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Beitrag zur Geschichte der Ernährungsforschung beim Haushuhn (bis 1950)

Anhand von ca. 2000 Originalpublikationen wurde die Entwicklung der Ernährungsforschung beim Haushuhn bis zur Mitte des 20. Jhs. beschrieben. Als Quelle diente die einschlägige Literatur, die in verschiedenen Zeitschriften (Tab. 2.2) sowie in Referateblättern (Jahresberichte der Veterinärmedizin seit 1881; Nutrition Abstracts and Reviews) nachgewiesen wurde (Tab. 2.1). Die Ernährungsforschung beim Huhn begann im späten 19. Jh. nur zögernd (s. Abb. 12. 1), obwohl über die Ernährung anderer Nutztiere in dieser Zeit schon grundlegende Erkenntnisse vorlagen. Bis 1900 erschienen 60 Publikationen vorwiegend aus Deutschland über erste Respirationsversuche, den Kohlenhydratstoffwechsel sowie über Vergiftungen. Nach 1900 verstärkten sich die Forschungsaktivitäten bis 1920 zunächst nur mäßig (s. Tab.12. 2). Von den etwa 150 in dieser Zeit erschienenen Publikationen entfielen 50% auf Deutschland, in denen über die allgemeine Zusammensetzung des Körpers, verschiedener Organe, des Blutes sowie des Eies berichtet wurde. Ab 1920 stieg die Zahl der Publikationen über Fütterungsversuche sprunghaft an (Abb. 12.1). Vor allem in Amerika fanden zahlreiche Versuche über kohlenhydrat- und eiweißreiche Futtermittel sowie über mineralstoff- und vitaminhaltige Ergänzungsfuttermitteln statt (Tab. 3.3.2-3.4; Tab. I-XIII, Anhang). Neben der Eignung der Futtermittel wurden auch die Einflüsse der Fütterung auf Wachstum, Mastleistung und Reproduktion wie Legeleistung, Befruchtungs- und Schlupfrate untersucht. In den 20er und 30er Jahren des 20. Jhs. wurden Fragen zur Verdauungsphysiologie beim Huhn hauptsächlich in der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin durch MANGOLD und seine Schüler erforscht. Der bis 1950 erreichte Standard entsprach weitgehend den heutigen Erkenntnissen. Als 1902 erstmals ein Anus praeternaturalis angelegt und auch chemische Verfahrung zur Trennung von Kot- und Harn-N entwickelt wurden, nahmen die Verdauungsversuche zu. Bis 1950 wurden in 29 Publikationen zahlreiche Verdauungsversuche veröffentlicht (Tab. XIV, Anhang), so dass 1950 für die gebräuchlichsten Futtermittel die Verdauungskoeffizienten für das Huhn feststanden. Erste Untersuchungen zum Energiehaushalt des Huhns stammten von 1824 aus Frankreich. Verwertbare Ergebnisse über den Energieumsatz im Ruhe- und Leistungsstoffwechsel brachten jedoch erst Untersuchungen nach 1900. Der Energiebedarf der Küken und Legehennen wurde aufgrund der Ergebnisse aus Respirationsversuchen und umfangreichen Fütterungsversuchen ermittelt (Tab. 7.7). Die damaligen Schätzwerte lagen in ähnlicher Größenordung wie heute. Das bebrütete Hühnerei diente als Modell für den Energieumsatz während der embryonalen Entwicklung . Qualitative Aspekte zum Eiweißstoffwechsel beschränkten sich auf die Entstehung und Ausscheidung von Harnsäure. Erste Untersuchungen über den Aminosäurenstoffwechsel von 1914 hatten noch keine praktischen Folgen für die Ernährung. In quantitativer Hinsicht wurde der Eiweißstoffwechsel bis 1950 hauptsächlich durch N-Bilanzen untersucht. Zahlreich waren auch die Untersuchungen zum Eiweißbedarf der Legehennen und Küken (Tab. XVI, XVII, Anhang), die jedoch ohne Berücksichtigung der Aminosäurenzusammensetzung der Futtermittel zu keinem einheitlichen Ergebnis führen konnten. Aus diesem Grund wurden in den Jahren 1920–1950 ungefähr 230 Fütterungsversuche mit eiweißhaltigen Ergänzungsfuttermitteln durchgeführt um das Grundfutter, in der Regel Getreide, optimal zu ergänzen. (Tab. 12.4). In den 40er Jahren wurde die Essentialität und der Bedarf an Aminosäuren (Tab. XVIII, Anhang) für Küken bestimmt, so dass 1950 erste Rationen anhand der Aminosäurenzusammensetzung berechnet werden konnten. Ausgangspunkt der zahlreichen Untersuchungen über den Ca- und P-Stoffwechsel (Tab. 9.1-2) war das Auftreten von Rachitis sowie der hohe Bedarf (Tab. 9.3) an diesen Elementen für die Knochenbildung, und im Falle des Kalziums für die Eischalenbildung. Bis 1950 kannte man die wichtigsten quantitativen Aspekte (Körper- und Eischalenzusammensetzung, Absorption, Exkretion, Retention sowie die hormonelle Steuerung) und brauchbare Angaben zum Bedarf waren vorhanden. Die Elektrolyte fanden noch kein besonderes Interesse. Magnesium fand durch die negativen Einwirkungen auf den Ca-Stoffwechsel Beachtung. Bei den Spurenelementen wurde der Stoffwechsel des Mangans erforscht, nachdem in der Praxis die Perosis aufgetreten war und man die Ursache in einem Mangel an Mangan erkannte. Von den übrigen Spurenelemente ist allein Jod zu nennen, da zahlreiche Versuche unternommen wurden um die Lebensmittelqualität des Eies durch Jodanreicherung zu steigern. Spontane Vitaminmangelerkrankungen traten bei Hühnern, ausgenommen Vitamin-E-Mangel (Enzephalomalazie), eher selten auf. Trotzdem kam es nach Entdeckung der Vitamine in den 20er und 30er Jahren zu umfassenden Untersuchungen aller Vitamine. Dabei diente das Huhn teilweise als Modeltier insbesondere für den B1-Stoffwechsel, da 1890 beim Huhn eine Erkrankung beobachtet worden war, die der Beriberi des Menschen ähnelte. Die Folgen eines Mangels an Vitamin K konnten erstmals bei Hühnern sicher verifiziert werden. Ernährungsbedingte Krankheiten spielten vor der Intensivierung der Haltung und Fütterung keine große Rolle. Zu dieser Zeit dominierten vor allem Kochsalzvergiftungen (Tab. 11.5) und Vergiftungen durch verschiedene Pflanzen (Tab. 11.7). Nach Umstellung der Haltung und Fütterung wurden zunächst Mangelerscheinungen insbesondere bei Kalzium und Mangan ermittelt, die aber alsbald durch präventive Maßnahmen vermieden werden konnten. Die Erforschung der Geflügelernährung führte lange ein Schattendasein doch in der Zeit von 1920 bis 1950 erreichte sie einen hohen Standard und mindestens das Niveau wie bei anderen Spezies.

