Untersuchungen zur Etablierung eines minimal-invasiven chirurgischen Zugangs zum Eileiter der Stute
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden zwei minimal-invasive Methoden des Eileiterzuganges zur Katheterisierung und orthograden Spülung des Eileiters an der stehenden sedierten Stute evaluiert. An 10 allgemein- und genitalgesunden Stuten (3- 15 Jahre) wurde der Zugang zum Eileiter mit Hilfe des transvaginal-laparoskopischen Zugangs (Versuch 1, n = 8) sowie des laparoskopischen Zugangs von der linken und rechten Flanke der Stute aus (Versuch 2, n = 12) durchgeführt. Der Erfolg der Eileiterspülung wurde durch das Applizieren eines sterilen Farbstoffes (Methylenblau) in den Eileiter bzw. dessen visuellen Nachweis im Uterus mittels postoperativer Hysteroskopie überprüft. Die beiden Methoden wurden hinsichtlich ihrer Durchführbarkeit, des Erfolges der Eileiterspülung und der Toleranz der Stuten während und nach der OP mit Hilfe eines selbst entwickelten Scoresystems verglichen. In Vorversuche wurden geeignete Hilfsinstrumente ermittelt und die Operationsdurchführung optimiert. In Versuch 1 war die Visualisierung der Organanteile des cranialen Geschlechtsapparats weitestgehend eingeschränkt. Das Ostium abdominale tubae uterinae konnte in den acht durchgeführten Operationen weder auf der linken (0/8) noch auf der rechten Seite (0/8) dargestellt werden, so dass eine erfolgreiche Katheterisierung des Eileiters nicht gelang. Durch den laparoskopischen Zugang über die Flanke (Versuch 2) konnte eine sehr gute Visualisierung des Ovars, der einzelnen Eileiterabschnitte und der cranialen Uterushornspitze der jeweiligen Operationsseite erreicht werden. Das Ostium abdominale tubae uterinae konnte in 8 von 11 (72,7 %) Fällen visualisiert werden, wobei eine erfolgreiche Insertion des Katheters in den Eileiter in 7 Operationen (63,6 %) gelang. Nach fünf Operationen (5/7, 71,4 %) wurde Methylenblau mittels postoperativer Hysteroskopie im Uterus nachgewiesen. Beide Operationstechniken wurden von den Stuten gut toleriert. Es traten weder intra- oder postoperative Komplikationen noch nennenswerte postoperative Störungen des Allgemeinbefindens oder Schmerzzustände auf. Neben einer schnellen Rekonvaleszenz und einer sehr guten Wundheilung bestand keinerlei Einfluss auf das Zyklusgeschehen. Zusammenfassend eignet sich die in Versuch 1 erarbeitete Technik nicht für eine eingehende Untersuchung oder Spülung des Eileiters bei der Stute. Mit dem laparoskopischen Zugang über die Flanke ist eine Insertion des Katheters in den Eileiter und dessen orthograde Spülung möglich. Diese Technik bietet Einsatzmöglichkeiten in der minimal-invasiven Diagnostik und Therapie von Eileiterobstruktionen und in der Gewinnung von tubalen Embryonalstadien. Ferner ist ein Anwendung des Zugangs für den Transfer von Gameten (GIFT) und somit ein effizienter Einsatz in der assistierten Reproduktionsmedizin vorstellbar.
The objective of the present study was to evaluate two minimal invasive laparoscopic techniques for catheterization of the infundibulum and orthograde flushing of the oviduct in the standing sedated mare. Ten physically and gynaecologically healthy mares were used to investigate a trans-vaginal laparoscopic approach (experiment I, n = 8) and a laparoscopic flank approach (experiment II, n = 12). The oviduct was flushed with sterile methylene blue solution and the passage of fluid through the oviduct was assessed by post-operative hysteroscopy. Both experiments were compared for their feasibility, the success of flushing and tolerance of the mares during and after surgery using a self-developed scoring system. In experiment I, the visualisation was limited. An adequate opening of the infundibulum and thereby a visualisation or catheterisation of the abdominal ostium was not possible on both sides. Using the lateral flank approach, an excellent lateral visualisation of the ovary, infundibulum and oviduct was possible in all cases. The abdominal ostium was seen in 8 of 11 operations (72.7%). Catheterisation of the ampulla was performed successfully in 63.6% (7/11). In 71.4 % (5/7), the injected fluid was identified in the uterine lumen by post-operative hysteroscopy. Both techniques were well tolerated by the mares. No complication during or after surgery or significant post-operative pain could be observed. Besides a rapid convalescence and good tissue repair, no influence on cyclic activity was seen. The trans-vaginal laparoscopic approach to the oviduct is not appropriate for diagnostic examination or oviductal flushing in the mare. By contrast the laparoscopic lateral flank approach facilitates examination and flushing of the oviduct. Laparoscopic flushing could become a practical method for diagnosis and therapy of oviductal disorders. Furthermore, it could be a minimal invasive technique for collection of young embryos and Gamete Intrafallopian Transfer (GIFT).
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