Biochemisches Blutprofil, Milchinhaltsstoffe und Milchmengenleistung als Kriterien zur laktationsbegleitenden Beurteilung des Gesundheitszustandes hochleistender HF-Kühe in Anbindehaltung
Neunzehn Parameter des biochemischen Blutprofils und korpuskulärer Blutbestandteile (Gesamtleukozyten, Erythrozyten, Thrombozyten, Hämoglobin, Hämatokrit, MCV, MCH, MCHC, Gesamtbilirubin, ASAT, GLDH, unveresterte Fettsäuren, Glukose, D-3-Hydroxybutyrat, Harnstoff, Kalzium, Magnesium, anorganisches Phosphat, N-acetyl-ß-D-glucosaminidase-Aktivität), achtzehn Milchinhaltsstoffe (pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit [in Viertelanfangsgemelken (VAG) und Viertelgesamtgemelken (VGM)], Natriumionen, Kaliumionen, Chlorid, Laktat, Pyruvat, Glukose, Galaktose, Phosphoenolpyruvat, Citrat, Laktose, Gesamtfett, Gesamtprotein, somatische Zellen [VAG und VGM], N-acetyl-ß-D-glucosaminidase [VAG und VGM], Harnstoff, D-3-Hydroxybutyrat) und die Milchmengenleistung wurden als laktationsbegleitende Parameter auf ihre Eignung für die Beurteilung des Gesundheitszustandes von hochleistenden HF – Kühen in Anbindehaltung geprüft. Neben der Erarbeitung physiologischer Referenzen im Laktationsverlauf können folgende Ergebnisse vorgestellt werden: 1.Die ausgewählten Parameter des biochemischen Blutprofils sind für die laktationsbegleitende Beurteilung der Eutergesundheit und Gesundheit weiterer Organsysteme nicht bzw. eingeschränkt geeignet. 2.Unveresterte Fettsäuren (Blut) könnten sich als empfindliche Parameter zur Gesundheitsbeurteilung erweisen, sofern ihr Laktationsverlauf berücksichtigt wird. 3.Alle untersuchten Milchinhaltsstoffe verlaufen laktationsabhängig. 4.Die Konzentrationen von Milchinhaltsstoffen sind bei eutergesunden Kühen nicht von der Euterviertelposition beeinflußt. 5.Die Milchinhaltsstoffe elektrische Leitfähigkeit (VAG), Chlorid, Glukose, Citrat, Laktose und N-acetyl-ß-D-glucosaminidase (VAG und VGM) scheinen als Kriterien zur Beurteilung der Eutergesundheit am ehesten für subklinische Mastitiden geeignet zu sein. 6.Die Konzentrationen von D-3-Hydroxybutyrat steigen in der Milch klinisch mastitiskranker Euterviertel signifikant an. 7.Ein systemischer Einfluß von klinischen Erkrankungen weiterer Organsysteme auf die Milchinhaltsstoffe Kaliumionen, Chlorid, Glukose, Citrat, Laktose, Harnstoff und D-3-Hydroxybutyrat wurde beobachtet. 8.Zwischen den Vierteln der vorderen Euterhälfte und zwischen den Eutervierteln der hinteren Euterhälfte gibt es keinen Einfluß der Euterviertelposition auf die Milchmengenleistung, während im Vergleich von Vordervierteln und Hintervierteln ein signifikanter Unterschied festgestellt wurde. 9.Tendenziell ließen sich Depressions – und Kompensationsmechanismen von Vierteln euterkranker Kühe darstellen. Bereits für latente Infektionen konnten Änderungen der Milchmengenleistung gezeigt werden.
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