Untersuchungen zur Pododermatitis bei Meerschweinchen und Kaninchen
Im Rahmen einer anonymen Fragebogenerhebung konnten Daten von 34 Meerschweinchen- und 26 Kaninchenheimtieren sowie von 31 Meerschweinchen- und 75 Kaninchenhaltungen erhoben und ausgewertet werden. Anhand dieser Daten sollte nachgewiesen werden, welche Faktoren einen signifikanten Einfluss auf die Erkrankungswahrscheinlichkeit haben. Es zeigte sich, dass Metall- und Kunststoffböden sowie eine Haltung auf Stroh in Betrieben, in denen nicht täglich gemistet wird, das Auftreten wunder Läufe bei Meerschweinchen begünstigen. Prädisponierend sind außerdem Käfige mit einer Käfiggrundfläche pro Tier kleiner als 0,4 m² und einer Höhe von weniger als 45 cm. Außerdem sind Tiere, die sich aufgrund einer phlegmatischen Art nicht viel bewegen wollen, häufiger betroffen. Bei den Faktoren, die die Fütterung betreffen, konnte kein signifikanter Einfluss auf die Entstehung wunder Läufe bei Meerschweinchen nachgewiesen werden. Bei den Kaninchen begünstigen Kunststoff- und Holzböden sowie eine Einstreu aus Stroh, die nicht mindestens alle 10 Tage getauscht wird, die Entstehung wunder Läufe. Es konnte nachgewiesen werden, dass durch mangelhafte Bewegung, sei es aus Platzmangel (Käfiggrundfläche pro Tier kleiner als 1 m²); der fehlenden Möglichkeit frei zu laufen oder aufgrund eines sehr ruhigen Charakters, die Entstehung wunder Läufe gefördert wird. Kaninchen, die über dem Normgewicht ihrer Rasse liegen, erkranken wesentlich häufiger als Kaninchen, die ihrem Normgewicht entsprechen. Bei den Faktoren, die die Fütterung betreffen, konnten keine signifikanten Zusammenhänge gefunden werden. Ein signifikanter Zusammenhang wurde zwischen der Kaninchenrasse bzw. dem „Rexfaktor“ und dem Auftreten wunder Läufe nachgewiesen. Rexkaninchen erkranken signifikant häufiger als Tiere anderer Rassen. Meerschweinchen und Kaninchen wurden mit unterschiedlichen Präparaten behandelt, jedoch zeigte sich, dass chronische Erkrankungen fast nie ausgeheilt werden konnten. Eine adäquate Therapie für die Behandlung wunder Läufe bei Meerschweinchen und Kaninchen scheint zurzeit nicht bekannt zu sein. Anhand klinischer und röntgenologischer Untersuchungen von an Pododermatitis leidenden Kaninchen kann festgestellt werden, welche Befunde positiv korrelieren mit dem Auftreten wunder Läufe. Veränderungen sind fast ausschließlich im Bereich des Calcaneus zu finden. Hinsichtlich der röntgenologischen Befunden „Periostitis“, „Destruktion“ und „Osteomyeltitis“ sowie „Spondylosen“, „Spondylarthrosen“ und „Diskusverkalkungen“ kann kein signifikanter Zusammenhang mit dem Auftreten von Pododermatiden hergestellt werden. Das Verhältnis von Knochen- zu Weichteilschatten korreliert mit der Erkrankungswahrscheinlichkeit. Je größer das Verhältnis, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kaninchen an Pododermatitis erkranken.
Within the scope of the survey data from 34 persons keeping guinea pigs for cuddling and data from 26 persons keeping rabbits for cuddling plus data from 31 persons keeping guinea pigs for fattening or breeding and data from 75 persons keeping rabbits for fattening or breeding were collected and interpreted. On the basis of these data, factors having a significant influence on the appearance of the disease should be proofed. It was shown that grounds based upon metal or synthetic materials and keeping the animals at straw in establishments, where the cages had not been cleaned daily, encourage the appearance of sore hocks at guinea pigs. Also cages with a base area per animal smaller than 0,4 m² and a height less than 45 cm advantage sore hocks. Phlegmatic guinea pigs moving infrequently also suffer oftentimes from pododermatitis. For factors, concerning the feeding of guinea pigs, a significant influence could not be proofed. Grounds based upon synthetic materials or wood and keeping the animals at straw, not changed every 10 days at least, encourage the appearance of sore hocks at rabbits. Absence of movement in consequence of shortage of space (base area per animal smaller than 1 m²), or because of an embargo to run free or because of a phlegmatic character, encourages the appearance of pododermatitis. Rabbits with a weight more than the norm weight of their breed come down with sore hocks considerably more often than rabbits being in accordance with the norm weight. For factors, concerning the feeding of rabbits, a significant influence could not be found. Furthermore a significant influence between the breed of the rabbits or the rexgene and the appearance of sore hocks was proofed. Rabbits with a positive rexgene come down with pododermatitis more often than rabbits without this gene. Although guinea pigs and rabbits were treated with several medicinal products, diseases nearly never could be healed up, especially if these diseases were chronically. It seems that an appropriate therapy for treating sore hocks at guinea pigs and rabbits is not known presently. On the basis of clinical and radiographical examinations of rabbits suffering from pododermatitis, findings correlating positively with the appearance of sore hocks were named. Alterations are mostly found in the area from the calcaneus. A significant influence for the radiographical findings „periostitis“, „destruction“ and „osteomyeltitis“ plus „spondylosis“, „spondylarthrosis“ and „discuscalcification“ could not be found. The relation between the shade of bones and soft parts correlates positively with the probability that the disease appears. The bigger the relation, the bigger is the chance that the rabbits get problems with pododermatitis.
Preview
Cite
Access Statistic

Rights
Use and reproduction:
All rights reserved