Influenza-Impfung bei Pferden : Verlauf der Antikörper-Titer nach einer Booster-Impfung und Vergleich dreier Impfstoffe
Equine Influenza ist eine nahezu weltweit verbreitete, hochansteckende, infektiöse Erkrankung des Respirationstraktes von Equiden. Sie wird ausgelöst von einem Influenza A Virus, das zur Familie der Orthomyxoviren gehört. Derzeit wird bei Influenza-Ausbrüchen der Subtyp A/H3N8 isoliert. Die Krankheit wird von der OIE überwacht und es gibt verschiedene zugelassene Impfstoffe, ebenso wie Impfempfehlungen, die der Prophylaxe und dem Schutz vor Erkrankung dienen sollen. Dennoch kommt es immer wieder zu Ausbrüchen, aufgrund der antigenischen Veränderungen des Virus oder dem fehlenden Impfschutz der Pferde aufgrund von Impfverboten in einigen Ländern wie Japan und Australien. Pferde, die an Pferdesportveranstaltungen teilnehmen oder transportiert werden, müssen einen Impfpass mit sich führen, der den Impfvorschriften der jeweiligen Gremien entspricht. Es gibt jedoch noch keine einheitlichen Angaben der unterschiedlichen Gremien. Es war das Ziel der hier vorliegenden Studie, Grundlagen für einheitliche Empfehlungen zu erarbeiten. In dieser Studie wurde die serologische Immunantwort von Warmblutpferden auf einem deutschen Gestüt nach der halbjährlichen Auffrischungsimpfung gegen equines Influenza geprüft. Ebenso wurden drei in Deutschland zugelassene Impfstoffe unterschiedlicher Technologien verglichen. Insgesamt wurden 104 Pferde in die Studie miteingeschlossen und randomisiert zu gleichen Teilen den drei Impfstoffen zugeteilt. Den Pferden wurde aus einer Jugularvene Blut entnommen und unmittelbar danach wurden die Pferde mit dem ihnen zugeteilten Impfstoff i.m. geimpft. Es folgten weitere neun Blutabnahmen über einen Zeitraum von 201 Tagen (6 Monate + 21 Tage). Die Antikörpertiter wurden anschließend in einem spezialisierten Labor mittels SRH-Test bestimmt und die Ergebnisse ausgewertet. Alle verwendeten Impfstoffe erzeugten einen Antikörperanstieg bei allen Pferden. Nach 201 Tagen hatten fast alle Pferde wieder ihren Ausgangs-Antikörpertiter erreicht. Daraus ergibt sich die Empfehlung, Booster-Impfungen mindestens halbjährlich vorzunehmen. Bei zwei der drei Impfstoffe (Duvaxyn IE T Plusâ und Equip FTâ) stiegen die Antikörper innerhalb der ersten 7 Tage deutlich und dann sogar noch weitere 7 Tage an. Ab 14 Tage nach der Impfung wurde bei diesen Pferden ein stetiger Abfall bis zum Ende der Studie beobachtet. Einer der verwendeten Impfstoffe (Proteq Flu Teâ) hat innerhalb der ersten 7 Tage nur einen sehr geringen Anstieg der Antikörpertiter in den Pferden erzielt und erst 14 Tage nach der Impfung konnte eine schützende Immunantwort nachgewiesen werden. Allerdings ist dies der einzige Impfstoff, der die von der OIE empfohlenen, aktuell kursierenden Virusstämme beinhaltet. Die Pferde, die mit ProteqFlu Teâ geimpft wurden, zeigten in den ersten 21 Tagen nach der Impfung einen statistisch signifikanten niedrigeren Anstieg der Antikörper gegen H3N8, jedoch waren auch diese Pferde klinisch nach der Impfung geschützt und ab 14 Tage nach der Impfung ebenso teilweise virologisch. Laut den Empfehlungen der OIE würden diese Pferde im Falle eines Ausbruches am ehesten vor einer Infektion geschützt werden. Pferde, die mit Duvaxyn IE T Plusâ oder Equip FTâ geimpft wurden, zeigten eine schnellere Immunantwort bereits an Tag 7 nach der Impfung. Allgemein zeigt diese Studie, dass der Anstieg der Antikörpertiter in den ersten 21 Tagen nach der Impfung umso höher ist, je öfter die Pferde bereits geimpft wurden, je älter die Pferde sind, je kürzer der Zeitraum zur letzten Impfung und je höher ihr Ausgangstiter war. Es gab keinen signifikanten Unterschied der einzelnen Gruppen hinsichtlich der lokalen Reaktionen an der Injektionsstelle. Aufgrund der unterschiedlichen Technologien der zugelassenen Impfstoffe wurden zumindest in dem zu beobachtenden Zeitraum innerhalb der ersten 21 Tage nach der Impfung unterschiedliche Immunantworten erkannt. Unterschiedliche Impfstoffe bedingen demnach unterschiedliche Wartezeiten des Transports der Tiere nach der Impfung. Abschließend zeigt diese Studie, dass eine halbjährliche oder eventuell noch häufigere Booster-Impfung der Pferde mit einem Impfstoff, der den aktuellen Empfehlungen der OIE entspricht, notwendig ist, um den optimalen immunologischen Schutz zu gewährleisten.
