Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)TiHo eLib

Beeinflussung atemgasanalytischer Lungenfunktionsparameter durch intravenöse Clenbuterol-Applikation beim Pferd

In einem placebokontrolliertem Arzneimittel-Versuch wurden mit einer Ultraschall-Fluß-Meßeinheit (spiroson scientificâ) und einem Infrarot-CO2-Analysator an 13 an chronisch-obstruktiver Bronchitis erkrankten Pferden Daten über Fluß, Volumen und exspiratorische CO2-Konzentration vor und bis 2,5 h nach intravenöser Injektion von Clenbuterol gewonnen. Daraus wurden der funktionelle Totraum und der exspiratorische Mischluftvolumenanteil errechnet. Zusätzlich wurde die Wirkung auf die Partialdrücke von Sauerstoff und Kohlendioxid im arteriellen Blut geprüft und daraus die AaDO2 berechnet. Direkt nach Clenbuterol-Injektion nahm das funktionelle Totraumvolumen Werte an, die um 24 % über denen nach Placebo-Injektion lagen. 45 min nach Injektion war keine Differenz mehr feststellbar. Der arterielle Sauerstoffpartialdruck zeigte nach Clenbuterol-Injektion einen deutlichen Abfall, mit einer maximalen Differenz zum Ausgangswert von 11,6 mmHg 45 min p. inj.. Da der arterielle CO2-Partialdruck keine signifikanten Veränderungen zeigte, ergab sich daraus ein Anstieg der AaDO2 von bis zu 15 mmHg (45 min nach Injektion). All diese Veränderungen waren kurzzeitiger Natur und begannen 45 min nach Injektion sich wieder dem Ausgangswert anzunähern. Lediglich der Sauerstoffpartialdruck hatte 150 min p. inj. noch nicht wieder das Ausgangsniveau erreicht. Der exspiratorische Mischluftvolumenanteil zeigte keine gerichtete Entwicklung. Der Vergleich zweier Berechnungsverfahren auf Basis der Bohr'schen Formel durch Einsetzen der endexspiratorischen CO2-Konzentraion bzw. des arteriellen CO2-Partialdrucks ergab eine gute Korrelation (r = 0,864) jedoch im letzteren Fall um durchschnittlich 1,07 l höhere Werte,. Die Verwendung der beschriebenen Meßeinrichtung stellte sich als praktikable und zuverlässige Methode zur Untersuchung der Lungenfunktion dar, wobei eine sinnvolle Auswertung jedoch nur bei Betrachtung der gesamten Gruppe möglich war. Die Ergebnisse deuten zum einen darauf hin, daß der funktionelle Totraum eine interessante pathophysiologische Meßgröße darstellt. Andererseits ergeben sich aus der gemeinsamen Darstellung von Blutgas- und Totraumveränderungen nach Clenbuterol-Injektion Hinweise darauf, daß der Grund für den initialen Abfall des arteriellen Sauerstoffpartialdrucks sowohl im erhöhten Shuntvolumen, als auch in einer verzögerten Öffnung zuvor nicht belüfteter Alveolen zu suchen ist.

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