Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)TiHo eLib

Leistungsmonitoring von Hochleistungsvielseitigkeitspferden im Wettkampf und Training

Ziel dieser Arbeit war es Herzfrequenzen einer in der Zusammensetzung weitgehend gleichen Gruppe von Hochleistungspferden während einer gesamten Saison im Training wie in Prüfungen verschiedener Schwierigkeitsgerade (VL, CIC*, CIC**, CIC***, CCI***) aufzuzeichnen und zu dokumentieren. Dies bedeutet einen neuen Ansatz, da bislang nur Herzfrequenzbestimmungen auf einzelnen Turnieren beschrieben wurden. Zusätzlich wurden Blutlaktatwerte im Rahmen einer weiteren Studie (JAEK  2004) erfasst. Eine Gruppe von 22 Reitern des DOKR-Vielseitigkeitskaders mit 31 Pferden wurde während einer gesamten Saison über den Zeitraum von 28 Wochen (März-Oktober, 2003) im Training wie in Prüfungen verschiedener Schwierigkeitsgerade (VL, CIC*, CIC**, CIC***, CCI***) in Vorbereitung auf die Europameisterschaft begleitet. Für die Erfassung der Herzfrequenz wurde ein System der Firma Polar Electro Oy (Finnland) verwendet. Die Herzfrequenz wurde auf 8 Turnieren 30 Sekunden vor dem Start der Geländestrecke (Phase D), während der Geländestrecke und 30 Sekunden nach der Geländestrecke aufgezeichnet. Im Training standen Herzfrequenz- und Geschwindigkeitsaufzeichnungen von 12 Pferden während 19 Trainingseinheiten zur Verfügung.   Resultate: Die Mittelwerte der Herzfrequenzen 30 Sekunden vor den Geländestrecken (8 Prüfungen) lagen bei 101 bpm bis 136 bpm. Die Herzfrequenzen vor den Geländestrecken lagen weit über den Ruhewerten der für Pferde bekannten Herzfrequenzen. Während der Geländestrecke (Phase D) erhöhte sich die mittlere Herzfrequenz bei mittleren Geschwindigkeiten zwischen 8,4 m/s und 9,47 m/s auf Werte von 191 bpm bis 206 bpm. 30 Sekunden nach der Phase D fiel die mittlere Herzfrequenz auf Werte zwischen 163 bpm und 180 bpm ab.   Bei der Aufteilung der Geländestrecken (Phase D) in vier zeitgleiche Abschnitte zeigte das letzte Zeitviertel signifikant (p< 0,05 bzw. p< 0,001 abhängig von Schwierigkeitsklassen) höhere Herzfrequenzen im Vergleich zum ersten Zeitviertel. Dies lässt die Annahme zu, dass mit zunehmender Streckenlänge eine höhere Belastung vorliegt, die aus einem Sauerstoffdefizit resultiert.   Keine signifikante Korrelation war in der vorliegenden Untersuchung zwischen der mittleren Herzfrequenz und der mittleren Geschwindigkeit zu beobachten, weil sich die Pferde auf den Geländestrecken wahrscheinlich ihren maximalen Herzfrequenzen näherten.   Bei der Untersuchung von 4 Schwierigkeitsklassen (VL n=15, CIC** n=18, CIC*** n=27, CCI*** n=4) wurden mittlere Herzfrequenzen, mit Ausnahme der VL (191 bpm), von über 200 bpm (CIC**: 200 bpm, CIC***: 201 bpm, CCI***: 205 bpm) bestimmt. Es konnten keine signifikanten Unterschiede der mittleren  Herzfrequenz zwischen den Schwierigkeitsklassen auf höherem Niveau gezeigt werden. Nur bei dem Vergleich der VL - Prüfung mit den CIC** - und CIC*** - Prüfungen lagen signifikante Unterschiede (p< 0,05) vor.   Bei der Analyse möglicher Einflussfaktoren auf die Herzfrequenz von Vielseitigkeitspferden konnte kein signifikanter Einfluss des Alters der Pferde auf die Herzfrequenz nachgewiesen werden. Das Geschlecht scheint Einfluss auf die Herzfrequenz zu nehmen. 5 Stuten zeigen signifikant (p< 0,05) höhere mittlere Herzfrequenzen während der Phase D (206 bpm ± 8,08) als 26 Wallache (197 bpm ± 10,06).   Die mittlere Herzfrequenz des Trainings lag bei 168 ± 11,64 bpm (19 Trainingseinheiten von 12 Pferden). Die mittlere Herzfrequenz aller Prüfungen  lag bei 199 ± 10,34 bpm (64 Starts von 31 Pferden). Der Unterschied der mittleren Herzfrequenz der Prüfungen zum Training ist signifikant (p<0,001). Die Ergebnisse zeigen, dass die mittleren Herzfrequenzen, die in den Prüfungen gefordert sind, im Training nicht annähernd erreicht werden.   Die Untersuchungen zur Herzfrequenz von Hochleistungsvielseitigkeitspferden über einen Zeitraum von 8 Monaten zeigen, dass die Pferde in die Nähe ihrer maximalen Herzfrequenzwerte während der Querfeldeinstrecke (Phase D) kommen und im letzten Viertel der Phase D höhere Herzfrequenzwerte im Vergleich zum ersten Viertel erreichen.   Die erhebliche Diskrepanz zwischen der Belastung im Training und den Prüfungen bietet reichlich Raum für eine Verbesserung der Trainingsprogramme, ohne die Gesundheit der Pferde zu gefährden. Eine Grundvoraussetzung dafür ist eine detaillierte und systematische Dokumentation des Trainings und Durchführung von standardisierten Belastungstests, um den Trainingsfortschritt darzustellen.

