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Zur Diagnostik intrakranieller Neoplasien bei Hund und Katze durch vergleichende Anwendung der Magnetresonanztomographie und der Computertomographie

In der vorliegenden Untersuchung wurde die Eignung und Aussagekraft der CT mit derjenigen der MRT für die Diagnostik von neoplastischen Erkrankungen des Gehirns verglichen. Außerdem wurde untersucht, ob anhand von bestimmten MRT-Charakteristika eine Diagnose bestimmter Tumorarten möglich ist. Als Grundlage dienten die Ergebnisse der pathomorphologischen Untersuchung. In die Untersuchung wurden insgesamt 35 Patienten (28 Hunde, 7 Katzen) einbezogen, die in der MRT-Untersuchung des Gehirns eine umschriebene intrakranielle Läsion aufwiesen. Anschließend folgte eine CT-Untersuchung des Gehirns. Es wurden letztlich nur Tiere einbezogen, bei denen mittels pathomorphologischer Untersuchung eine Neoplasie des Gehirns festgestellt wurde. Die pathomorphologische Diagnose erfolgte bei 17 Patienten anhand einer Biopsie und bei den anderen 18 Fällen stand das  gesamte Gehirn zur Untersuchung zur Verfügung. Unter den 30 primären Neoplasien kamen dabei zwölf Meningeome, acht Gliome (fünf Astrozytome, ein Oligoastrozytom, ein Oligodendrogliom und ein Glioblastom), vier maligne Blastome, zwei maligne Lymphome, ein Plexuspapillom, ein Ependymom, ein Medulloblastom und eine neoplastische Retikulose vor. Fünf sekundäre Neoplasien wurden nachgewiesen: ein Karzinom, ein Adenokarzinom, ein Hämangiosarkom, ein Osteosarkom und ein Schilddrüsenkarzinom. Bei der Auswertung erwiesen sich sowohl die MRT als auch die CT als sehr gute Verfahren zur Diagnostik von lokalisierten intrakraniellen Neoplasien. Insgesamt waren MRT und CT hinsichtlich der Nachweisbarkeit von Neoplasien des Gehirns nahezu gleichwertig, da in der CT nur ein Tumor nicht nachgewiesen werden konnte und sich somit keine signifikante Abweichung zwischen den Verfahren zeigte. Allerdings fiel auf, dass in der MRT alle Läsionen bereits optisch erkennbar waren, wogegen zur Beurteilung der CT-Aufnahmen teilweise Dichtemessungen und der Nachweis von Masseneffekten oder peritumoralen Ödemen hinzugezogen werden mussten. Somit ist die Darstellung von Neoplasien in der MRT offensichtlicher Während sich die MRT durch einen sehr guten Weichteilkontrast, eine hohe Detailgenauigkeit und eine sehr gute Darstellbarkeit von Läsionen der caudalen Schädelgrube auszeichnete, überzeugte die CT bei der Darstellung von Osteolysen, Hyperostosen und Kalzifikationen. In der CT erschwerten die im Bereich der caudalen Schädelgrube vorkommenden Strahlenaufhärtungartefakte die Beurteilung von Kleinhirn, Stammhirn und Medulla oblongata. Mit den Ergebnissen der pathomorphologischen Untersuchung zeigten CT und MRT weitgehende Übereinstimmung. An seine Grenzen stieß der Computertomograph der dritten Generation zum Teil bei der Beurteilung von geringgradigen Masseneffekten und peritumoralen Ödemen. Ein anaplastisches Oligodendrogliom konnte in der CT nicht nachgewiesen werden. Außerdem wurde bei zwei multifokalen Tumoren in der CT jeweils eine Läsion nicht erkannt. Rein mikroskopisch nachweisbare Veränderungen, wie zum Beispiel Zellnekrosen oder –ödeme, konnten weder mit der CT noch mit der MRT  dargestellt werden. Charakteristische MRT-Ergebnisse konnten nur zum Teil Hinweise auf die Art der Neoplasie geben. So sprachen eine periphere Lage, eine breitbasige Form, eine in T1-Wichtung homogene iso- bis hypointense und in T2-Wichtung heterogene hyperintense Darstellung und eine deutliche Anreicherung sowie gute Abgrenzbarkeit der Tumoren nach Kontrastmittelgabe und das Auftreten von Masseneffekten für das Vorliegen eines Meningeoms. Charakteristisch für Gliome waren die intraaxiale Lage, eine unregelmäßige bis rundliche Form, eine in T1-Wichtung hypointense und in T2-Wichtung inhomogen hyperintense Darstellung sowie eine sehr variable Kontrastmittelanreicherung. Für Plexuspapillome sprach ihre Lage im Bereich der Gehirnventrikel, eine deutliche und homogene Anreicherung mit Kontrastmittel und das Auftreten von Ventrikeldilatationen. Da sich die Tumoren allerdings auch innerhalb ihrer Art sehr unterschiedlich in MRT-Bildern präsentierten und andere Neoplasien ähnliche Merkmale aufweisen konnten, war allenfalls eine Verdachtsdiagnose zu stellen. Auch die Abgrenzung primärer Neoplasien von Tumormetastasen war nicht definitiv möglich, da sich auch primäre Gehirntumoren multifokal darstellten und Tumormetastasen solitär vorkamen. Zusammenfassend lässt sich aus den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit feststellen, dass für die Diagnostik intrakranieller Neoplasien die MRT eine große Rolle spielt, aber die CT mit den genannten Einschränkungen als nahezu gleichwertiges Verfahren zu sehen ist. Für eine definitive Diagnosestellung ist letztlich aber nach wie vor eine pathomorphologische Untersuchung notwendig.

