Evaluierung von Kleingruppenhaltung und ausgestalteten Käfigen für Legehennen hinsichtlich wirtschaftlicher und gesundheitlicher Parameter mit besonderer Berücksichtigung von Legeleistung, Eiqualität und Knochenfestigkeit
Ziel dieser Untersuchung war es, den Einfluss von einem ausgestalteten Käfigsystem (Aviplus) und zwei verschiedenen Varianten der Kleingruppenhaltung (Eurovent 625a, Eurovent 625A) auf verschiedene wirtschaftliche und gesundheitliche Parameter zu ermitteln, wobei schwerpunktmäßig die Merkmale Legeleistung, Eiqualität und Knochenfestigkeit berücksichtigt wurden. Jedes Haltungssystem besaß vier Etagen und wurde mit je zwei verschiedenen Gruppengrößen untersucht. Im 1. Legedurchgang (Juli 2002 – Juli 2003) wurden eine weiße (Lohmann Selected Leghorn: LSL) und eine braune (Lohmann Brown: LB) Legelinie gleichmäßig auf die verschiedenen Varianten der Systeme verteilt, jedoch nicht innerhalb eines Käfigs gemischt. Im 2. Legedurchgang (September 2003 – Juni 2004) wurden nur weiße LSL-Hennen eingestallt. Die Tiere unterlagen während der gesamten Dauer der Legeperiode identischen Fütterungs- und Managementbedingungen. Die Legeleistungsdaten wurden täglich vor Ort erfasst. Alle vier Wochen wurde zudem eine Stichprobe von 180 Eiern untersucht, wobei die Untersuchungen im 1. Legedurchgang ab dem 7. Legemonat und im 2. Legedurchgang ab dem 2. Legemonat begannen. Insgesamt gingen 2420 Eier in die Auswertung ein. Die Untersuchung der Knochen erfolgte im 1. Legedurchgang im 6., 9. und 12. Legemonat und im 2. Legedurchgang im 3., 6. und 9. Legemonat, wobei je 144 Tiere untersucht wurden. Insgesamt wurden 852 Humerus- und 855 Tibiaknochen für die Auswertung verwendet. Eine Auswertung des Etageneinflusses konnte aus technischen Gründen nur im 2. Legedurchgang erfolgen. Zum einen konnte ein signifikanter Einfluss der Legelinie ermittelt werden. Die Hennen der Legelinie LB wiesen im Vergleich zur Legelinie LSL höhere Werte in den Merkmalen Legeleistung je Durchschnittshenne (DH), Eimasse je Anfangshenne (AH) und DH, Eigewicht, Dotterfarbe, Fleischfleckenanteil und Humerusbruchfestigkeit auf. Des Weiteren hatten die LB-Hennen einen niedrigeren Schmutzeieranteil (2,0%) und kürzere Krallen (3,9) als die LSL-Hennen. Die Inzidenz an Brustbeinveränderungen und der Knickeieranteil waren hingegen bei den LSL-Hennen niedriger, wobei der niedrigere Knickeieranteil (1. Durchgang 0,6%; 2. Durchgang 0,3%) in Verbindung mit einer höheren Schalendichte bei den LSL-Hennen stand. Zudem waren die Haugh Units bei den LSL-Hennen höher als bei den LB-Hennen. Beim Vergleich der Aufzuchtverfahren konnten bei den LSL-Hennen aus Käfigaufzucht höhere Humerus- und Tibiabruchfestigkeiten ermittelt werden (Humerus 177,1 N; Tibia 147,4 N) als bei den LSL-Hennen aus Bodenaufzucht (Humerus 141,0 N; Tibia 138,9 N). Hinsichtlich eines Einflusses der verschiedenen Haltungssysteme konnte gezeigt werden, dass im System Aviplus von beiden Legelinien höhere Legeleistungen je DH erzielt wurden als in den beiden Eurovent-Systemen, wohingegen die Merkmale Schalendicke, Schalendichte und Bruchfestigkeit im System Aviplus am niedrigsten waren. Zudem war in den 20-er Gruppen der Systeme Aviplus und Eurovent 625A die Legeleistung höher als in den 10-er Gruppen. Im 1. Legedurchgang war der Schmutzeieranteil bei beiden Legelinien im System Aviplus geringer (LSL 3,0%; LB 1,7%) als in den anderen Systemen. Im 2. Legedurchgang konnte ein signifikant höherer Schmutzeieranteil im System Eurovent 625A nachgewiesen werden (4,8%). Zudem war der Schmutzeieranteil in den kleineren Gruppen der beiden Eurovent-Systeme höher als in den größeren Gruppen Die Legelinie LSL zeigte den höchsten Knickeieranteil im System Eurovent 625a (0,7%), während die LB-Hennen