Vergleichende Untersuchung zur Wirksamkeit von Tulathromycin bei der Behandlung von Pneumonien beim Fohlen
Ziel der vorliegenden Studie war es, die Wirksamkeit des Makrolid-Antibiotikums Tulathromycin bei der Behandlung von Lungenabszessen beim Fohlen mit zwei weiteren Therapieprotokollen und einer unbehandelten Kontrollgruppe zu vergleichen. Dazu wurden 120 Fohlen, die bei der Lungenuntersuchung einen ultrasonographisch errechneten Abszessscore (Summe der Durchmesser aller darstellbaren Lungenabszesse) zwischen 8 und 15 cm aufwiesen, randomisiert in vier Gruppen zu je 30 Tieren eingeteilt. Die Untersuchung wurde als prospektive, randomisierte Blindstudie mit Kontrollgruppe aufgestellt und auf einem Gestüt durchgeführt, auf dem einheitliche Bedingungen in der Haltung, Fütterung und im Impf- und Entwurmungsprogramm der Pferde vorliegen. Fohlen der Gruppe 1 erhielten einmal wöchentlich Tulathromycin (2,5 mg/kg KGW i.m.), die der Gruppe 2 einmal täglich Azithromycin (10 mg/kg KGW p.o.). In der Gruppe 3 bekam jedes Fohlen eine Kombinationstherapie aus Azithromycin (10 mg/kg KGW einmal täglich p.o.) und Rifampicin (10 mg/kg KGW zweimal täglich p.o.), das Standardprotokoll der Behandlung der R.-equi-Pneumonie. Desweiteren wurde in Gruppe 4 (unbehandelt) einmal wöchentlich jeweils 4 ml einer 0,9%igen NaCl-Lösung in die lange Sitzbeinmuskulatur injiziert. Außerdem wurde allen Fohlen der Studie zweimal täglich Acetylcystein (10 mg/kg) oral eingegeben, um die mit der oralen Medikamentengabe verbundene Manipulation bei allen Patienten gleich zu gestalten. Um den Therapieverlauf zu überprüfen, wurde jedes Fohlen wöchentlich einer allgemeinen Untersuchung, sowie einer speziellen Untersuchung des Respirationstraktes unterzogen. Des Weiteren erfolgte zweimal wöchentlich eine ultrasonographische Untersuchung der Lunge. Konnten nach 42 Behandlungstagen in den letzten beiden Untersuchungen keine pathologischen Veränderungen der Lunge mehr nachgewiesen werden, wurde das jeweilige Fohlen als genesen entlassen. Es erfolgten dann für jedes Fohlen zwei weitere ultrasonographische Untersuchungen der Lunge um eventuelle Rezidive aufzuzeigen. Verschlechterte sich der klinische Zustand der Fohlen während der Behandlung oder stieg die Summe der sonographisch diagnostizierten Lungenabszesse auf über 18 cm, wurde die Behandlung dieser Fohlen umgestellt und die Tiere ab diesem Zeitpunkt aus der Studie herausgenommen. Fohlen, die mit Azithromycin (97% genesen) oder Azithromycin / Rifampicin (93% genesen) behandelt wurden, zeigten eine signifikant (p<0,028) höhere Heilungsrate als die Fohlen aus der unbehandelten Kontrollgruppe (67% genesen). Außerdem führte die Behandlung mit Azithromycin oder Azithromycin / Rifampicin im Vergleich zur unbehandelten Gruppe zu einem signifikant schnelleren Rückgang von Abszessscore und Abszessanzahl. Fohlen, die mit Tulathromycin behandelt wurden, zeigten eine Genesungsrate und eine Rückbildung der Lungenabszesse, die sich nicht signifikant zu den beiden Gruppen mit antibiotischer Therapie (Azithromycin und Azithromycin-Rifampicin) und auch nicht zur unbehandelten Kontrollgruppe unterschied. In der vorliegenden prospektiven Studie konnte zum ersten Mal erfolgreich die Wirkung von unterschiedlichen Antibiotika bei der Behandlung von Lungenabszessen beim Fohlen verglichen werden. Azithromycin als Monotherapie oder in Kombination mit Rifampicin zeigte dabei die beste Wirkung. Unter der Behandlung mit Tulathromycin unterschieden sich weder die Genesungsrate noch die Abszessrückbildung im Vergleich zu den anderen Behandlungsgruppen. Es bleibt weiteren klinischen Studien vorbehalten, diese Ergebnisse bei einer größeren Patientenzahl weiter zu untersuchen. Aus der Erkenntnis, dass Fohlen, die nur ggr. pathologische Lungenveränderungen aufweisen, zur Selbstheilung in der Lage sind, kann die Behandlung mit Antibiotika auf diejenigen reduziert werden, die schwere Lungenveränderungen aufweisen. Für Gestüte mit endemischen Pneumonien bei den Fohlen und mit einer engmaschigen Gesundheitsüberwachung der Fohlen sollten bei Patienten mit ggr. klinischen Symptomen einer Atemwegserkrankung Antibiotika erst ab einer Summe des Abszessdurchmessers von 8 cm verabreicht werden. Dies ist im Sinne eines rationalen Einsatzes von Antibiotika und sollte der Resistenzbildung entgegenwirken.