The aim of the study was to monitor and document heart rate in a group of high performance eventers throughout a whole season. Horses competed at various levels (VL, CIC**, CIC***, CCI***). Heretofore only results of single or a few events had been reported. In addition to heart rate, blood lactate levels were reported in a different study (JAEK 2004). A group of 31 horses and 22 riders of the German National Eventing Cadre were included into the study during a 28 week season (March – October, 2003) and in preparation for the European Championship. Heart rates were recorded (Polar ® systems) along with velocities on a total of  8 competitions for 30 seconds prior to, during and for 30 seconds after competition of the cross – country – phase (Phase D). 12 of the horses were also monitored during 19 training units throughout the season.   Results: During the 30 seconds preceding Phase D, mean heart rates ranged from 101 bpm to 136 bpm (8 competitions). During Phase D they increased between 191 bpm and 206 bpm respectively at mean velocities ranging from 8,4 m/s to 9,47 m/s; during 30 seconds following Phase D they declined between 163 bpm and 180 bpm respectively.   When the cross – country (Phase D) was divided into four equal time quarters the first quarter showed significantly lower (p< 0,05 to p< 0,001, depending on level of competition) heart rates when compared to the last quarter. Thus it can be assumed that the total exercise load increases with increasing duration resulting possibly in oxygen deficit.   Heart rate and velocity were not significantly correlated probably since horses were  running close to their maximal heart rates and possibly due to large variability between horses.   When 4 classes of same levels (VL, n=15; CIC**, n=18; CIC***, n=27; CCI***, n=4) were analysed mean heart rates were < 200 bpm only for VL (191 bpm) all others were > 200 bpm (CIC**: 200 bpm, CIC***: 201 bpm, CCI***: 205 bpm). No significant differences were detectable within event – classes nor between higher level events, but between VL and CIC** or CIC*** (p<0,05).   Amongst a number of possible influences on heart rate age did not affect heart rate significantly; relative to gender (mares vs. Geldings with no stallions amongst the horses). 5 mares displayed significantly (p<0,05) higher heart rates (206 ± 8,08 bpm) when compared to 26 geldings (197 ± 10,06 bpm) during Phase D.   During training units recorded mean heart rates amounted to 168 ± 11,64 bpm (19 training units of 12 horses) while the overall competition mean heart rate was 199  ± 10,34 bpm (64 starts of 31 horses). Nevertheless the results show that during training little effort is focussed to reach exercise loads close to that demanded in competition.   Conclusion: For once heart – rates monitored over an 8 month period of competition confirms that during high level competition the cross – country phase is bringing the horses close to their maximal heart rates, with higher heart rates. At the end of Phase D higher heart rates occur when compared to the first quarter of Phase D. The considerable discrepancies between exercise load during training and requested performance under competition suggests ample room for improvement in training programmes without compromising the horses health. A prerequisite to achieve such will be detailed and systematic documentation of training activities along with standard exercise tests to monitor progress in condition.

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