Vergleich der Monitoringverfahren in der Jungsauenaufzucht verschiedener Zuchtunternehmen am Beispiel von Betrieben mit SPFStatus und konventionellem Gesundheitsstatus
Die vorliegende Arbeit erstellt einen Vergleich der Monitoringverfahren in der Jungsauen-aufzucht verschiedener Zuchtunternehmen am Beispiel von Betrieben mit SPF-Status und konventionellem Gesundheitsstatus. Verglichen werden ausgewählte Jungsauenaufzuchtbe-triebe der Zuchtunternehmen BHZP, DanAvl, Hypor, PIC und Topigs, die gemeinsam etwa 64,5 % Anteil am Jungsauenmarkt in Deutschland ausmachen (NIGGEMEYER, 2012; siehe Abbildung 2). Für alle fünf Unternehmen wird jeweils ein Betrieb mit einem SPF-Status und zusätzlich für die PIC und Topigs jeweils ein Betrieb mit einem konventionellen Gesundheits-status in den Vergleich eingeschlossen. Den jeweiligen Zuchtunternehmen stand die Wahl des zu vergleichenden Jungsauenaufzuchtbetriebes frei. In Interviews mit Vertretern der Zucht-unternehmen wurden die vorliegenden Daten anhand eines Fragebogens erhoben. Die erhobenen Daten sind jeweils nur für den untersuchten Bestand zutreffend und nicht direkt auf andere Zuchtbestände des Zuchtunternehmens mit vergleichbarem Gesundheitsstatus übertragbar. Im Bezug auf die externe und interne Biosecurity der SPF-Auswahlbetriebe ergeben sich große Übereinstimmungen im Hinblick auf die Verpflichtung zum Einduschen vor dem Betreten der Stallungen, hinsichtlich der Karenzzeiten von mindestens 48 Stunden und der Belegung der Stallungen im Alles-Rein-Alles-Raus Verfahren. Unterschiede zeigen sich bei den vorgeschriebenen Abständen zum nächsten schweinehaltenden Betrieb, die zwischen 1300 Metern für den Auswahlbetrieb der Hypor und über 8000 Metern für den Auswahl-betrieb der Topigs schwanken. Ein weiterer großer Unterschied besteht bei den Transport-fahrzeugen für die verkaufsfähigen Jungsauen. Für die Topigs und DanAvl sind die LKW mit UV-Bestrahlung und HEPA-Filtern ausgestattet. Für die Fahrzeuge der Hypor ist eine Zuluftfilterung mit UV-Bestrahlung verpflichtend, diese Verpflichtung gilt aber nicht für alle Transportfahrzeuge der PIC und des BHZP. Für die zwei ausgewählten Betriebe mit konventionellem Gesundheitsstatus ergibt sich, dass nur die Untersuchung auf B. hyodysenteriae, toxinbildende P. multocida und Salmonellen zur Standarduntersuchung gehört. Auf die Pathogene APP, L. intracellularis, Antikörper und Antigen des PRRS Virus und S. scabiei var suis wird nur in jeweils einem der beiden konventionellen Betriebe getestet. In beiden konventionellen Auswahlbeständen findet keine labordiagnostische Untersuchung auf M. Hyo durchgeführt, da in beiden Beständen gegen Mycoplasmen geimpft wird. Im Fokus der Arbeit steht die Ermittlung der zum SPF-Monitoring der fünf Zuchtunter-nehmen zugehörigen Erreger mit den entsprechenden Probenanzahlen und Probenhäufig-keiten. Allen fünf ausgewählten SPF-Betrieben ist eine routinemäßige labordiagnostische Untersuchung auf M. Hyo, toxinbildende P. multocida, Salmonella spp. und Antikörper gegen das PRRS Virus gemeinsam. Hingegen findet keine labordiagnostische Untersuchung bei der PIC auf APP und bei der DanAvl auf B. hyodysenteriae statt. Weiterhin werden keine Proben zur Untersuchung auf Antigen des PRRS Virus für die Betriebe von BHZP und DanAvl und ebenfalls keine Proben auf S. scabiei var suis für die Betriebe der DanAvl und PIC gezogen. Ausschließlich für den SPF-Auswahlbetrieb der PIC werden routinemäßig Kotproben zur Untersuchung auf L. intracellularis entnommen. Als Ergebnis dieser Arbeit ergibt sich abschließend, dass für die fünf ausgewählten Zucht-unternehmen und deren SPF-Betriebe die Gemeinsamkeit der untersuchten Pathogene auf vier Erreger