Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)TiHo eLib

Longitudinalverlauf gesundheitlicher insbesondere radiologischer Befunde im Verlauf mehrjähriger definierter Trainingsprogramme von Vielseitigkeitspferden

Zielsetzung der Arbeit war es über die Art, Häufigkeit, Dauer und Intensität der Trainingsbelastung und aufgetretener Erkrankungen und die Feststellung von radiologischen Veränderungen bei Vielseitigkeitspferden zu berichten, die über einen mehrjährigen Zeitraum nach definierten und kontrollierten Trainingsmethoden trainiert wurden. Zwei Gruppen mit 22 institutseigenen Pferden gleichen Alters, Geschlecht und einer nahezu identischen Aufzuchtgeschichte wurden zunächst auf dem Hochgeschwindigkeitslaufband und dann unter dem Reiter systematisch trainiert und bis zu Vielseitigkeitspferden der Klasse L ausgebildet. Die Pferde nahmen an Vielseitigkeitsprüfungen bis zur Klasse A teil. Im Rahmen einer Longitudinalstudie wurden vor (3-jährig), während und nach Abschluss der Trainingsbelastung (7 ½-jährig) Röntgenaufnahmen des Gliedmaßenskelettes abgefertigt. Von den 22 Pferden zeigte im gesamten Trainingszeitraum nur eines keine Erkrankungen und Trainingsausfälle. Vier Pferde (18.2 %) hatten geringgradige Erkrankungen, jedoch keine Trainingsausfälle. 18 Pferde (81.8 %) zeigten zum Teil Mehrfacherkrankungen an verschiedenen Lokalisationen und Trainingsausfälle. Erkrankungen des Bewegungsapparates traten bei 12 Pferden auf und standen mit 68.5 % der Erkrankungsfälle im Vordergrund. Davon traten Erkrankungen des Sehnenapparates in 29.7 % der Fälle, Erkrankungen des Hufes in 24.3 %, Gelenkserkrankungen in 18.9 %, Erkrankungen der Knochen in 8.1 % und Erkrankungen des Weichteilgewebes in 18.9 % der Fälle auf. Darin sind auch Pferde mit Mehrfacherkrankungen enthalten. Den zweitgrößten Komplex bilden die Erkrankungen des Verdauungsapparates (n=3 Pferde; 5.5 % der Erkrankungsfälle) mit leichten Koliken. Erkrankungen des Herz- und Kreislaufapparates und des Harn- und Geschlechtsapparates traten bei 3 Pferden und in 5.5 % der Erkrankungsfälle auf. Erkrankungen des Atmungsapparates traten in 3.7 % der Fälle auf und lagen damit deutlich unter den Angaben in der Literatur. Sonstige Erkrankungen traten mit 9.2 % auf. Erstaunlicherweise traten während des 14-monatigen separaten Laufbandtrainings keine Erkrankungen des Bewegungsapparates auf. In der Gruppe I zeigte sich eine Anhäufung der Sehnenerkrankungen während des Rennbahntrainings. Training über lange Distanzen und in hohen Geschwindigkeiten scheint offensichtlich, in Abhängigkeit der vorherrschenden Bodenverhältnisse eine erhöhte Belastung des Sehnenapparates darzustellen. Myopathien traten nicht auf. Drei Pferde hatten Erkrankungen des Herz- und Kreislaufapparates ohne klinische Symptomatik und Leistungseinbußen. Die über einen Zeitraum von 4 ½ Jahren laufende radiologische Longitudinalstudie wurde bei der Gruppe I (10 Pferde) zu 5 Terminen durchgeführt. Aus der Gruppe II wurden 10 Pferde zu drei Terminen geröntgt. Im Vergleich zu den Pferden der Gruppe II wurden die Pferde der Gruppe I einer höheren Trainingsbelastung ausgesetzt. 818 Röntgenaufnahmen wurden auf das Vorhandensein von radiologischen Veränderungen in Verbindung mit der Trainingsbelastung in den einzelnen Trainingsversuchen befundet. Gruppenunterschiede wurden nicht in der Häufigkeit der Befunde, aber in der Lokalisation und im Schweregrad gefunden. Keines der Pferde zeigte eine Lahmheit aufgrund eines in der Studie gefundenen radiologischen Befundes.

Aim of the study was to relate type, frequency, duration and intensity of training and exercise to the occurrence of radiographic findings and health problems in event horses that had been trained over a period of several years in a well-documented manner. Two groups of Institute-horses with a total of 22 horses of the same age, gender and very similar history of rearing were systematically trained on a treadmill and in the field to the L-level (LPO). They participated in competition up to class A. X-rays were taken at the begin of the systematic training (2 ½ and 3 ½ years of age) at several instances during training and at the end of training at 7 ½ years of age. Out of the 22 horses only one horse was found to be without disorders and had never missed a day of training. 4 horses (18.2 %) had no missing day of training even though minor disorders were recorded. 18 horses (81.8 %) showed in part multiple disorders at various locations and missing days of training. The complex of diseases of the motor system prevailed in 12 horses and 68.5 % of the cases. Of these tendon injuries were observed in 29.7 % cases, the hoof was involved in 24.3 %, joints participated with 18.9 %, bones with 8.1 % and disorders of skin/soft tissue 18.9 %. Horses with multiple injuries were included. The second most frequent disorders occurred in the digestive system (n=3 horses, 5,5 % of the disorders) namely light and transient colic. Disorders of the cardiovascular system, of the urinary tract and the reproductive system occurred in 3 horses 5.5 % of the cases. Respiratory syndromes occurred in 3.7 % of the cases and was well below the occurrence reported in the literature. Other disorders were recorded with 9.2 %. Remarkably no injuries of the motor system were recorded while horses were exercised on the treadmill only (for a period of up to 14 month). In Group I an accumulation of tendon injuries was recorded during racetrack exercise. Obviously exercise over extended distances at high speed placed considerable strain on tendons considering the ground conditions prevailing. No myopathies were observed. Three horses displayed cardiovascular disorders without clinical symptoms or a decrease in performance. The 4 ½ year longitudinal radiologic analysis was carried out at 5 points of time in group I (10 horses). In group II 12 horses were evaluated at 3 points of time. Group I horses underwent a more demanding exercise load when compared to group II. 818 x-rays were evaluated relative to the occurrence of deviations from normal and related to the programme of training and exercise. There was no difference in number but in the location and the degree of abnormal radiologic findings between the two groups. No observed lameness of horses could be associated with radiologic findings.

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