Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)TiHo eLib

Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen den Tierarztkosten und dem Gesundheitsmanagement bei Ferkelerzeugern unter besonderer Berücksichtigung der Medikamentenkosten

Diese Dissertationsschrift verfolgt das Ziel, die Tierarztkosten, die Bestandsleistungen sowie das Gesundheits- und Datenmanagement in 14 Sauenzuchtanlagen der Bundesländer Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen zu analysieren, um daraus allgemeine Vorschläge für eine zukünftige erfolgreiche Ferkelproduktion abzuleiten. Die Betriebsgrößen dieser unterschiedlich intensiv bewirtschafteten Bestände variierten zwischen 116 und 4500 produktiven Sauen. Als Grundlage der Untersuchung dienten die Tierarzt- und Diagnostikrechnungen sowie die Leistungsauswertungen der Betriebe, die den Zeitraum eines gesamten Jahres umfassten. Weiterhin legten die Betriebsleiter im Zuge einer Befragung die Betriebsstruktur und Produktionsorganisation, die Vertragsgestaltung zwischen Landwirt und Tierarzt, die Aufgabenbereiche des Tierarztes, die Durchführung tiergesundheitlicher Maßnahmen durch Betriebsleiter bzw. Mitarbeiter, das Vorhandensein von Hygieneregimen sowie die Art und den Umfang der Dokumentation offen. Während der Aufbereitung und Auswertung der erhaltenen Daten wurden Kennziffern berechnet, die einen Vergleich zwischen den Betrieben ermöglichten. Es konnte festgestellt werden, dass die Gesamttierarztkosten im Durchschnitt aller Anlagen bei 83,49 € pro Sau und Jahr bzw. 4,15 € pro abgesetztes Ferkel und Jahr lagen. Beim Vergleich der ermittelten Werte fielen bei einigen Parametern deutliche Differenzen zwischen den zwei verschiedenen Betriebsrechtsformen auf. Statistisch abzusichern war, dass die 8 Lohnunternehmen 3,6 Ferkel pro Sau und Jahr weniger absetzten, ca. 2,5-mal höhere Summen für Biotechnika ausgaben und nur ca. ein Drittel der tierärztlichen Kosten in Ferkel investierten als die analysierten 6 Familienunternehmen. Darauf aufbauend zeigten die Kosten für Biotechnika negative Korrelationen sowohl zum Absetzergebnis (r = -0,62) als auch zu den Tierarztkosten pro abgesetztes Ferkel und Jahr (r = -0,547). Hingegen war die Anzahl abgesetzter Ferkel pro Sau und Jahr mit den Tierarztkosten der Ferkel pro Sau und Jahr (r = 0,684) und den Tierarztkosten pro abgesetztes Ferkel und Jahr (r = 0,543) positiv korreliert. Basierend auf diesen beiden Kohärenzen konnte geschlussfolgert werden, dass sich die in den Bereich Ferkel investierten Summen auf die Ferkelzahl pro Sau und Jahr und somit auf das Betriebsergebnis niederschlagen. Auch beim Aufgabenspektrum und der Integration der betreuenden Tierärzte sowie dem Datenmanagement ließen sich erhebliche Unterschiede zwischen den beiden Rechtsformen feststellen. In den Familienbetrieben im niedersächsischen Raum traten die Tierärzte in erster Linie als „Impfer“ und Medikamentenlieferanten in Erscheinung, ihre Betriebsintegration war gering. Den Großteil der Therapie erledigten die hiesigen Landwirte in Eigenregie. Im Gegensatz dazu bewältigten die Veterinäre in den ostdeutschen Betrieben nahezu die komplette Breite tierärztlicher Aufgaben in der Schweinezucht. Eine stärkere Identifikation mit dem Betrieb und seinen Zielen war hier aber nur in den Beständen zu beobachten, die über Betreuungsverträge veterinärmedizinisch versorgt wurden. Die Beratungsfunktion übte der Großteil der bestandsbetreuenden Tierärzte aus, nur war zu bemerken, dass diese Spezialleistung in den wenigsten Fällen abgerechnet wurde. Als Grund dafür ist die geringe Bereitschaft der Landwirte zu nennen, geistige Leistungen gesondert und entsprechend zu vergüten. Diese Tätigkeit wurde dann seitens der Tierärzte über den Umweg des Medikamentenhandels liquidiert. Ein Einfluss der Betriebsgröße auf die ermittelten Kosten und Leistungsparameter konnte im Zuge dieser Untersuchung nicht nachgewiesen werden.

The aim of this thesis is to analyse the veterinary expenses, the stock performance as well as the healthcare and data management in 14 sow breeding stations in the federal states of Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen in order to deduce general proposals for a future successful piglet production. The size of these differently intensively run plants lies between 116 and 4.500 productive sows. The veterinary and diagnostic bills as well as the analysis of the performance of the plants which comprised a whole year, served as the basis of the study. In the course of a consultation, the managers of the plants disclosed the structure of the plants and the organisation of the production, the contract design between the farmers and the veterinarian, the application of veterinary measures conducted by the manager or employees, the presence of sanitary regimes as well as the kind and the amount of documentation. During the editing and analysis of the obtained data, we calculated reference numbers that enabled a comparison between the plants. As a result, it could be determined that the overall veterinary costs of all plants were prized on the average at 83,49 € per sow and year and 4,15 € per weaned piglet and year. When comparing the established results, there were clear differences between the two legal forms of the plants in some of the parameters. It could be statistically secured that the eight wage companies had 3.6 piglets per sow and year less weaned, spent 2.5 times more on biotechnology and invested only about one third of the veterinary costs in piglets than the six analysed family-owned enterprises. On this basis, the costs for biotechnology showed negative correlations to the weaning results (r = - 0.62) as well as to the veterinary costs per weaned piglet and year (r = -0.547). The number of weaned piglets per sow and year, however, correlated positively with the veterinary costs of piglets per sow and year (r = 0.684) and the veterinary costs per weaned piglet and year (r = 0.543). Based on these two coherences, we were able to conclude that the sums invested in piglets have an effect on the number of piglets per sow and year and thus on the operating result. Furthermore, there were considerable differences in the areas of responsibility and the integration of the responsible veterinarian as well as differences in the data management between the two legal forms. In the family-owned enterprises in the area of Niedersachsen, the veterinarians primarily conducted vaccinations and distributed medication, their integration into the enterprise was only little. The major part of the therapy was carried out by the local farmers themselves. The veterinarians in the East German enterprises, however, managed nearly the whole range of veterinary tasks in the breeding of pigs. But a stronger identification with the enterprise was only to be seen in those plants that were covered by veterinary care contracts. The majority of the veterinarians responsible for a plant had advisory functions, it could be noticed, however, that in only very few cases, this special service was charged. The reason for this is the poor willingness of the farmers to separately and appropriately refund intellectual services. This task was charged by the veterinarians through the detour of trading in medication. In the course of this study, it was not possible to prove an impact of the size of the enterprises on the determined expenses and performance parameters.

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