beschränkt ist. Diese Erreger sind M. Hyo, toxinbildene P. multocida, Salmonella spp. und Antikörper gegen das PRRS Virus. Für die verbleibenden Pathogene, APP, B. hyodysenteriae, L. intracellularis, Antigen des PRRS Virus und S. scabiei var suis, werden mindestens in einem und maximal in vier der fünf Zuchtunternehmen keine routinemäßigen labordiagnostischen Untersuchungen durchgeführt. Für die ausgewählten SPF-Bestände ergeben sich für die verschiedenen Erreger jeweils unterschiedliche Probenanzahlen und Probenhäufigkeiten. Zur Untersuchung auf APP werden im Vollscreening aller Serotypen mit 180 Proben pro Jahr die meisten Tests bei der Hypor durchgeführt. Eine noch höhere Anzahl mit 240 Tests pro Jahr ergibt sich für den Auswahlbetrieb der DanAvl, jedoch wird diese große Anzahl an Proben ausschließlich auf den Serotyp 2 getestet. Das Monitoring auf B. hyodysenteriae ist mit 32 Kottupfern pro Jahr im Auswahlbetrieb des BHZP am umfangreichsten. Ein Monitoring auf L. intracellularis erfolgt routinemäßig ausschließlich für den ausgewählten SPF-Bestand der PIC. Die meisten Proben zur Untersuchung auf M. Hyo werden ebenfalls im Auswahlbestand der PIC gezogen und belaufen sich auf 360 Proben pro Jahr. Als Besonderheit erscheint hier das Monitoringverfahren des BHZP, das zusätzlich zur Antikörperuntersuchung von 260 Blutproben im Jahr 120 Lungenproben immunhistologisch auf mycoplasmenverdächtige Veränderungen prüfen lässt. Die Beprobung zum Ausschluss toxinbildender P. multocida erfolgt in allen Beständen durch die Analyse von Nasentupfern. Die höchste Anzahl an Nasentupfern wird mit 80 Stück pro Jahr im Auswahlbestand der PIC entnommen. Mit insgesamt 120 Blutproben pro Jahr lässt die DanAvl die meisten Proben auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen Salmonella spp. prüfen. Besonders zu erwähnen ist in Bezug auf die Salmonellen das Monitoringverfahren der PIC, die zusätzlich zur Antikörperuntersuchung von 60 Blutproben im Jahr 20 Kotproben zum direkten Erregernach-weis versendet. Die meisten Blutproben zur Ermittlung sowohl von Antikörpern, als auch von Antigen des PRRS Virus werden bei der PIC gezogen. Auf ein Jahr gesehen werden bei der PIC 360 Blutproben auf Antikörper und 120 gepoolte Blutproben auf Antigen des PRRS Virus hin untersucht. Das umfangreichste Screening zum Nachweis von Antikörpern gegen S. scabiei var suis erfolgt mit 45 Blutproben pro Jahr bei der Hypor. Insgesamt ergibt sich im Vergleich der ausgewählten konventionellen Betriebe mit den SPF-Beständen, dass in den SPF-Betrieben häufig ein intensiveres, mindestens jedoch ein gleichwertiges, Monitoring wie in den konventionellen Beständen durchgeführt wird. Zusammenfassend ergibt sich kein über alle Pathogene hinweg hervorstechendes Monitoring-verfahren für eines der fünf ausgewählten Zuchtunternehmen und deren SPF-Auswahl-betriebe. Jedes Zuchtunternehmen legt unterschiedliche Prioritäten bei den verschiedenen Erregern und zieht je nach Fokus unterschiedlich viele Proben. So ist in Bezug auf die Probenanzahl jedes der fünf Zuchtunternehmen bei einigen der untersuchten Erreger unter den besten zu finden, während es bei anderen Erregern nicht so gut abschneidet. Eine Entscheidung für den Zukauf von Jungsauen aus einem Aufzuchtbetrieb mit konventionellem oder SPF-Gesundheitsstatus muss stets individuell für einen Betrieb getroffen werden. Nicht allein der Gesundheitsstaus des Auslieferungsbetriebes, sondern auch der des bestehenden Tiermaterials ist entscheidend für ein erfolgreiches Zusammenwirken. Weitere Entscheidungskriterien für den Landwirt sollten die baulichen Gegebenheiten, die Umweltbedingungen und die eigenen Arbeitsgewohnheiten mit einschließen.
