bildgebenden Diagnostik stellt sicherlich einen Meilenstein in der Medizingeschichte dar, da sie ermöglichte, auf minimalinvasive Weise, eine Einsicht in den Körper zu erlangen. Das zweidimensionale, überlagerte Röntgenbild wurde 1973 durch die erste überlagerungsfreie Schichtbildaufnahme eines Computertomographen ergänzt. Seither hat sich die Computertomographie rasant weiterentwickelt, wobei die Dual-Energie-Computertomographie (DECT) den aktuellen Fortschritt darstellt. DECT ermöglichen die Differenzierung von Materialien in gescannten Arealen durch die Berechnung ihrer Attenuierungswerte mittels hoch- und niedrigenergetischen Röntgenspektren, und erlaubt die so erzeugten Bilddaten retrospektiv spektralanalytisch zu bearbeiten. In dieser Studie wurde die Effektivität von spektralbasierten, virtuellen Nativbildern untersucht, die durch die Identifizierung und Eliminierung der Jodanteile nach Applikation eines jodhaltigen Kontrastmittels erzeugt werden. VNC-Bilder sollen durch computergestützte Berechnung ein konstrastmittelfreies Schnittbild darstellen, dass einem konventionellen Nativbild vor Kontrastmittelgabe entspricht. Zusätzlich sollen spektralbasierte Bilder des DECT über eine überlegende Bildqualität verfügen. Um diese Aussagen zu überprüfen, haben wir Attenuierungswerte bestimmter Areale von konventionellen Nativbildern mit den komplementären, virtuellen Nativbildern an einem detektorbasierten DECT (synonym: Spektral-CT) verglichen, und deren Bildqualität subjektiv und objektiv beurteilt. Dafür nutzten wir die retrospektive Datenanalyse von 15 Hunden und 9 Katzen, die unsere Einschlusskriterien für die Studie erfüllten. Dabei konnte für VNC-Bilder bei 82,6% der Vergleiche in der Kohorte mit Hunden und bei 56,41% der Vergleiche in der Kohorte mit Katzen eine Äquivalenz zu konventionellen Nativbildern bewiesen werden, wobei Äquivalenz als ein maximaler Unterschied der Attenuierungswerte von weniger als 10 Hounsfield Units definiert wurde. Alle spektralbasierten Bilder zeigten ein signifikant besseres Signal-Rauch-Verhältnis und größtenteils eine Überlegenheit der Bildqualität in der subjektiven Einschätzung. Die Studie brachte Limitationen mit sich, wie eine geringe Patientenzahl bei gleichzeitig deutlicher Heterogenität in Rasse und Körpergewicht (vor allem bei den Hunden). Außerdem beschränkte sich die Studie auf die Auswertung von radiologisch unauffälligen Organen und analysierte ausschließlich Bilddaten, die in der portalvenösen Phase erzeugt wurden. Zukünftige Studien können evaluieren, ob unsere Ergebnisse auf größere Studienpopulationen und radiologisch auffällige Tiere übertragbar sind. Die unterschiedlichen Ergebnisse zwischen Hunden und Katzen zeigen auch, dass unsere Ergebnisse nicht selbstverständlich auf andere Tierarten übertragen werden dürfen. VNC-Bilder des Spektral-CTs haben aber jetzt schon großes Potenzial konventionelle Nativbilder zu ersetzen, wodurch der bisher notwendige Nativscan vor der Kontrastmittelapplikation entfallen würde. Für die veterinärmedizinischen Patienten würde sich daraus eine verringerte Untersuchungszeit in Vollnarkose ergeben, bei gelichzeitig verringerter Röntgenstrahlenexposition mit der Erstellung von effizienteren Bilddaten.
The discovery and use of ionizing X-rays in imaging diagnostics certainly represents a milestone in medical history, as it made it possible to gain an insight into the body in a minimally invasive way. The two-dimensional, superimposed X-ray image was supplemented in 1973 by the first image of a computed tomography. Since then, computed tomography has evolved rapidly, with dual-energy computed tomography (DECT) being the most recent advance. DECT allows the material decomposition in scanned areas by calculating their attenuation values using high and low energy X-ray spectra and allows the spectral image data thus generated to be retrospectively analyzed. In this study, we investigated the effectiveness of spectral-based virtual non-contrast images generated by identifying and eliminating iodine components after application of an iodine-containing contrast agent. VNC images should represent a contrast agent-free cross-sectional image by computerized calculation that corresponds to a conventional true unenhanced image before contrast agent administration. In addition, spectral-based images of the DECT should have superior image quality. To verify these statements, we compared attenuation values of certain areas (regions of interest) of conventional native images with the complementary virtual native images on a detector based DECT (synonym: spectral CT) and assessed their image quality subjectively and objectively. For this purpose, we used retrospective data analysis of 15 dogs and 9 cats that met our inclusion criteria for the study. Thereby, equivalence to conventional native images was demonstrated for VNC images in 82.6% of comparisons in the canine cohort and in 56.41% of comparisons in the feline cohort, where equivalence was defined as a maximum difference in attenuation values of less than 10 Hounsfield Units. All spectral-based images showed significantly better signal-to-noise ratios and, for the most part, superiority of image quality in subjective assessment. The study entailed limitations such as a small number of patients with concomitant significant heterogeneity in breed and body weight (especially in the dogs). In addition, the study was limited to the evaluation of radiologically unremarkable organs and analyzed only image data generated in the portal venous phase. Future studies may evaluate whether our results are applicable to larger study populations and radiographically abnormal tissues. The different results between dogs and cats also indicate that our results should not be taken for granted in other animal species. However, VNC images of spectral CT already have great potential to replace conventional true unenhanced images, which would eliminate the need for the previously required native scan prior to contrast agent application. For veterinary patients, this would result in reduced examination time under general anesthesia, with concomitant reduced X-ray exposure, while more efficient image data is generated.
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