den höchsten Anteil an Knickeiern im System Aviplus aufwiesen (1,2%). In den 60-er Gruppen war der Knickeieranteil höher als in den 40-er Gruppen des Systems Eurovent 625a. Des Weiteren wurden im System Eurovent 625a schwerere Eier gelegt als in den anderen zwei Systemen, und die Legelinie LB wies im System Eurovent 625a die meisten Fleischflecken auf (0,5). Bei der Analyse der Knochenfestigkeiten stellte sich heraus, dass die LB-Hennen und die LSL-Hennen aus Bodenaufzucht im System Aviplus signifikant höhere Humerusbruchfestigkeiten aufwiesen (LSL 148,3 N; LB 267,2 N) als in den Eurovent-Systemen. Die Knochenfestigkeiten in den verschiedenen Gruppengrößen eines Systems unterschieden sich nicht signifikant voneinander. Im Vergleich zu konventioneller Käfighaltung wurden in allen drei Systemen deutlich höhere Knochenfestigkeiten erzielt. Zudem waren die Knochenfestigkeiten in den ausgestalteten Käfigen und Kleingruppenhaltungen teilweise vergleichbar mit denen aus Volieren- und Auslaufhaltung. Die Krallen der Hennen aus dem System Aviplus waren signifikant kürzer (3,5) als in den anderen Systemen und im System Eurovent 625a zeigten die Hennen signifikant weniger Brustbeindeformationen (3,7). Neben dem Haltungssystem übte auch die jeweilige Etage einen signifikanten Einfluss auf die untersuchten Parameter aus. In den unteren Etagen der beiden Eurovent-Systeme konnte eine höhere Legeleistung je DH festgestellt werden als in den oberen Etagen. Die Legeleistung je AH war zudem in der 4. Etage der Eurovent-Systeme niedriger (81,9–82,4%) als in den anderen Etagen (82,9–89,5%). Dies war auf eine ebenfalls ermittelte höhere Mortalität in dieser Etage zurückzuführen (9,1%). Hinsichtlich der Mortalität zeigte sich zusätzlich, dass in der vierten Etage mehr Hennen aus Bodenaufzucht starben (14,1%) im Vergleich zu denen aus Käfigaufzucht (4,2%). Des Weiteren war die Schalendichte in der 4. Etage in allen drei untersuchten Haltungssystemen niedriger als in den anderen Etagen (94,7–97,9 mg/cm²), was in der Folge zu einem erhöhten Knickeieranteil in der 4. Etage führte (0,2–0,7%). Sowohl die Humerus- als auch die Tibiabruchfestigkeiten waren in der 4. Etage am niedrigsten (Humerus 157,7 N; Tibia 134,8 N), auch wenn die Unterschiede nur für das System Eurovent 625A signifikant waren. Die Krallen der Hennen aus der 4. Etage waren in allen drei Haltungssystemen länger als in den anderen Etagen (3,0–3,2), während sich der Brustbeinstatus der Hennen nicht signifikant zwischen den Etagen unterschied. Es zeigte sich somit, dass in ausgestalteten Käfigen und Kleingruppenhaltungen grundsätzlich gute und mit der konventionellen Käfighaltung vergleichbare Legeleistungs- und Eiqualitätsergebnisse erzielt werden können, wobei der ausgestaltete Käfig Aviplus den beiden Kleingruppenhaltungen in der Legeleistung überlegen ist. In den Kleingruppenhaltungen (Eurovent 625a, Eurovent 625A) scheint hingegen eine Verbesserung der Schalenstabilität gegenüber den ausgestalteten Käfigen möglich zu sein. Hinsichtlich der Knochenfestigkeit stellen ausgestaltete Käfige und Kleingruppenhaltungen eine deutliche Verbesserung der konventionellen Käfighaltung dar und können zudem eine Alternative zu Haltungssystemen wie Volieren- oder Auslaufhaltung sein. Die jeweilige Gruppengröße scheint für die untersuchten Parameter nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. In Bezug auf die Etage konnte nachgewiesen werden, dass die Haltung von Hennen in Anlagen mit mehr als drei Etagen sowohl aus wirtschaftlicher als auch besonders aus tiergesundheitlicher Sicht, erhöhte Anforderungen an das Stallmanagement stellt. Hierbei sollten besonders die klimatischen Bedingungen und die Lichtverhältnisse in den oberen Etagen berücksichtigt werden.