This thesis compares monitoring approaches of gilts of different breeding companies. Selected gilt breeding farms of the companies BHZP, DanAvl, Hypor, PIC and Topigs, which contribute together for 64.5 % of the German gilt market (NIGGEMEYER, 2012; see Abb. 2) were compared. The comparison included one SPF-farm for each of the five companies and, in addition, one farm with a conventional health status for PIC and Topigs. All breeding companies were free to choose the gilt breeding farm to be compared. The necessary data were collected by interviewes with breeding company representatives, using standardized questionnaires. The external and internal biosecurity of the selected SPF farms showed a high congruence regarding the obligate showering before entering the stables, the waiting period of at least 48 hours and regarding managing the stables in an all-in-all-out batch management. The farms differed concerning the compulsory distance to the next pig farm, which was between 1.300 m for the selected farm of Hypor and over 8.000 m for the selected farm of Topigs. Additionally, the farms differed significantly regarding the vehicles used for the transport of marketable gilts. The trucks of Topigs and DanAvl were equipped with UV radiation and HEPA filters, the trucks of Hypor contain a compulsory filter for the inlet air including UV radiation. However, this equipment was not applied in all trucks of PIC and BHZP. Regarding the farms holding the conventional health status, investigations for B. hyo-dysenteriae, toxigenic P. multocida and for Salmonella spp. were conducted on a standard basis. However, the farms were neither be tested for the pathogenes APP and L. intracellularis, nor for antibodies and antigens of the PRRS virus. Only one of the two farms with the conventional health status was monitored for S. scabiei var suis, while none of these two farms was subject to laboratory diagnostics for M. Hyo, as both were vaccinating against mycoplasma. The thesis focused on identifying the pathogens associated to the SPF monitoring of the five breeding companies including the associated amounts and frequencies of samples. As a matter of routine, all five selected SPF farms applied a laboratory diagnostic investigation for M. Hyo, toxigenic P. multocida, and antibodies against the PRRS virus. However, PIC did not perform a laboratory diagnostic investigation for identifying APP, and DanAvl did not diagnose B. hyodysenteriae. BHZP and DanAvl did not investigate samples in order to identify antigens of the PRRS virus, and DanAvl and PIC did not for the identification of S. scabiei var suis. Only the PIC SPF farm analysed fecal samples on a routine basis in order to detect L. intracellularis. The final result of this thesis was that the five selected breeding companies and their associated SPF farms only have four investigated pathogens in common: M. Hyo, toxigenic P. multocida, Salmonella spp. as well as antibodies against the PRRS virus. One at minimum and four at maximum of the five breeding companies did not analyses the remaining pathogens APP, B. hyodysenteriae, L. intracellularis, antigens of the PRRS virus and S. scabiei var suis on a routine basis. The selected SPF stocks showed different amounts and frequencies of samples for the different pathogens. For identifying APP, most tests were performed at Hypor applying a full-screening approach of all serotypes with 180 samples per year. DanAvl showed an even higher number with 240 tests per year, however this amount of samples was tested only for serotype 2. Monitoring B. hyodysenteriae was most comprehensive at BHZP, as 32 fecal swabs per year were analysed. Monitoring L. intracellularis was only performed on the selected SPF farm of PIC. At this farm there was also the largest amount of samples tested for M. Hyo, adding up to 360 blood samples per year. The monitoring approach of BHZP appeared to be special in this context: this company tested 260 blood samples per year for antibodies, and additionally 120 lung samples immunhistologically for mycoplasma suspicious modifications. All farms took samples to exclude toxigenic P. multocida by analysing nose swabs. Most of these nose swabs were taken by the selected farm of PIC with 80 samples per year. DanAvl tested the highest amount of blood samples for antibodies against Salmonella spp., summing up to 120 samples per year. Regarding Salmonella, the monitoring approach of PIC is worth to be highlighted: additionally to testing 60 blood samples for antibodies per year, the selected PIC farm investigated 20 fecal samples for direct pathogen detection. PIC also showed the highest number of blood samples for the determination of antibodies as well as antigen of the PRRS virus. The selected farm tested 360 blood samples for antibodies and 120 pooled blood samples for antigens of the PRRS virus per year. Screening for determining antibodies against S. scabiei var suis was most comprehensive at Hypor with 45 blood samples per year. Overall, the selected farms holding a SPF status conducted at least an equal, but often a more intensive monitoring approach compared to those farms with a conventional health status. Summarizing, there was no outstanding monitoring approach for any of the five selected breeding companies and their selected SPF farms. Each of the companies prioritised differently regarding the pathogens in question and collected a different amount of samples according to the specific focus. Thus, regarding the amount of the samples taken, each of the five breeding companies could be found better off for one of the pathogens, and at the same time, showed a lower performance for other pathogens. A decision whether or not buying gilts from a breeding company holding the SPF or a conventional health status has to be taken for a farm individually. The health status of the exporting company as well as that one of the existing livestock determine whether or not the combination of imported gilts with the existing livestock will be successful. Additionally, the farmer has to take further decision making criteria into account, which are, for instance, structural and environmental conditions as well as the working habits of the farmer himself.
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