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Untersuchungen zu den ökonomischen Auswirkungen der Porzinen Proliferativen Enteropathie in der Schweinemast

Der erste Teil der Untersuchungen zielte darauf ab, Risikofaktoren zu identifizieren, die zu einer verstärkten Verbreitung der Infektion mit Lawsonia intracellularis in Mastschweinebeständen, d.h. zu einem seropositiven Status der Schweine führen können. Es  wurden zunächst in 25 Schweinebetrieben jeweils 5 Blutproben bei Endmastschweinen gezogen. Diese Proben wurden mit Hilfe des Ileitis-ELISA serologisch untersucht. Ein  Fragebogen diente zur Befragung der  Betriebsleiter hinsichtlich ihrer Fütterungs-, Haltungs- und Managementmethoden. Die serologischen Untersuchung ergab, dass 61,6% der beprobten Mastschweine serologisch positiv waren und dass in 84% der untersuchten Betriebe mindestens ein Schwein seropositiv war. Es konnte beobachtet werden, dass mit einem Antibiotika- Einsatz gegen Lawsonia intracellularis sich ein um 18% geringerer Anteil an serologisch positiv getesteten Tieren ergab. Es wurde untersucht, welche Fütterungs-, Haltungs- und Managementmethoden signifikante Risikofaktoren für einen seropositiven Infektionsstatus der beprobten Schweine waren. Hierzu wurden für jeden untersuchten Risikofaktor die Odds ratio und das dazu gehörigen 95%-Konfidenzintervall berechnet. Als mögliche Risikofaktoren wurden die Produktionsform, die Betriebsgröße, die Aufstallung, die Stallbelegung, verschiedene Hygienemaßnahmen, der Einsatz von Futtersäuren und die Wirkung von Antibiotika, untersucht. Als einzig signifikanter Risikofaktor, für einen seropositiven Infektionsstatus, konnte die fehlende Fliegenbekämpfung als Hygienemaßnahme  identifiziert werden. Alle Maßnahmen im Betrieb müssen dahin gehend getroffen werden, eine passive Erregerverbreitung zu vermeiden. Eine Bestandsinfektion mit Lawsonia intracellularis lässt sich nicht verhindern, es kann jedoch der Infektionsdruck durch Hygienemaßnahmen gesenkt werden. Mit dem Ziel, die ökonomischen Auswirkungen der Ileitis in der Schweinemast zu untersuchen, wurden im zweiten Teil dieser Arbeit, die Mastgruppendaten von fünf Mastbetrieben, in denen die Schweine an einer Ileitis erkrankt waren, ausgewertet. Im Untersuchungszeitraum wurde in einem Betrieb ein negativer Einfluss des Durchfallgeschehens auf die Mastgruppendaten nachgewiesen. In diesem Betrieb lagen im Mittel, bei den Schweinen der erkrankten Gruppen, die täglichen Zunahmen um 4,8% niedriger und der Futteraufwand war um 2,08% höher als bei den Schweinen der durchfallfreien Gruppe. Die Verlustrate der erkrankten Schweine lag in diesem Betrieb um 0,76% niedriger als bei den Schweinen der durchfallfreien Gruppen. Bei der Erstellung einer Kostenrechnung in dem untersuchten Schweinebetrieb ergaben sich, für diesen milden Erkrankungsverlauf  der Ileitis, durch die direkten Kosten Gewinneinbußen in Höhe von 1,2%. Für die Aufstellung einer Gesamtkostenrechnung, die auch alle indirekten Kosten im Detail berücksichtigt, bedarf es weiterer Studien unter kontrollierten Versuchsbedingungen.

The first part of this investigation was designed to identify risk factors which could lead to a reinforced spread of the infection with Lawsonia intracellularis, which lead to a seropositive status of the pigs. At first 5 blood samples of fattening pigs were taken in each of the 25 pig farms that were included in the study. These samples were serologically examined by a new ileitis-ELISA. A questionnaire was used to explore the farmers` feeding, housing and management methods. The result of the serological survey was that 61,6% of the tested fattening pigs were serologically positive and that in 84% of the pig herds at least one pig was seropositive.  What could be observed was that the application of an antibiotic treatment against Lawsonia intracellularis lead to a 18% reduction of postive tested blood samples. It was examined which feeding methods, housing methods and management methods of farms were statistically significant risk factors for a seropositive status of the pigs tested. For each risk factor the odds ratio and the 95%-confidence-interval were calculated. Following risk factors were analysed: the type of production, the total number of pigs in the herd, housing methods, sanitary methods, the use of acid in feed and the application of an antibiotic treatment against Lawsonia intracellularis. The only statistically significant risk factor for a seropostive status of the pigs tested was the missing combat of the flies as a part of sanitary methods. Recapitulating the results of the first part of this investigation showed that an improvement of sanatary measures is necessary to minimize the spread of the infection with Lawsonia intracellularis but a herd infection cannot be avoid. With a view to investigate the economical impact of ileitis on pig farms, the second part of this study, group data of finishing pigs were analysed. The data were gathered from 5 fattening farms, where pigs showed a clinical sign of diarrhoea caused by Lawsonia intracellularis. In one farm a negative influence of diarrhoea on the group data of finishing pigs could be demonstrated in the period of examination. In the farm the daily weight gain was 4,8% lower than usual and the amount of feed needed was 2,08% higher for pigs showing a symptom of diarrhoea than pigs without clinical signs of diarrhoea. The mortality of pigs that came down with diarrhoea on this pig farm was 0,76% lower than in pigs without diarrhoea. Drawing up the cost accounting by the direct costs of the ileitis, the result for this pig farm was profit setback of 1,2%. For a detailed record of an overall cost accounting that includes all indirect costs in detail, further investigations in form of controlled studies are necessary.

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