Stärken von Human- und Veterinärmedizin gemeinsam nutzen im Kampf gegen Q-Fieber
Die Erkenntnis, dass die Gesundheit von Mensch und Tier bzw. die Expertise von Human- und Veterinärmedizin eng miteinander verknüpft sind, wird in Konzepten wie One Medicine oder One Health beschrieben. Ein Beispiel für ein solches One Health-Projekt ist das Interdisziplinäre Deutsche Q‑Fieber Forschungsprogramm (Q‑GAPS). Der Schwerpunkt dieses Verbundprojekts liegt dabei auf der Unterstützung des öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesens mit dem Zweck, Q‑Fieber in der Bevölkerung zu bekämpfen. In Deutschland sind Schafe und Ziegen die Hauptinfektionsquelle für Q‑Fieber in der Bevölkerung, welches beim Menschen zu erheblichen Gesundheitsproblemen führen kann. Ziel dieser Arbeit war es daher, aufzuzeigen, wie die Stärken von Human- und Veterinärmedizin im Kampf gegen Q‑Fieber gemeinsam genutzt werden können. Dazu wurde ein Konzept für ein Surveillance-System für Q‑Fieber bei kleinen Wiederkäuern entworfen und das Spannungsfeld zwischen „best practice“ und Machbarkeit bei der Implementierung dieses Ansatzes diskutiert (Manuskript 1). Interdisziplinäre Kooperationen bei der Prävention und Bekämpfung von Q‑Fieber können jedoch nur dann funktionieren, wenn die beteiligten Stakeholder das notwendige Wissen über Q‑Fieber und sein zoonotisches Potenzial verinnerlicht haben. Um dies zu gewährleisten und zu verbessern, wurde im Rahmen einer Stakeholder‑Analyse die Q‑Fieber-Expertise bei Human- und Veterinärmediziner:innen in Deutschland bewertet und anschließend evaluiert, wie vorhandene Wissenslücken bestmöglich geschlossen werden können (Manuskript 2). Die gemeinsame Erkenntnis der beiden Projektarbeiten ist, dass die Stärken von Human- und Veterinärmedizin im Kampf gegen Q‑Fieber gemeinsam genutzt werden müssen, aber gemeinsame Kommunikation sowie gemeinsames Planen und Handeln bisher kaum stattfinden. Lösungsansätze für dieses Problem sind, dass gemeinsame Kommunikation zwischen Human- und Veterinärmediziner:innen bereits im Studium sowie im Referendariat begonnen und auf Fachtagungen sowie durch gezieltes Kommunikationstraining gefördert werden sollte. Sobald diese Voraussetzung für gemeinsames Planen und Handeln geschaffen wurde, kann die Bildung einer Q‑Fieber-Task-Force dazu beitragen, dass die Prävention und Ausbruchsbekämpfung von Q-Fieber effektiv stattfinden können.
Concepts such as One Medicine or One Health recognize that human and animal health, or the expertise of human and veterinary medicine, are closely linked. An example of such a One Health project is the Interdisciplinary German Q fever Research Program (Q‑GAPS). The particular focus of this collaborative project is to support public and veterinary health authorities with the purpose of preventing or controlling Q fever in the population. In Germany, sheep and goats are the main source of infection for Q fever in the population, while Q fever in humans can lead to significant health problems. The aim of this work was therefore to show how the strengths of human and veterinary medicine can be used together in the fight against Q fever. To this end, a concept for a surveillance system for Q fever in small ruminants was designed and the tension between "best practice" and feasibility in implementing this approach was discussed (Manuscript 1). However, interdisciplinary collaborations in Q fever prevention and control can only work if the stakeholders involved have internalized the necessary knowledge about Q fever and its zoonotic potential. To ensure and improve this, a stakeholder analysis assessed the Q fever expertise that human and veterinary health professionals in Germany possess and how potential knowledge gaps can be most effectively resolved. (Manuscript 2). The common finding of the two projects was that the strengths of human and veterinary medicine need to be shared to combat Q fever, but that joint communication as well as joint planning and action have hardly taken place so far. Possible solutions to this problem are that joint communication between human and veterinary health professionals is started during studies and traineeships, already, and that it is promoted at specialist conferences and through targeted communication training. Once this prerequisite for joint planning and action is created, the formation of a Q fever task force can help to ensure that prevention and control of Q fever can take place effectively.
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