Vergleich transabdominaler und transrektaler Untersuchung zur Überprüfung der Konzeption bei der Stute
Untersuchungen zur Überprüfung der Konzeption bei der Stute werden in der Pferde-Reproduktionsmedizin routinemäßig rekto-manuell durchgeführt. Alternativ ist es, ab etwa dem 90. Trächtigkeitstag, möglich den Fetus mit Hilfe geeigneter Ultraschallgeräte transabdominal darzustellen. Obwohl die meisten Untersuchungen im ersten Trimenon durchgeführt werden, nehmen bei immer mehr Pferdezüchtern Untersuchungen im Herbst , wie es auch bei Vollblutpferden üblich ist, zu. Die zu diesem Zeitpunkt durchgeführten Untersuchungen sollten nicht nur der reinen Feststellung der Trächtigkeit dienen, sondern auch eine Einschätzung der fetalen und maternalen Gesundheit geben. Zu diesem Zweck sind in den letzten Jahrzehnten einige Parameter validiert worden. Ein Ziel dieser Studie war es, die klinische Relevanz einiger diese Parameter unter Feldbedingungen zu überprüfen. Hierfür wurden 247 transrektale und 173 transabdominal Ultraschalluntersuchungen von insgesamt 272 tragenden Vollblutstuten im zweiten Trimenon ausgewertet. Die kombinierte Uterus- und Plazentadicke (CTUP), die fetale Herzfrequenz (FHR), die Echogenität der Allantoisflüssigkeit (ALF) und das Vorkommen von frei fluktuierenden Partikeln (FFP) wurden bestimmt und mit Normalwerten aus der Literatur verglichen. In den Fällen eines Abortes oder einer Totgeburt wurde die Ätiologie ermittelt und mit Hilfe der ermittelten sonographischen Parameter mögliche Früherkennungsparameter überprüft. Achtzehn der untersuchten Stuten zeigten eine CTUP über dem in der Literatur für dieses Trächtigkeitsstadium als Grenzwert beschrieben Wert von 7 mm (TROEDSSON et al. 1997). Die Geburtenrate dieser Stuten unterschied sich mit 94,4% nicht signifikant von der Gesamtheit der Stuten (95,2%). Eine anormale FHR konnte in 22 Stuten festgestellt werden. Von diesen abortierte eine Stuten (4,5%) im letzten Trimenon mit einer FHR von 170 Schlägen/min zum Untersuchungszeitpunkt. Abnormalitäten in der Echogenität der ALF wurden nicht festgestellt. Das Vorkommen von FFP stieg bis zum 6. Trächtigkeitsmonat signifikant auf 78,1% an und sank folgend auf 45,4%. Es wurde festgestellt, dass es trotz Abweichungen von den Grenzwerten der in dieser Studie genutzten ultrasonographischen Parameter zur Geburt eines lebend Fohlen kommen kann und diese allein nicht ausreichend sind, um plazentäre Probleme oder einen bevorstehenden Abort vorherzusehen. Außerdem wurde ein Zusammenhang zwischen dem Trächtigkeitsmonat und dem Vorkommen von FFP, sowie der FHR ermittelt. Ein weiteres Ziel dieser Studie war es, eine mögliche Stressreaktion der Stuten hinsichtlich der Untersuchungstechnik zu überprüfen. Hierbei wurden die beiden zur Verfügung stehenden Untersuchungstechniken der transabdominalen und transrekatlen Ultraschalluntersuchung mit einander verglichen. Zu diesem Zweck standen insgesamt 29 Vollblutstuten, bestehend aus 6 tragenden, laktierenden Stuten, 17 tragenden, nicht-laktierenden Stuten und eine Kontrollgruppe von 6 nicht-tragenden, laktierenden Stuten zur Verfügung. Eine Aktivierung des neuroendokrinen Systems der Hypothalamus-Hypophysen-Nebenniere-Achse (HHA-Achse) vor und nach der Untersuchung wurde mit Hilfe des Cortisolwertes im Speichel der Pferde untersucht und Veränderungen des autonomen Nervensystems mit Hilfe von Herzfrequenz und Herzfrequenzvariabilität (HRV) ermittelt. Es zeigten sich Unterschiede sowohl zwischen den Untersuchungstechniken, als auch zwischen den Gruppen. Eine deutliche Aktivierung der HHA-Achse wurde nur in der Gruppe der nicht-laktierenden, tragenden Stuten nach einer transrektalen Untersuchung festgestellt. Dieses konnte weder nach der abdominalen Untersuchung, noch in den Gruppen von laktierenden Stuten gesehen werden. Ein signifikanter Anstieg der sympathischen Regulation wurde in nicht-laktierenden, tragenden Stuten während beider Untersuchungstechnicken beobachtet. In laktierenden Stuten bestand eine Hyporesponsivität auf äußere Stresseinflüsse. Die Notwendigkeit des Einsatzes der transrektalen Trächtigkeitsuntersuchung ab dem 90. Trächtigkeitstag sollte auf Grund der durch sie ausgelösten Stressbelastung für die Stuten kritisch überdacht werden. Wenn das Equipment und die Erfahrung für eine transabdominale Untersuchung vorhanden sind, sollte diese Technik bevorzugt genutzt werden.
