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Paratuberkulose-Diagnostik in Milch

Die Paratuberkulose des Rindes ist eine weltweit verbreitete Erkrankung. Die Tiere infizieren sich in der Regel in den ersten Lebensmonaten, zeigen aber danach oft über Jahre keinerlei klinische Symptome, obwohl sie den Erreger mit dem Kot und der Milch ausscheiden. In der vorliegenden Arbeit wurden zwei Verfahren zur Diagnose der Paratuberkulose aus Milch etabliert. Das eine Verfahren erlaubt einen Antikörpernachweis mittels ELISA und das andere einen Erregernachweis mittels PCR. Für den Antikörpernachweis wurde aufgrund der Ergebnisse eines Ringversuchs, in dem drei Testsysteme verglichen wurden, der Svanovir® Paratuberkulose-ELISA (Firma Svanova, Schweden) ausgewählt. Dieser ELISA konnte für die Untersuchung von Milch auf Antikörper gegen M. paratuberculosis erfolgreich adaptiert werden. Die Inter-Assay-Variation betrug für den Milch-ELISA 17 %. Die parallele, serologische Untersuchung der Blut- und Milchproben von insgesamt 601 Milchkühen im Svanovir® ELISA zeigte eine signifikante Übereinstimmung der Ergebnisse beider Methoden. Der optimale "Cut off" mit einer Spezifität von 96% und eine Sensitivität von 79% wurde anhand der ROC-Analyse bestimmt. Der Erregernachweis wurde mittels touchdown-PCR mit Funktionskontrolle etabliert. Zur Steigerung der Sensitivität wurde eine DNA-Präparation mit einem Präparationskit (R.Z.N.A Cell and Tissue Kit, Firma peqlab, Erlangen) entwickelt, der ein Enzymverdau der Milch mit Lysozym und Proteinase K vorangeht. Die reproduzierbare Nachweisgrenze in künstlich kontaminierten Milchproben beträgt 103 Keime pro ml Milch und 104 Erreger pro ml Kolostrum. Die interne Funktionskontrolle erlaubt den für den diagnostischen Einsatz von PCR-Tests erforderlichen Ausschluß falsch negativer Ergebnisse. In einer von der Niedersächsischen Tierseuchenkasse unterstützten Verlaufsuntersuchung mit zehn Milchkühen, von denen sechs Tiere nachweislich mit M. paratuberculosis infiziert waren, konnten die Ergebnisse des Milch-ELISA und der Milch-PCR durch Blutserologie, kulturelle Kotuntersuchungen sowie durch die kulturelle Untersuchung des Ileocaecallymphknotens bestätigt werden.

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