Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)TiHo eLib

Epidemiologische Untersuchungen zum Auftreten und zu den betriebsspezifischen Faktoren der Clostridium perfringens-Infektion der Pute

Seit einigen Jahren sind bei der Intensivhaltung von Mastputen vermehrt Störungen des Verdauungssystems aufgetreten. Diese gehen mit Diarrhoe, gestörtem Allgemeinbefinden und daraus resultierenden verminderten Mastleistungen einher. Obwohl sowohl die Dysbiose als auch die Nekrotisierende Enteritis allgemein dem Erreger Clostridium perfringens zugeschrieben werden, ist nicht eindeutig geklärt, ob ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Erkrankungen besteht. Um das Problemfeld einzugrenzen, konzentriert sich diese Arbeit auf mögliche Zusammenhänge zwischen dem Auftreten der Darmerkrank­ungen, der Keimbelastung durch Clostridium perfringens und betriebs­spezifischen Faktoren. Zu diesem Zweck wurde der folgende Versuchsablauf durchgeführt: 1.        Auswahl von 12 Betrieben anhand von Clostridium perfringens-positiven und -negativen Schlachtproben 2.        Intensive Beobachtung dieser Betriebe über den Zeitraum von einem Mastdurchgang mit den nachstehend aufgeführten Untersuchungen: •     Überprüfung des Status sowohl des allgemeinen Keimgehalts, als auch von Clostridium perfringens nach Reinigung und Desinfektion der Stallungen •    Untersuchung von Futter, Wasser und Kloakentupfern auf Clostridium perfringens in zwei-wöchigem Abstand, sowie einmalige Untersuchung „unbenutzter“ Einstreu. 3.        Erfassung von allgemeinen und speziellen Betriebsdaten, sowie von Daten zu Herden mit Darmerkrankungen, Mastleistungen und Schlachtproben anhand einer Befragung der Betriebsleiter 4.        Erhebung derselben Daten in drei dänischen Putenbetrieben Die dänischen Betriebe wurden hinzugezogen, weil dort die gleichen Darmstörungen auftreten, aber keine therapeutischen Maßnahmen einge­leitet werden. Als Grundlage zur Beurteilung der Ergebnisse der deutschen Betriebe wurden, aufgrund der Mastleistungsdaten, 3 Gruppen mit je 4 Betrieben, gebildet. Viele der untersuchten Betriebsparameter konnten entweder nicht in Zusammenhang mit den Darmerkrankungen, bzw. dem Aufkommen von Clostridium perfringens gebracht werden, oder die Verteilungen der Ergebnisse in den Gruppen ließen keine Schlüsse zu. In allen untersuchten Betrieben, dänischen wie deutschen, wurden Dys­biosen beobachtet. Zur Lösung der Problematik müssen zur Zeit zwei Tatsachen berücksichtigt werden. Zum einen kann ein eindeutiger Zusam­menhang mit Clostridium perfringens nicht als erwiesen angesehen werden. Zum anderen kann nicht ausgeschlossen werden, dass Clostridium per­fringens über das Futter in den Bestand eingetragen wird. Die Untersuchungen zeigen, dass die Berücksichtigung bestimmter Hygiene- und Managementfaktoren das Entstehen von Darmerkrankungen und die Verbreitung von Clostridium perfringens minimieren können: -         Neue Gebäude erleichtern die Desinfektionsmaßnahmen, der daraus resultierende geringere Keimdruck schafft für die Putenküken günstige Startbedingungen. Es wurden nach­weislich niedrigere 1-Wochen-Verluste verzeichnet. -         Die getrennte Aufstallung von Hennen und Hähnen sowie niedrige Besatzdichten haben gute Mastleistungen zur Folge. -         Gewissenhafte Behandlungen sowohl von Dysbiosen als auch von deren Vorerkrankungen, sichtbar an höheren Medika­ment­enkosten, lassen uneingeschränkte Mastleistungen zu. -         Der sichtbar höhere Hygienestandard der dänischen Betriebe spiegelt sich im Ausbleiben von Vorerkrankungen und Dys­bio­se­behandlungen wieder. Anzustreben ist also ein für alle Belange der Putenhaltung möglichst stabilisierendes Umfeld.

In the intensive management of turkey-fatlings problems of the alimentary system have occurred increasingly since a few years. This involves diarrhoea, defective general condition and lessened breed performance. Even though Dysbactiriosis as well as Necrotic Enteritis is usually attributed to the pathogen Clostridium Perfringens, it is not definitely clarified whether a connection between these two diseases exists. To narrow down the problems within this field, this study concentrates on possible connections between the occurrence of bowel diseases, the germ exposure through Clostridium Perfringens and farm related factors. For these purposes the following test procedure was conducted: Selection of 12 farms on the basis of Clostridium Perfringens positive and negative slaughter tests Intensive observation of these farms over the period of one breed pass including the following analysis: -         examination of the status of the general germ concentration as well as of the Clostridium Perfringens after cleaning and disinfection of the mews -         every second week probe of bush, water and cloaca swab in respect of Clostridium Perfringens, also probe of “unused” litter on the turkeys’ first day of life Gathering of general and special business data, data regarding droves with bowel diseases, breed performance and slaughter tests by means of a manager survey Gathering of the same data from three Danish turkey farms The Danish farms have been included because the same problems of the alimentary system appear there, however no therapeutic actions are initiated. In order to form a basis for assessing the results of the German enterprises 3 groups with 4 farms each have been built. Many of the examined farm parameters could either not been brought into connection with bowel diseases - or the occurrence of Clostridium Perfringens – or the allocation of the results inside the groups did not allow to draw any conclusions. Dysbiose has been observed in all of the examined – Danish and German – farms. In order to solve the issue two facts must be considered. Firstly a definite connection between Clostridium Perfringens cannot be considered as proved. Secondly it cannot be excluded that  Clostridium Perfringens is brought through the feed into the stock. The surveys show that the development of bowel diseases and the circulation of the consideration of Clostridium Perfringens can be minimised by specific hygiene and management factors: -                     new buildings disburden disinfection measures, the lower germ pressure which results out of it creates advantageous starting conditions for the turkey fledgling. There have been demonstrably less 1-week-losses registered. -                     The separate stabling of hens and cocks as well as lower number of animal per m2 result in good breed performance -                     Conscientious treatments for Dysbactiriosis as well as their previous illnesses, visible through higher drug expenses, allow absolute breed performance -                     The clearly superior hygiene standard in Danish companies reflects itself in the absence of previous illnesses and Dysbactiriosis treatments. Therefore a preferably stabilising environment for all aspects of turkey husbandry should be aimed for.

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