2000 original publications were evaluated into the research of feeding developments of the domestic chicken until the middle of the 20th century. Specialist journals were primarily used to extract this information (tab. 2.2) as well as drawing on (Jahresberichte Veterinärmedicin since 1881; Nutrition Abstracts and Reviews) were used to substantiate these findings.(Tab 2.2) Although we had a thorough knowledge of economically useful animals feed research of the domestic chicken was slow to develop at the end of the 19th century (s. Abb. 12.1), about 60 publications were brought out mainly in Germany until 1900 these dealt with respiratory experiments , carbohydrate metabolism and poisoning. Between the years 1900-1920 there was little activity in the field of research(s Tab.12.2). Of all the journals that time about 50% appeared in Germany, topics discussed included composition of the body, various organs, blood and eggs. The amount of publications on feeding experiments increased rapidly from 1920 onwards (Abb 12.1). America specialized in experiments on carbohydrate and protein rich food stuffs as well as minerals and vitamin supplements (Tab.3.3.2-3.4;  Tab. I_XIII, appendix). As well as looking at suitability food stuffs, the effects of growth, fattening, reproduction, eggproduction, fertilization and hatching rates. During the 1920's and 30's the main questions about digestion and research on the subject was conducted at the Agricultral College in Berlin by MANGOLD and his students. All research done until 1950 is still deemed as being relevant today. The first experiments using Anus praeternaturalis were carried out in 1902 involving the separation of excrement, uricacid. By 1950, 29 journals had published the results on digestion (Tab. XIV; appendix) therefore setting a benchmark on digestive coefficience for the most common food stuffs. The first research into control energy metabolism for the domestic chicken were carried out in France in 1824. It was only after 1900 that the first decent results were attained about energy efficiency in slumber and metabolism output. Using data from the respiratory and food stuff tests energy requirements for chicks and battery hens could be calculated (Tab 7.7). Rule of thumb values for that time are are a good guide even today. The incubated hens egg can be used as a model for energy  efficiency during the embryonic development. The quality aspects of protein metabolism are dependent on the production and excretion of uric acid. The first investigations into the workings of aminoacid metabolism from 1914 resulted in no substantial practical effects for nutrition. Protein metabolism until 1950 was predominantly examined through net results. There were also many investigations into protein efficiency for battery hens and chicks (Tab XVI , XVII, Appendix). However not taking into account aminoacid metabolism constellation led to no uniform results. This led to no fewer than 230 trials being undertaken between 1920 -1950 trying to optimize additives, basic food stuffs generally cereals containing protein supplements were used(Tab 12.4). During the 1940's the essential components and required amounts of aminoacid (Tab XVIII, Appendix) for chicks was calculated, by 1950 using the aminoacid composition the rations could be calculated. The outbreak of Rachitis led to many trials to study Ca- and P-metabolism ( Tab 9.1-2) and there influence on the formation of the bones and the lack of calcium in the egg shell. Until 1950 the most important quantitative aspects (body, composition of shell, absorption, excrement, retention as well as hormone control) were well known and usable data for requirements documented. Electrolyte were not considered important. More of interest was Magnesium because of there negative effects on the Ca-metabolism. In the trace elements the metabolism of Maganese was put under the microscope , because Perosis was found and this led to the discovery that Maganese was lacking. From the other trace elements, we must mention iodine this was tested extensively in order to enhance the quality off the egg. Spontaneous vitamin deficiencies excepting Vitamin E (Enzephalomalazie), were seldom observed at chickens. After the discovery of vitamins in the 1920's -1930's extensive testing was undertaken, to ascertain their properties. The chick was much in demand for testing especially for B1 metabolism. In 1890 it had been observed that a strain of of beriberi similar to that in Humans appeared in chicks. It was verified that the chicks were suffering from a lack of vitamin K illnesses related to the animals diet appeared not to be effected by the food stuffs or living conditions. At this moment in time the main afflictions were common salt poisoning (Tab 11.5) and poisoning through plants (Tab 11.7). After changes in living conditions and nutrition deficiencies in Calcium and Manganese were eradicated once certain steps were introduced. For many years the science of poultry feeding was kept very much in the shadows, but between 1920-1950 it achieved recognition and set standards equal to that of other species.

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