In equine reproduction pregnancy checks are performed routinely transrectal. Alternatively, it is possible to see the fetus from the 90th day of gestation on by transabdominal ultrasound examination. Although most pregnancy checks are done in the first trimester of pregnancy, there are more and more stallion owners who demand the stud fee only after a positive examination in autumn. Examinations performed at this time should not only inform about an existing pregnancy but also about fetal and maternal well-being. For this purpose, several parameters were validated in the last decades. One aim of this study was to evaluate the clinical relevance of some of these parameters under field conditions. Therefore, 247 transrectal and 173 transabdominal ultrasonographic examinations of 272 healthy pregnant thoroughbred mares were done at midgestation. The combined thickness of uterus and placenta (CTUP), the fetal heart rate (FHR), the echogenicity of the allantoic fluid (ALF), and the existence of echogenic free floating particles (FFP) were accessed and compared to normal values described in previous studies. In case of an abortion or stillbirth, the etiological cause was assessed and it was looked for if sonographic parameters as revealed in this study could be correlated with this. Eighteen mares showed an increased CTUP above the normal limit of 7 mm (TROEDSSON et al. 1997). The birthrate of these mares with 94.4% was not significantly different to the birthrate of the mares used in this study (95.22%). Abnormal FHR was seen in 22 mares. Out of these, one (4.5%) aborted in late-gestation, with an FHR of 170 beats/ min at examination time. In the echogenicity of the allantoic fluid no abnormalities were detected. Presence of FFP was found to significantly increase up to 78.1% in month 6 and decreased again to 45.4%. Taken together, although parameters derived from sonographic evaluations during mid-gestation of Thoroughbred mares have been implicated in describing the level of fetal stress and increased risks for pregnancy failure, data from this study indicate that values of such parameters deviating from reference values can result in full term pregnancies. We conclude that the month of gestation affects FFP as well as FHR in thoroughbred mares. A further aim of this study was to evaluate the influence of both examination techniques to the mare. For this purpose, a total of 29 thoroughbred mares composed of 6 pregnant/ lactating mares, 17 pregnant/ non-lactating mares and a control of 6 non-pregnant/ lactating mares was available. The activation of the neuroendocrine system of the hypothalamic-pituitary-adrenal (HPA) axis was revealed by salivary cortisol levels before and after the examination. Changes in the autonomic nervous system were assessed by heart rate and heart rate variability (HRV). For the comparison of the two techniques in all pregnant mares a transrectal and a transabdominal examination were performed, while in control only a transrectal examination was done. Thereby, significant differences were seen between techniques as well as between the groups. There was only an obvious activation of HPA axis in the group of non-lactating/ pregnant mares after rectal examination but neither after abdominal examination nor in the groups of lactating mares. A significant increase in sympathetic regulation was seen in non-lactating, pregnant mares during both examinations. In lactating mares there was a hyporesponsiveness to stress. The necessity of using transrectal ultrasound examinations from the 90th day of gestation onwards should be considered critically due to the induced stress reaction. If the equipment and skills for the transabdominal examination are applicable, the transabdominal approach should become the preferred method.
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