Untersuchungen von Feldhasenpopulationsdichten auf Gemeindeebene gegenüber lokalen Beständen
Die Intensivierung der Landwirtschaft stellt für den Feldhasen vermutlich die Hauptursache für dessen Rückgang in ganz Europa dar. Unter diesem Aspekt ist es notwendig, Parameter zu identifizieren, die ein geeignetes Habitat für den Feldhasen darstellen. Die Grundlage solcher Untersuchungen stellen präzise Populationsschätzungen dar. Flächendeckende Wildtiereinschätzungen und -zählungen von Jägern eignen sich als Datengrundlage. Allerdings ist die Validität dieser Daten bislang nur in wenigen Studien untersucht worden. Innerhalb dieser Untersuchung wurde die zum Zählen der Hasen angewandte Scheinwerfertaxation mithilfe der Thermographie zwischen 2015-2018 überprüft und mithilfe eines Generalized Linear Mixed Model modelliert. Die Variationskoeffizienten zwischen der Scheinwerfertaxation der Jäger und der am Folgetag durchgeführten Thermographiezählung liegen zwischen 0 und 21,4 %. Das Modell zeigt keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Methoden. Jäger können unter Einhaltung des Zählstandards valide Zählergebnisse generieren. Die unterschiedlichen Zählergebnisse zwischen den Methoden sind vermutlich auf habitatspezifische Raumverteilungen der Hasen zu begründen. Mit bereits validierten Daten von flächendeckenden Hasenpopulationsdichten und Landnutzungsdaten von 2005 bis 2014 wurde auf Gemeindeebene ein Generalized Additive Mixed Model über Niedersachsen erstellt. Gemeinden mit einem hohen Anteil an Grünland werden favorisiert. Wälder zeigten einen annähernd linearen negativen Effekt. Die wichtigsten Kulturformen wie Wintergetreide und Winterraps zeigten einen durchgehend positiven Effekt. Der Effekt von Mais hingegen zeigte sich negativ bei einem sehr hohen Anteil und ist vermutlich für den starken Rückgang mitverantwortlich. Die Hasenpopulationsdichten waren höher in Gemeinden, die einen hohen Anteil an Blühstreifen aufweisen. Diese Agrarumweltmaßnahmen erhöhen die Habitatdiversität und sind eine Chance, den Rückgang der letzten 10 Jahre zu bremsen und umzukehren.
The agricultural intensification was attributed as the main reason for the decline of the European brown hare populations throughout Europe. Thus, there is the need to identify parameters that characterize a suitable habitat for the brown hares. The purpose of the groundwork for such studies to gather accurate population data estimations. Nationwide wildlife estimations and counts performed by hunters are suitable as a data basis. The validity of those citizen science population data has been evaluated in only a few studies so far. By using thermography, we assessed hunter-performed spotlight counts of European brown hares between 2015 and 2018 within a generalized linear mixed model. The coefficient of variation values between spotlight and infrared thermographic count lie between 0 and 21.4 %. Our model confirmed no significant differences between both methods. Hunters can provide reliable and valid data if implemented and conducted in a standardized scientific way. The discrepancies between both methods are likely to be linked to habitat specific distribution. We modelled a generalized additive mixed model already with validated European brown hare densities and land use data explicit from 2005-2014 across Lower Saxony on municipality level. Municipalities with a high proportion of grassland are favoured. Woodland showed an approximately linear negative effect. The most important agricultural crop groups such as winter grains and winter oilseed rape showed overall positive effects on hare densities. The effect of maize was negative at a very high proportion and may be one of the reason for the decline. Brown hares were also more abundant in municipalities with a high proportion of wildflower strips. These agri-environmental schemes have proved to increase a habitat heterogeneity and constitute an opportunity to reverse the decline seen over the ten years.
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