Equine Influenza is a highly contagious infectious disease of the respiratory tract of equidae that has virtually spread all over the world. It is caused by an influenza A virus, which belongs to the family of Orthomyxoviridae, the subtypes A/H7N7 and A/H3N8. The disease is monitored by the OIE [World Organisation for Animal Health] and there are different authorised vaccines, as well as vaccination recommendations, which function as prophylaxis and aim to provide protection against disease. Nevertheless, outbreaks continue to persist, due to the antigenic changes of the virus and the lack of vaccination protection of horses in some countries such as Australia and Japan. Horses which participate in equestrian sporting events or are transported, must have a vaccination that adheres to vaccination regulations of the respective authorities. However, no uniform information of the different authorities exists. The aim of this study was to provide information in order to establish evidence-based rules. This study therefore examined the humoral immune response of warm-blooded horses on a German stud after the half-yearly vaccination booster against Equine Influenza. Three vaccines of varying technologies authorised in Germany were compared. In total, 104 horses were included in the study and randomly allocated in equal parts to the three vaccines. Blood was taken from the horse’s jugular vein and the horses were then immediately vaccinated with their allocated vaccine. A further 9 blood samples were taken over a period of 201 days (6 months + 21 days). The antibody titres were subsequently determined in a specialised laboratory by means of an SRH test and the results were analysed. All vaccines induced a rise of the antibody titer in the horses. After 201 days, almost all horses had once again reached the pre-vaccination-level of their antibody titres, which suggests that a half-yearly booster vaccination for horses is a minimum requirement. For two of the three vaccines (Duvaxyn IE T Plusâ and Equip FTâ), the antibodies increased significantly within the first seven days after vaccination and then further still for an additional 7 days. After 14 days following the vaccination, a continuous decrease of antibodies in these horses until the end of the study was observed. Only one of the vaccines used (Proteq Flu Teâ) showed a very slow increase of antibody titres in the horses within the first 7 days and an effective immune response could only be proven 14 days after the vaccination. However, this is the only vaccine recommended by the OIE that contains virus strains currently circulating. The horses that were vaccinated with ProteqFlu Teâ displayed, within the first 21 days after the vaccination, a statistically significant lower increase in antibodies against H3N8. However, these horses were also clinically protected following the vaccination and after 14 days following the vaccination, they were also partly virologically protected. Following the recommendations of the OIE, these horses are most likely protected against infection in the event of an outbreak. Horses, which were vaccinated with Duvaxyn IE T Plusâ or Equip FTâ, displayed a quicker immune response at day 7 after the vaccination, yet this rapidly decreased again. In general, this study shows that the increase of antibody titres in the first 21 days after the vaccination has been all the more higher, the more times the horse has already been vaccinated, the older the horse has been, the shorter the time frame from the last vaccination has been and the higher its pre-vaccination titre. There was no significant difference in the vaccine groups regarding the local reactions at the injection site. In light of the various technologies of the authorised vaccines, the rise of antibody titre differs, at least in within the first 21 days after the vaccination. However, different vaccines require different waiting times in terms of transporting animals after the vaccination. In conclusion, this study shows that a half-yearly or possibly more frequent booster vaccination of horses is necessary. This corresponds to current recommendations made by the OIE, in order to guarantee optimal immunological protection.
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