Ziel der vorliegenden Studie war es, die Wirksamkeit des Makrolid-Antibiotikums Tulathromycin bei der Behandlung von Lungenabszessen beim Fohlen mit zwei weiteren Therapieprotokollen und einer unbehandelten Kontrollgruppe zu vergleichen. Dazu wurden 120 Fohlen, die bei der Lungenuntersuchung einen ultrasonographisch errechneten Abszessscore (Summe der Durchmesser aller darstellbaren Lungenabszesse) zwischen 8 und 15 cm aufwiesen, randomisiert in vier Gruppen zu je 30 Tieren eingeteilt. Die Untersuchung wurde als prospektive, randomisierte Blindstudie mit Kontrollgruppe aufgestellt und auf einem Gestüt durchgeführt, auf dem einheitliche Bedingungen in der Haltung, Fütterung und im Impf- und Entwurmungsprogramm der Pferde vorliegen. Fohlen der Gruppe 1 erhielten einmal wöchentlich Tulathromycin (2,5 mg/kg KGW i.m.), die der Gruppe 2 einmal täglich Azithromycin (10 mg/kg KGW p.o.). In der Gruppe 3 bekam jedes Fohlen eine Kombinationstherapie aus Azithromycin (10 mg/kg KGW einmal täglich p.o.) und Rifampicin (10 mg/kg KGW zweimal täglich p.o.), das Standardprotokoll der Behandlung der R.-equi-Pneumonie. Desweiteren wurde in Gruppe 4 (unbehandelt) einmal wöchentlich jeweils 4 ml einer 0,9%igen NaCl-Lösung in die lange Sitzbeinmuskulatur injiziert. Außerdem wurde allen Fohlen der Studie zweimal täglich Acetylcystein (10 mg/kg) oral eingegeben, um die mit der oralen Medikamentengabe verbundene Manipulation bei allen Patienten gleich zu gestalten. Um den Therapieverlauf zu überprüfen, wurde jedes Fohlen wöchentlich einer allgemeinen Untersuchung, sowie einer speziellen Untersuchung des Respirationstraktes unterzogen. Des Weiteren erfolgte zweimal wöchentlich eine ultrasonographische Untersuchung der Lunge. Konnten nach 42 Behandlungstagen in den letzten beiden Untersuchungen keine pathologischen Veränderungen der Lunge mehr nachgewiesen werden, wurde das jeweilige Fohlen als genesen entlassen. Es erfolgten dann für jedes Fohlen zwei weitere ultrasonographische Untersuchungen der Lunge um eventuelle Rezidive aufzuzeigen. Verschlechterte sich der klinische Zustand der Fohlen während der Behandlung oder stieg die Summe der sonographisch diagnostizierten Lungenabszesse auf über 18 cm, wurde die Behandlung dieser Fohlen umgestellt und die Tiere ab diesem Zeitpunkt aus der Studie herausgenommen. Fohlen, die mit Azithromycin (97% genesen) oder Azithromycin / Rifampicin (93% genesen) behandelt wurden, zeigten eine signifikant (p<0,028) höhere Heilungsrate als die Fohlen aus der unbehandelten Kontrollgruppe (67% genesen). Außerdem führte die Behandlung mit Azithromycin oder Azithromycin / Rifampicin im Vergleich zur unbehandelten Gruppe zu einem signifikant schnelleren Rückgang von Abszessscore und Abszessanzahl. Fohlen, die mit Tulathromycin behandelt wurden, zeigten eine Genesungsrate und eine Rückbildung der Lungenabszesse, die sich nicht signifikant zu den beiden Gruppen mit antibiotischer Therapie (Azithromycin und Azithromycin-Rifampicin) und auch nicht zur unbehandelten Kontrollgruppe unterschied. In der vorliegenden prospektiven Studie konnte zum ersten Mal erfolgreich die Wirkung von unterschiedlichen Antibiotika bei der Behandlung von Lungenabszessen beim Fohlen verglichen werden. Azithromycin als Monotherapie oder in Kombination mit Rifampicin zeigte dabei die beste Wirkung. Unter der Behandlung mit Tulathromycin unterschieden sich weder die Genesungsrate noch die Abszessrückbildung im Vergleich zu den anderen Behandlungsgruppen. Es bleibt weiteren klinischen Studien vorbehalten, diese Ergebnisse bei einer größeren Patientenzahl weiter zu untersuchen. Aus der Erkenntnis, dass Fohlen, die nur ggr. pathologische Lungenveränderungen aufweisen, zur Selbstheilung in der Lage sind, kann die Behandlung mit Antibiotika auf diejenigen reduziert werden, die schwere Lungenveränderungen aufweisen. Für Gestüte mit endemischen Pneumonien bei den Fohlen und mit einer engmaschigen Gesundheitsüberwachung der Fohlen sollten bei Patienten mit ggr. klinischen Symptomen einer Atemwegserkrankung Antibiotika erst ab einer Summe des Abszessdurchmessers von 8 cm verabreicht werden. Dies ist im Sinne eines rationalen Einsatzes von Antibiotika und sollte der Resistenzbildung entgegenwirken.
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