The objective of the present investigation was to analyse the effect of a furnished cage (Aviplus) and two different small group systems (Eurovent 625a, Eurovent 625A) on different economic and welfare aspects of laying hens, whereas the main focus was put on production traits, egg quality traits and bone breaking strength. Each housing system contained of four tiers and two different group sizes. In the first trial (July 2002 – July 2003) a white layer line (Lohmann Selected Leghorn: LSL) and a brown layer line (Lohmann Brown: LB) were equally distributed among the different housing systems, but not mixed within a cage. In the second trial (September 2003 – June 2004) only white layers (LSL) were analysed. Throughout the whole laying period the hens had identical feeding and management. Production traits were recorded daily on location. Every four weeks a sample of 180 eggs was examined for egg quality traits. The investigations started in the first trial in the seventh laying month and in the second trial in the second laying month. A total number of 2420 eggs was included in the examination. The examination of bone breaking strength was carried out in the 6th, 9th and 12th laying month of the first trial and in the 3rd, 6th and 9th laying month of the second trial. At each examination point the bones of 144 hens were analysed. Overall 852 humerus bones and 855 tibia bones were used for the investigation. Due to technical reasons an evaluation upon the effect of different tiers could only be conducted in the second trial. First of all a significant effect of the layer line could be detected. The LB-layer line showed, compared to the LSL-layer line, higher values for the traits egg production per average hen housed, egg mass per hen housed and per average hen housed, egg weight, yolk colour, proportion of meat spots and humerus breaking strength. Furthermore, the LB-layer line showed a lower proportion of dirty eggs (2.0%) and had shorter claws (3.9) than the LSL hens. However, the incidence of keel bone deformities and the proportion of cracked eggs was lower for the LSL-layer line. The lower proportion of cracked eggs (1st trial 0.6%; 2nd trial 0.3%) was connected with a higher shell density of the LSL-layer line. Additionally the Haugh Units were higher for the LSL-layer line than for the LB-layer line. Considering the different rearing systems, the LSL-hens reared in cages showed higher humerus and tibia breaking strengths (humerus 177.1 N; tibia 147.4 N) than the LSL-hens reared on the floor (humerus 141.0 N; tibia 138.9 N). In regard to the influence of the different housing systems investigated it could be shown that in the Aviplus system both layer lines showed a higher egg production per average hen housed than in the Eurovent-systems, whereas the traits shell thickness, shell density and shell breaking strength were lowest in the Aviplus system. Furthermore, the egg production in the groups with 20 hens in the Aviplus and Eurovent 625A systems was higher than in the groups with 10 hens. In the first trial the proportion of dirty eggs of both layer lines was lowest in the Aviplus system (LSL 3.0%; LB 1.7%). In the second trial a significant higher proportion of dirty eggs could be detected in the Eurovent 625A system (4.8%). Besides that the proportion of dirty eggs was higher in the respective small groups of the two Eurovent-systems than in the respective larger groups. For the LSL-layer line the highest proportion of cracked eggs was registered in the Eurovent 625a system (0.7%), while for the LB-layer line the proportion of cracked eggs was highest in the Aviplus system (1.2%). In the groups with 60 hens the proportion of cracked eggs was higher than in the groups with 40 hens of the system Eurovent 625a. Besides that eggs from the Eurovent 625a system were heavier than in the two other systems and the LB-layer line produced eggs with the highest amount of meat spots in the Eurovent 625a system (0.5). The analysis of bone breaking strength showed that the humerus breaking strengths of the LB hens and of the LSL hens reared on the floor were higher in the Aviplus system (LSL 148.3 N; LB 267.2 N) than in the Eurovent-systems. The bone breaking strength in the different group sizes did not significantly differ. Hens in all investigated housing systems showed a clearly higher bone breaking strength compared to conventional cages. Furthermore, the breaking strengths of the present investigation were partly comparable to those from aviary systems and free range systems. In the Aviplus system the hens had shorter claws (3.5) than in the other systems and in the Eurovent 625a system a significant lower incidence of keel bone deformities (3.7) could be observed. Besides the housing system the tier also exerted a significant influence on the investigated parameters. In the lower tiers of the small group systems a higher egg production per average hen housed than in the upper tiers could be detected. In addition, the egg production per hen housed was lower in the 4th tier of the two small group systems (81.9–82.4%) than in the other tiers (82.9–89.5%). This was contributable to a higher mortality in this tier (9.1%). Besides that it was remarkable that mortality in the 4th tier was significantly higher for hens raised on the floor (14.1%) than for hens raised in cages (4.2%). Furthermore, egg shell density was lower in the 4th tier of all investigated housing systems compared to the other tiers (94.7–97.9 mg/cm²), which resulted in a higher proportion of cracked eggs in the 4th tier (0.2–0.7%). Both humerus and tibia breaking strengths were lowest in the 4th tier (humerus 157.7 N; tibia 134.8 N), although the differences were only significant for the Eurovent 625A system. The claws of the hens from the 4th tier were longer than in the other tiers (3.0–3.2), whereas there were no significant differences among the tiers in keel bone deformities. Thus, the present investigation showed that generally in furnished cages and small group systems laying performances and egg quality traits comparable to conventional cages could be achieved, whereas the furnished cage Aviplus is superior to the small group systems in terms of productivity. On the contrary it seemed possible to improve eggshell quality in small group systems compared to furnished cages. Concerning bone breaking strength, furnished cages and small group systems are an improvement of conventional cages and furthermore they could function as an alternative to extensive housing systems like aviary or free range. The respective group size seemed to be less important for the traits investigated. Regarding the effect of different tiers in furnished cages and small group systems it could be shown that housing hens in systems with more than three tiers requires higher demands to the management particularly with regard to productivity, animal health and welfare. Especially climatic conditions and light intensity in the upper tiers should be considered.
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