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Die subakute Pansenazidose (SARA) bei Milchkühen in Westdeutschland

In vielen Publikationen wird die subakute Pansenazidose (engl.:Subacute ruminal acidosis, SARA) als ein weit verbreitetes Problem in Milchviehherden beschrieben. Sie wird mit Ruminits, Laminitis, schlechter Körperkondition, verminderter Futteraufnahme und einer Abnahme des Milchfettgehaltes in Verbindung gebracht, wodurch wirtschaftliche Einbußen entstehen. Die Ursache ist in einer fehlerhaften Fütterung der Tiere zu suchen, wobei die genauen Mechanismen bislang kaum verstanden sind. Bisherige Untersuchungen beschreiben Prävalenzen zwischen 11% und 27,6%. Um die Prävalenz von SARA unter Feldbedingungen im Westen Deutschlands festzustellen, wurden 26 Milchviehbetriebe in Zusammenarbeit mit einer vor Ort ansässigen Tierarztpraxis für diese Studie ausgewählt. Es wurde von insgesamt 315 Tieren Pansensaft per Ruminozentese sowie Blut abgenommen und untersucht. Zusätzlich wurden alle Tiere einer Herde einem BCS- und Lahmheitsscoring unterzogen. Die Daten der Milch wurden der monatlichen Milchkontrolle durch den LKV NRW entnommen. Zusätzliche wurden betriebsspezifische Details über einen Fragebogen erhoben. Die Prävalenz von SARA beträgt in dieser Studie bei den Einzeltieren 20%. Als von SARA betroffen wurden 11 Betriebe beurteilt. Hierbei zeigte sich, dass diese Betriebe signifikant größer waren und den Tieren zudem weniger Liegeplatz zur Verfügung stand. Bei den Studientieren fiel auf, dass Tiere mit einem pH <5,9 eine signifikant schlechtere Körperkondition besaßen, als Tiere mit einem pH ≥5,9. Hinsichtlich der Untersuchung des Blutes konnten signifikante Unterschiede und Korrelationen zwischen NEFA, Triglyceriden, Glycerin und dem pH-Wert entdeckt werden. Diese Parameter waren bei Tieren mit einem pH ≤5,5 niedriger als bei Tieren mit einem pH von ≤5,9. Bei den Milchparametern zeigte sich, dass Tiere mit einem pH ≤5,5 signifikant kleinere F/E-Quotienten hatten als Tiere mit einem pH >5,9. Bei den Fettgehalten verhält es sich tendenziell (p=0,057) ebenso. Insgesamt kann daher gesagt werden, dass Tiere mit einem pH-Wert von ≤5,5 sich in verschiedenen Parametern deutlich von Tieren mit einem pH ≥5,9 unterscheiden. Der Bereich zwischen diesen beiden Werten ist als Übergangsbereich zu bewerten. Abschließend ist auf ein gutes Management der Herde hinzuweisen, um Fälle von SARA zu reduzieren.

The subacute ruminal acidosis (SARA) is believed to be an important problem in high-producing dairy herds. SARA is linked to ruminitis, laminitis, low BCS, reduced dry matter intake and low milk fat. These pathophysiologic findings lead to economical loss. Mainly responsible for this situation are mistakes in the ration of feedstuff. Data on the occurence of SARA indicate values from 11% up to 27,6%. In order to evaluate the prevalence of SARA in dairy herds in the west of Germany, 26 dairy herds had been selected in cooperation with a private veterinary practice for the study. In total, samples of ruminal fluid per ruminocentesis and blood were drawn and examined from 315 individuales. Furthermore each dairy herd was scored for lameness prevalence and body condition among lactating animals. Milk production data and farm management characteristics were recorded. The prevalence of SARA were found to be 20% among the individuals. 11 farms were classified as likely to experiencing SARA. These farms tended to be bigger and offered less lying space to the lactating cow. Among individual cows, animals with a pH of <5,9 were found to be in significantly poorer body condition than cows with higher values. The blood showed significant correlations and differences between NEFA, triglycerides, glycerin and the ruminal pH. These parameters were found to be significant lower among animals with pH ≤5,5 than in individuals with pH ≥5,9. The milkproduction data indicated that the fat-protein ratio was significant more narrow among animals with ph ≤5,5 than in ones with pH ≥5,9. Milkfat were found tendentiously to be lower in cows with low pH. However, these findings were not of statistically interest (p=0,057). In summary it could be claimed that individuals with a pH of ≤5,5 could be intersected from ones with a pH of ≥5,9. The section between this two pH-values could be described as transitional stage. At last it has to be stated that for reducing the onset of SARA a good management is necessary.

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