Überprüfung der Auswirkungen dreieckiger Zitzengummis in runden Becherhülsen auf das Milchabgabeverhalten, Zitzenhautkondition und Neuinfektionsrate in einem automatischen Melksystem
Dem Zitzengummi kommt eine besondere Bedeutung zu, da es das direkte Bindeglied zwischen Tier und Maschine ist. Hersteller von dreieckigen Zitzengummis behaupten, dass durch deren Einsatz die Milchleistung erhöht wird. Des Weiteren soll die Zitze gleichmäßiger komprimiert werden, sodass beim Kollabieren des Zitzengummis eine geringere Belastung der Zitze stattfindet. Weitere Vorteile seien eine Reduktion von Hyperkeratosen, sowie von Zitzenverletzungen. Im Rahmen dieser Studie sollte der Einfluss von dreieckigen Zitzengummis auf die Zitzenhautkondition, die Neuinfektionsrate und das Milchabgabeverhalten beurteilt werden. Die Probennahmen wurden auf dem Lehr- und Forschungsgut Ruthe der Tierärztlichen Hochschule Hannover durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden in dem automatischen Melksystem (AMS) über einen Zeitraum von 6 Monaten Zitzenkonditionsparameter (Gewebefestigkeit, Form, Farbe), Parameter der Eutergesundheit, Milchleistung und Melkdauer untersucht. Dabei wurden an 13 Versuchstagen insgesamt 3400 Viertelgemelksproben gewonnen. Um einen Überblick über den Gesundheitsstatus der Herde zu bekommen, wurden in einem Vorversuch Viertelanfangsgemelke aller Tiere der VMS-Herde untersucht. In drei Hauptversuchsphasen wurden die Viertel der zu melkenden Kühe alternierend mit Zitzengummis mit runden ("R") bzw. dreieckigem Durchschnitt ("D") gemolken, sodass sich die Viertel in die Gruppen "RDR" und "RRD" einteilen ließen. Die Bestimmung des somatischen Zellgehaltes erfolgte mittels Fossomatic® 5000 im Labor des Milchkontrollverbandes (MKV) Mittleweser e.V. in Rehburg. Die elektrische Leitfähigkeit wurde mit dem Leitfähigkeitsmessgerät Mastitron® im Vorgemelk ermittelt. Die N-acetyl-ß-D-Glucosaminidase (NAGase)-Aktivität wurde im Anfangsgemelk anhand eines Mikrotiterplattenverfahrens bestimmt. Des Weiteren wurden die Milchproben mikrobiologisch auf das Vorhandensein von potentiell euterpathogenen Keimen untersucht. Die Gewebefestigkeit wurde vor und nach dem Melken mit einem Federkutimeter bestimmt. Die Ermittlung der Zitzenhautkondition erfolgte ebenfalls vor und nach dem Melken mittels Adspektion und Palpation. Alle Parameter wurden auf Viertelebene bestimmt. Insgesamt wiesen 45,95 % der Proben (n = 2984) eine bakteriologisch positive Vierteldiagnose auf. Corynebacterium spp. und KNS wurden in jeder Versuchsphase sowohl bei runden als auch bei dreieckigen Zitzengummis nachgewiesen. Der ?²-Homogenitätstest zeigte, dass es keine signifikanten Unterschiede (p = 0,3909) in der Verteilung der Eutergesundheitskategorien zwischen den Zitzengummiformen gab. Auch zeigte ein Vergleich der Werte für SCC, NAGase-Aktivität und elektrischer Leitfähigkeit, deren Werte sich in den erwarteten Bereichen bewegten, mittels Varianzanalyse keinen signifikanten Einfluss durch runde oder dreieckige Zitzengummis. In Phase 3 (VR/HL = dreieckige Zitzengummis; VL/HR = runde Zitzengummis) zeigten etwa 60 % der Zitzen beider Gruppen Ringbildungen an der Zitzenkanalöffnung. Dieser Verlauf spricht, unabhängig vom Zitzengummityp, für eine erfolgreiche Zitzemassage und annähernd physiologisches Melken. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Zitzengummiformen im Hinblick auf Melkdauer, Viertelgemelksmenge und Sekretionsrate. Auch die untersuchten Zitzenkonditionsmerkmale zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Zitzengummitypen. Dreieckige Zitzengummis stellen einen weiteren Versuch dar, den maschinellen Milchentzug möglichst schonend für das Tier zu gestalten. Im Vergleich zu runden Zitzengummis konnte jedoch weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung des Milchabgabeverhalten, der Zitzenhautkondition und der Eutergesundheit festgestellt werden. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass besonders auf die richtige Anwendung bzw. regelmäßige Auswechslung der Zitzengummis geachtet werden sollte.
Data on teat condition (tissue elasticity, teat shape and colour) and udder health parameters, milk yield and milk withdrawal time was raised in an automatic milking system (AMS) over 5 months. A total of 3400 quarter milk samples was obtained on 13 sampling days. During the 3-phase main trial, quarters were milked alternately using liners with round ("R") and triangular ("D") bores, so that they were assigned to one of two groups ("RDR" and "RRD"). This study intended to measure the impact of triangular liners on teat condition, new infection rate and milking pattern. 1st Udder health was categorized according to IDF recommendations, i.e. on cyto bacteriological findings of quarter foremilk samples. Many quarters harboured Corynebacterium spp., with a growing tendency as the survey progressed. This ample distribution of this pathogen might be associated with a deficient teat disinfection. At the same time, a reduction of infections with CNS was observed. 2nd There were no significant differences between quarters milked with round and triangular liners regarding udder health categorisation. No influences were measured of the liner type on electrical conductivity, somatic cell count and NAGase activity. 3rd During the survey, the amount of normally-secreting quarters increased in both groups (RRD/RDR) and regardless the type of liner used. This pattern may be due to a reduced new infection risk while the lactation progresses. 4th Milk withdrawal time did not differ significantly (p = 0.0787) between liner types. A mean withdrawal time of 3.39 ± 1.39 min was calculated. Liner shape did not affect quarter yield and secretion rate significantly. 5th An amount of moderate callous ring formation at teat ends increasing with DIM (regardless of the liner type, however) is suggestive of a successful teat massage and approaching physiological milking. 6th Teat tissue thickness increased during the survey. Tissue elasticity gains and losses were observed with both liners. 7th New infection remained unaffected by liner type. 8th The milking and teat condition parameters were not changed by the liner shape. However, lactation stage showed significant effects on electrical conductivity, cutometry and secretion rate. 9th Unlike quarter position, liner shape did not affect significantly the milking and teat condition parameters of a reference group of quarters secreting normally throughout the entire trial. With triangular liners, another attempt was made to improve the technical milking conditions for cows. Yet and in comparison to conventional liners, milking pattern, teat skin condition and udder health were neither improved nor deteriorated by using triangular liners. The results of this study show however that special attention must be paid on correct handling and regular replacement of liners. Liner and parlour hygiene goes with saying.
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