Haltungsbedingte Gesundheitsschäden bei Kaninchen und Meerschweinchen in Privathaushalten und daraus resultierende Haltungsempfehlungen zur Durchführung des §2 (3) Tierschutzgesetzt
In Deutschland gab es laut INDUSTRIEVERBAND HEIMTIERBEDARF E.V. im Jahr 2011 5,1Mio. kleine Heimtiere. Die meisten davon sind Kaninchen und Meerschweinchen. Bislang gibt es keine gesetzlichen Verordnungen zur Haltung dieser Tierarten in Privathaushalten. Dennoch ist das Tierschutzgesetz auch auf die private Heimtierhaltung anzuwenden. Hiernach verpflichtet das Tierschutzgesetz den Tierhalter und Tierbetreuer das in Obhut genommene Tier ab dem ersten Tag angemessen zu ernähren, zu pflegen und verhaltensgerecht unterzubringen. Dem Tier dürfen keine Schmerzen, noch vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Im Rahmen einer Umfrage wurden Halter von 44 Kaninchen- und 44 Meerschweinchenhaltungen in drei niedersächsischen Städten inklusive ihrer Landkreise befragt, deren Haltungsbedingungen vor Ort beurteilt und die Tiere untersucht. Relevante Themenkomplexe wie Fütterung, Haltung, Gesundheitszustand und Verhalten waren unter anderem Bestandteil dieser Umfrage. Die Ergebnisse dieser Arbeit geben einen Überblick über die aktuellen Haltungsbedingungen von Kaninchen und Meerschweinchen. Sie lassen deutlich erkennen, dass Kaninchen und Meerschweinchen grundsätzlich angemessen gehalten werden. Damit sind die Anforderungen durch §2 Tierschutzgesetz erfüllt, denn ein Tier muss nicht optimal, sondern lediglich angemessen ernährt, gepflegt und untergebracht werden. Dennoch werden viele Kaninchen und Meerschweinchen aufgrund von Haltungs- und Fütterungsfehlern dem Tierarzt vorgestellt. Die Ergebnisse einzelner Untersuchungspunkte zeigen die üblichen Fehler der Heimtierhalter in Bezug auf Fütterung, Gesundheitsvorsorge und Unterbringung. Daher weichen die Haltungsempfehlungen in dieser Arbeit nicht von den bisher veröffentlichten Merkblättern und Empfehlungen von Tierärzten, Fachleuten und den gesetzlichen Regelungen für Kaninchen und Meerschweinchen als Versuchstiere ab, sondern bilden eine für die private Haltung ermittelte und angemessene Empfehlung zur Verbesserung der aktuellen Haltungsempfehlungen.
According to the INDUSTRY ASSOCIATION HOME ANIMAL SUPPLIES EV, 5.1 million small pets lived in Germany in 2011. The majority of them were rabbits and guinea pigs. So far, there are no legal regulations keeping these animals in private households. Nevertheless, the Animal Welfare Act legally obligates any person keeping or caring for an animal to provide the animal with food, care and accommodation appropriate to its species, its requirements and behavior. Any person may not restrict the animal´s possibility of species-specific freedom of movement to such an extent as to cause the animal pain or avoidable suffering or harm. Within the scope of an extensive survey 44 rabbit and 44 guinea pig owners in three towns in Lower Saxony, including their counties were interviewed, the animal´s keeping conditions were assessed and the animals were examined. Relevant topics such as feeding, housing, health status and behaviour were included into this survey. The results of this work provide an overview of the current welfare of rabbits and guinea pigs and their housing conditions. As a result of this the expectations from §2 Animal Welfare Act are met, because an animal doesn't have to be kept in perfect conditions. A decent nutrition, reasonable cleanliness and acceptable accommodation are enough to meet the standard. Despite this, many animals are presented on the basis of housing and feeding errors to the vet. The investigation of individual points show common mistakes of the pet owners in relation to feeding, health care and housing. The recommendations in this work do not differ from previously published bulletins and recommendations of veterinarians, professionals and the legal requirements for rabbits and guinea pigs as experimental animals, but form a determined and appropriate recommendation to improve the current private housing conditions for these species.
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