Erstellung eines Anforderungsprofils für den Einsatz eines Hundes als polizeilicher Vernehmungsbegleithund
In this study 27 dogs were tested in order to assess their suitability as police questioning assistance dogs. These are supposed to give children and youths mental support during police questioning. The study was encouraged by a pilot project of the Lower Saxony Police, called “Einsatz eines Vernehmungsbegleithundes.” It turned out, that the dog which was used then took over the care of the victim and served as a neutral link between police officers and children. Moreover, it was evident that the physical nearness to the dog, like hugging and permanent stroking the dog, was especially important for the children during their statement. The test consisted of six sections. It started with a general veterinary examination, followed by a frustration test and an obedience test. The actual behaviour test was divided into situations of dog-human-contact, dog-environment-contact and particular behavioural patterns of children in police questioning. The dogs` display in the test situations was recorded and classified into five behavioural categories. In order to prove the suitability of the dogs as police questioning assistance dogs, a scoresystem was developed. This system defined, appropriate, conditionally appropriate and inappropriate behaviour of a police questioning assistance dog. So the characteristics which have to be fulfilled to use a dog as a PQAD were determined. None of the 27 tested dogs achieved Score 1, appropriate behaviour, in all 53 test situations. Thus, no dog was regarded as absolutely suitable. 23 dogs (85%, n=27) achieved Score 3, inappropriate behaviour, at least once. The remaining four dogs (15%, n=27) were conditionally appropriate. These dogs did not show inappropriate behaviour in any test situation. Frequent submissive behaviour accompanied by insecurity was obvious with all dogs. In 63% (n=43) of the test situations dogs most frequently showed submissive behaviour, 35% (n=43) of these can be grouped under display submission, where as 28% (n=43) comply with signs of insecurity. In order to avoid too much strain for the conditionally suitable dogs, their training has to be recommended. The results of this study can form the basis of the development of a special training programme. The needs of the animals must not be neglected. Through training the dogs gain security. The protection of man and animal alike can only be guaranteed by the use of suitable well trained police questioning assistance dogs.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden 27 Hunde einem speziellen Test zur Überprüfung ihrer Eignung als polizeiliche Vernehmungsbegleithunde unterzogen. Vernehmungsbegleithunde sollen zur seelischen Unterstützung von Kindern und Jugendlichen während polizeilichen Vernehmungen eingesetzt werden. Grundlage hierfür war das Pilotprojekt der niedersächsischen Polizei „Einsatz eines Vernehmungsbegleithundes“. Es stellte sich heraus, dass der hierbei eingesetzte Hund die Opferbetreuung übernahm und dabei als neutrales Bindeglied zwischen Vernehmungsbeamten und den Kindern diente. Zudem wurde deutlich, dass gerade die körperliche Nähe zum Hund, wie beispielsweise das Umarmen des Hundes oder ein ständiges Streicheln, eine besonders große Rolle für Kinder während ihrer Aussage spielte. Der Test gliederte sich in sechs Abschnitte. Dem eigentlichen Verhaltenstest ging eine Allgemeinuntersuchung voraus. Der Allgemeinuntersuchung folgten ein Test zur Beurteilung des Verhaltens bei Frustration, sowie eine Überprüfung des Gehorsams. Der Verhaltenstest für Vernehmungsbegleithunde wurde in Situationen des Mensch-Hund- und Hund-Umwelt-Kontakts, sowie in Situationen, in denen spezielle Verhaltensweisen von Kindern in Vernehmungen auftraten, unterteilt. Zur Datenanalyse wurde das Ausdrucksverhalten der Hunde in den Testsituationen festgehalten und in fünf Verhaltenskategorien eingeordnet. Um die Eignung der Hunde als polizeilichen Vernehmungsbegleithund letztlich belegen zu können, wurde ein Scoresystem für diesen Test entwickelt. In diesem Bewertungssystem wurde definiert, welches Verhalten für einen Vernehmungsbegleithund geeignet, bedingt geeignet und ungeeignet ist. Somit wurden die Eigenschaften festgelegt, die gegeben sein müssen, damit es zu einem Einsatz als Vernehmungsbegleithund kommen kann. Von den 27 getesteten Hunden ist kein Hund in allen 53 Testsituationen alleinig mit Score 1, geeignetes Verhalten für einen Vernehmungsbegleithund, bewertet worden. Somit ist keiner der Hunde als uneingeschränkt geeignet anzusehen. 23 Hunde (85%, n=27) erhielten mindestens einmal den Score 3 für ungeeignetes Verhalten. Die übrigen vier Hunde (15%, n=27) sind als bedingt geeignete Vernehmungsbegleithunde eingestuft worden. Diese Hunde zeigten in keiner Testsituation ungeeignetes Verhalten. Auffällig bei allen Hunden waren das gehäufte Auftreten von Verhaltensweisen aus der Kategorie submissives Verhalten und die damit einhergehende Unsicherheit der Hunde. In 63% (n=43) der Testsituationen wurde die Kategorie submissives Verhalten von den Hunden am häufigsten gezeigt. Hiervon anteilig 35% das Display Submission/passive Demut und zu 28% Anzeichen von Unsicherheit (n=43 Testsituationen). Damit die Einsätze nicht zu einer zu großen Belastung der Hunde führen, ist ein Training dieser Hunde zu empfehlen. Hierbei können die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit herangezogen werden, um ein spezielles Trainingsprogramm zu entwickeln. Die Bedürfnisse der Tiere dürfen nicht vernachlässigt werden. Durch ein Training gewinnen die Hunde an Sicherheit. Nur durch den Einsatz von geeigneten, gut trainierten Vernehmungsbegleithunden kann dem Schutz des Menschen als auch dem Tierschutz Rechnung getragen werden.
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