In the present study the suitability and significance of CT and MRI for diagnostics of brain neoplasms were compared. Moreover, it was examined whether a specific kind of neoplasm could be diagnosed on the base of certain MRI-characteristic features. The results of the pathomorphological examination served as a basis. The study included 35 patients (28 dogs, 7 cats), who showed intracranial lesions in MRI. Afterwards CT-scans were performed. Only animals with pathomorphological proved neoplasm were included. The pathomorphological results based upon biopsies (17 cases) and examination of the whole brain (18 cases). The 30 primary brain neoplasms included twelve meningeomas, eight gliomas (five astrocytomas, one oligoastrocytoma, one oligodendroglioma and one glioblastoma), four malignant blastomas, two malignant lymphomas, one chorioid plexus papilloma, one ependymoma, one medulloblastoma and one neoplastic reticulosis. Five secundary tumours were detected: one carcinoma, one adenocarcinoma, one haemangiosarcoma, one osteosarcoma and one carcinoma of the thyroid gland. MRI as well as CT proved to be very good procedures to diagnose brain tumours. Altogether MRI and CT were nearly equivalent for the detection of brain neoplasms with no significant divergence between both procedures. Only one tumour could not be detected in CT. However, all lesions were already visually discernable in the MRI while density measurements and the detection of mass effects or peritumoral edemas were necessary for CT evaluation. Hence, neoplasms are more evident in the MRI. While MRI featured a very good soft tissue contrast, a superior anatomic detail and a very good detection of neoplasms in the caudal fossa, CT was superior in the examination of cortical bone and calcifications. Artifacts caused by the thick temporal bone limited CT-examination in the caudal fossa. CT and MRI both widely corresponded with the pathomorphological results. CT of the third generation reached its limits for the evaluation of low grade mass effects or peritumoral edemas. One anaplastic oligodendroglioma could not be detected by CT. Moreover, in two cases of multifocal tumours one lesion each was not found in the CT. Microscopic changes, e.g. necrosis or edemas, could not be detected in either CT or MRI. Only some of the MRI-characteristics could give information about the kind of neoplasm. Thus, meningeomas seemed to be peripheral localised, broad based, homogenous iso- or hyperintense in T1-weighted images, heterogenous hyperintense in T2-weighted images, well enhanced with contrast agents, well delineated and often caused mass effects. Typically, gliomas were located axially, round or irregular, hypointense in T1-weighted images, heterogenous hyperintense in T2-weighted images and with variable enhancement. Chorioid plexus papillomas were located near the ventricular system with good and uniform enhancement and caused dilatation of the ventricular system commonly. Because on the one hand same tumours could result in different MRI-images and on the other hand different neoplasms could show similar results, principally presumptive diagnoses could be made. Also the differentiation between primary and secundary tumours was not absolutely possible. Some primary neoplasms presented themselves multifocal and some metastases appeared solitary. In summary, MRI plays a decisive role in the detection of brain neoplasms, but CT with the mentioned limitations could be considered almost equal. However, a pathomorphological examination is still inevitable for a definitive diagnosis.

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